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22.08.2017 10:38:45

MÄRKTE EUROPA/Erholung - Kursdesaster bei Provident Financial

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die späte Erholung an der Wall Street und Kursgewinne an den asiatischen Aktienmärkte machen die Anleger an den europäischen Börsen am Dienstag wieder etwas mutiger. Ob die besser Stimmung aber bis zum Ende des Handels trägt, bleibt abzuwarten. Das Erholungspotenzial dürfte sich in Grenzen halten, heißt es. Dafür sorgt zum Einen der bei 1,1790 Dollar notierende Euro. Sein Anstieg am Vortag von Tagestiefs unter 1,1740 Dollar hatte am Montag die Aktienkurse unter Druck gebracht.

   Ohne eine schärfere Korrektur beim Euro sieht man im Handel nur wenig Aufwärtspotenzial für Aktien. Der Dax gewinnt zunächst dennoch 0,7 Prozent auf 12.150 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,6 Prozent auf 3.443 Zähler nach oben.

   Vor dem wichtigen Zentralbankertreffen in Jackson Hole fehlen den Akteuren Kurstreiber. Es startet am Donnerstag und dürfte bis zu konkreten Aussagen, die erst im Laufe des Freitags zu erwarten sind, tendenziell für Kaufzurückhaltung sorgen. Um 11.00 Uhr könnte aber womöglich die Bekanntgabe der ZEW-Konjunkuterwartungen für August zumindest für etwas Bewegung sorgen.

Provident Financial verliert über die Hälfte an Wert Dramatisch abwärts geht es in London nach einer Gewinnwarnung mit der Aktie des Kreditverleihers Provident Financial. Der Kurs stürzt in der Spitze um annähernd 60 Prozent ab. Anstelle eines Jahresgewinns von rund 60 Millionen Pfund wird nun ein Verlust von 80 bis 120 Millionen Pfund erwartet. Zudem dürfte auch die Dividende ausfallen.

   Grund der Probleme ist unter anderem die laufende Umstellung des Geschäftsmodells auf festangestellte nach zuvor freiberuflichen Mitarbeitern. Diese treiben offenbar Kredite nicht mehr rechtzeitig ein, die Rückzahlungsrate sank auf 57 nach 90 Prozent im Vorjahr. Nach der bereits zweiten Gewinnwarnung in den vergangenen Monaten der Unternehmenschef mit sofortiger Wirkung seinen Hut genommen.

BHP gibt Druck der Investoren nach Nach dem angekündigten Verkauf der US-Öl-und Gassparte geht es für BHP Billiton um über 3 Prozent nach oben. Hier haben sich die aktivistischen Investoren durchgesetzt, die dies schon länger forderten. "Eigentlich ist die Reaktion noch positiver, weil das Plus noch durch die schwächeren Zahlen gebremst wird", sagt ein Händler. Denn die gleichzeitig vorgelegten Jahreszahlen lägen unter der Erwartung. Allerdings werde dies durch eine deutlich höhere Dividende versüßt.

   Rohstoffnahe Aktien sind mit einem Indexplus von 1,4 Prozent Tagessieger. Hier treibt neben der Nachricht von BHP Billiton auch der weitere Anstieg der Eisenerzpreise. Sie legten in China um weitere 2 Prozent zu und notieren damit auf einem Fünfmonatshoch. Die Lagerbestände an Stahlerzeugnissen in chinesischen Häfen seien in den vergangenen vier Wochen weiter zurückgefallen, heißt es dazu von der ANZ Bank. Gleichzeitig sei der Aufstockungsbedarf der chinesischen Stahlmühlen weiter hoch.

   Fiat Chrysler gewinnen weitere 2,4 Prozent. "Hier wird schon sehr detailliert spekuliert, dass Jeep auf jeden Fall an einen chinesischen Konzern verkauft wird", sagt ein Teilnehmer mit Verweis auf das Kaufinteresse des chinesischen Autokonzerns Great Wall Motors. Unterstrichen werde dies durch die Handelsaussetzung der Great-Wall-Aktie in Hongkong.

   Zusätzlich werden nun aber auch noch andere Namen genannt. So soll auch die chinesische Geely, der bereits Volvo gehört, und der Peugeot-Citroën-Großaktionär Dongfeng interessiert sein. Das hohe Interesse spreche für einen guten Verkaufspreis und dürfte daher auch die Fiat-Aktie weiter treiben.

Bei Bayer Warten auf Bescheid aus Brüssel Im Blick des Marktes steht auch die Bayer-Aktie. Bis zum Jahresende will Bayer die größte Übernahme in der Firmengeschichte abschließen und zusammen mit dem US-Saatgutriesen Monsanto ein noch stärkerer Akteur in der Agrochemie werden. Ob der Zeitplan haltbar ist, hängt nicht zuletzt von der EU-Wettbewerbsaufsicht ab. Am Dienstag wird Brüssel verkünden, ob der Plan so genehmigt wird oder ob es wegen zu großer Marktmacht zu einer vertieften Prüfung des Falles kommt. Die könnte dann bis zu vier Monate dauern. Bayer steigen um 0,8 Prozent.

   Um 5 Prozent nach oben geht es für technotrans nach der Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal. "Sie liegen deutlich über Erwarten", sagt ein Händler. Mit der Prognoseerhöhung für das Gesamtjahr sei zwar gerechnet worden, nicht aber in diesem Umfang.

   zooplus fallen dagegen um 2,4 Prozent zurück. Die finalen Geschäftszahlen werden zwar als "ordentlich" aber auch ohne größere Überraschung bezeichnet. Negativ sei allerdings der Hinweis des Tierbedarfshändlers auf das wettbewerbsintensive Umfeld, das leichten Druck auf die Marge ausgeübt habe.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.444,67 0,62 21,14 4,68 Stoxx-50 3.048,10 0,63 19,03 1,25 DAX 12.153,85 0,73 87,86 5,86 MDAX 24.838,22 0,55 136,73 11,94 TecDAX 2.257,69 0,54 12,17 24,62 SDAX 11.328,88 0,09 9,81 19,01 FTSE 7.378,17 0,81 59,29 3,29 CAC 5.115,66 0,03 1,51 5,21

Bund-Future 164,20 -0,32 0,86

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:38 Mo, 17:20 % YTD EUR/USD 1,1782 -0,09% 1,1793 1,1820 +12,0% EUR/JPY 128,82 -0,07% 128,92 128,57 +4,8% EUR/CHF 1,1375 -0,04% 1,1380 1,1366 +6,2% EUR/GBP 0,9170 +0,09% 0,9162 1,0916 +7,6% USD/JPY 109,35 +0,04% 109,31 108,78 -6,5% GBP/USD 1,2847 -0,22% 1,2875 1,2902 +4,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,69 47,37 +0,7% 0,32 -16,3% Brent/ICE 52,05 51,66 +0,8% 0,39 -11,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.284,32 1.291,23 -0,5% -6,92 +11,5% Silber (Spot) 16,95 17,02 -0,4% -0,07 +6,4% Platin (Spot) 976,55 983,50 -0,7% -6,95 +8,1% Kupfer-Future 3,00 2,98 +0,8% +0,02 +19,1% Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/gos

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   August 22, 2017 04:08 ET (08:08 GMT)

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Bayer AG (spons. ADRs) 4,86 0,00% Bayer AG (spons. ADRs)
BHP Billiton Ltd. 25,00 1,85% BHP Billiton Ltd.
Provident Financial PLCShs 0,46 3,12% Provident Financial PLCShs
technotrans SE 14,15 2,17% technotrans SE
zooplus AG 244,00 0,00% zooplus AG