07.04.2015 13:33:46
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MÄRKTE EUROPA/Euro-Stoxx-50 auf höchstem Stand seit 2008
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Gute Vorlagen von den Auslandsbörsen und günstige Wirtschaftsdaten aus den Krisenländern geben der Hausse am europäischen Aktienmarkt neue Nahrung. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 1,2 Prozent, mit 3.761 Punkten steht das Marktbarometer auf dem höchsten Stand seit Juni 2008. Die Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungsbereich haben in Spanien und Italien positiv überrascht: "Das wird als gutes Signal für die Belebung auch in Südeuropa gesehen", sagt ein Händler. Der Dienstleistungssektor sei in beiden Ländern wesentlich wichtiger als zum Beispiel in Deutschland. Außerdem ist die Arbeitslosigkeit in Spanien im März so stark gesunken wie seit 13 Jahren nicht mehr.
Der Dax liegt zwar noch ein Prozent unter seinem Rekord von Anfang März, mit einem Plus von 1,0 Prozent auf 12.086 Punkte zieht er aber ebenfalls deutlich an. "Der DAX nutzt die guten Vorlagen aus Übersee", sagt Andreas Paciorek von CMC Markets. Sowohl in den USA als auch in Asien haben die Kurse deutlich zugelegt.
Der Arbeitsmarkt in den USA hat sich im März nicht so gut entwickelt wie erwartet. Das deuteten die Marktakteure an der Wall Street dahingehend, dass die US-Notenbank die Zinsen nicht so rasch erhöhen wird. Von niedrigen Zinsen profitieren nicht nur die Aktienmärkte, sondern auch das Gold. Die Feinunze liegt bei 1.210 Dollar, vor den Osterfeiertagen hatte sie um die Marke von 1.200 Dollar gependelt.
Der Euro ist dagegen schon wieder an der Marke von 1,10 Dollar gescheitert. Mit 1,0860 Dollar liegt er am Mittag einen Cent unter dem Stand aus dem asiatischen Handel. Marktteilnehmer sprechen von einer abwartenden Haltung knapp unterhalb der Marke von 1,10 Dollar, die der Euro trotz mehrerer Versuche seit einem Monat nicht mehr nachhaltig überwinden konnte.
Am Aktienmarkt bewegen Übernahmen die Kurse. Der US-Paketlogistiker FedEx bietet 8 Euro je Aktie für die niederländische TNT Express. Die TNT-Aktien kosteten zum Schlusskurs vom Donnerstag ganze 2 Euro weniger. "Wow", sagt denn auch ein Händler zu diesem Aufschlag von 33 Prozent. Mit einem Kurssprung von 30 Prozent auf 7,80 Euro handeln TNT Express nun knapp unter dem Übernahmepreis. Papiere der PostNL, die an TNT Express beteiligt ist, schießen um gut 13 Prozent nach oben.
Die 4,4 Milliarden Euro schwere Übernahme treibt zwar die Bewertungen im gesamten Transportsektor nach oben. So steigen Deutsche Post um 2,5 Prozent und die britische Royal Mail um 1,9 Prozent. Der Deutschen Post entstünde aber mit FedEx und TNT Express ein größerer Kontrahent in Europa, wird im Handel argumentiert. Mittelfristig könne das den Kurs der "Aktie gelb" belasten.
Ein Bericht der schweizerischen "SonntagsZeitung", wonach der Zementhersteller Holcim 2013 ein Auge auf die deutsche HeidelbergCement geworfen hatte, treibt deren Aktien um 2,0 Prozent nach oben. Gegenwärtig will Holcim mit der französischen Lafarge fusionieren. Sollte dieser Deal jedoch scheitern, dann könnte sich Holcim erneut HeidelbergCement zuwenden.
Der Broker Raymond James hat nach Aussagen von Händlern adidas auf "Underperform" gesenkt. J.P. Morgan hat Lufthansa auf "Untergewichten" gesenkt. adidas legen unterdurchschnittlich um 0,6 Prozent zu. Lufthansa fallen um 1,8 Prozent. Seit dem Absturz des A320 von Germanwings haben Lufthansa-Aktien fast 10 Prozent eingebüßt.
Der Ölpreis ist an den Terminbörsen in den USA am Montag um 6 Prozent nach oben gesprungen auf mehr als 52 US-Dollar für ein Fass der Sorte WTI. Grund waren Berichte über jüngst stark gesunkene Lagerbestände in den USA. Übervolle Rohöllager hatten den Ölpreis zuvor belastet. Am Montag kann das Öl die Preisaufschläge nahezu behaupten. Die größten Aktienkursgewinne verbucht so auch der Sektor der Öl- und Gasaktien mit 3,2 Prozent Plus. Auch Versorger-Aktien legen mit einem Plus des Branchenindex um 2,3 Prozent deutlich zu.
Der Index des Rohstoff-Sektors steigt ebenfalls um 2,3 Prozent. Den Rohstoffproduzenten dürfte zugute kommen, dass die Notenbank Australiens den Leitzins auf rekordniedrigem Niveau bestätigt hat. Australien ist Rohstoffland, niedrige Zinsen begünstigen die mit hohen Investitionen verbundene Förderung von Kupfer, Eisenerz und Gold.
Zu den wenigen Kursverlierern unter Europas Schwergewichten zählen Zurich Insurance, die um 4,6 Prozent oder 15,10 Franken nachgeben. Der Kursverlust ist jedoch komplett dem Dividendenabschlag geschuldet. Der Großversicherer schüttet 17 Franken je Aktie an die Anteilseigner aus.
INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.760,60 +1,22% Stoxx-50 3.488,73 +1,48% DAX 12.085,90 +0,99% FTSE 6.937,39 +1,52% CAC 5.143,41 +1,37% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 158,74 -2
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.11 Uhr Mo, 18.04 Uhr EUR/USD 1,0860 -0,55% 1,0920 1,1000 EUR/JPY 130,19 -0,28% 130,57 130,98 EUR/CHF 1,0443 -0,17% 1,0460 1,0483 USD/JPY 119,89 0,28% 119,56 119,08 GBP/USD 1,4887 -0,11% 1,4903 1,4953
Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com DJG/hru/cln (END) Dow Jones Newswires
April 07, 2015 07:02 ET (11:02 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 07 02 AM EDT 04-07-15
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