MÄRKTE EUROPA/DAX vor "Hexensabbat" wenig verändert erwartet

   Von Michael Denzin

   FRANKFURT (Dow Jones)--Kaum verändert werden die Börsen in Europa am Freitag erwartet. Während am Vormittag die Sonnenfinsternis in großen Teilen Europas zunächst den Himmel verdunkelt, dürfte der sogenannte "Hexensabbat" das Geschehen an den Börsen stärker beeinflussen. Erste Indikationen sehen den Dax bei 11.951 Punkten, und damit 0,4 Prozent fester. Auch der Euro-Stoxx-50 wird knapp im Plus erwartet.

   Der Verfall der Index-Futures und Optionen am Mittag könnte die Indizes stärker bewegen. Am Abend verfallen dann Optionen auf die Einzelwerte. Hier könnte unter anderem der Basispreis von Siemens bei 100 Euro interessant werden, nachdem die Aktie am Vortag bereits deutlich unter Druck stand.

   Mit Sorge wird an der Börse auf die Entwicklung in Griechenland geschaut. Seit Tagen und Wochen ändert sich nichts an der Situation. Die griechische Regierung verspricht zu liefern. Allerdings fließt erst Geld, wenn sie die geforderte Reformliste erstellt haben. Immer mehr Marktteilnehmer schließen einen "Graccident", also eines unfallartigen und nicht wirklich geplanten Rauswurfs des Landes aus der Eurozone, nicht mehr aus. Die Renditen der Staatsanleihen waren am Donnerstag bereits kräftig in die Höhe geschossen.

   Die vom Handelsblatt berichtete Klagewelle gegen deutsche Zuckerproduzenten wegen illegaler Kartellabsprachen dürfte den Südzucker-Kurs belasten. "Südzucker hat bislang nur 133 Millionen Euro an Rückstellungen gebildet für mögliche Klagen", sagt der Händler. Das reiche aber womöglich nicht aus, was Investoren "schockieren" könnte. Der Bericht sei "sehr negativ für das Sentiment". Hinzu kämen die wieder fallenden Zuckerpreise, sagt ein anderer Händler.

   adidas werden fester nach den Zahlen von Nike erwartet. "Die Erholung der Nachfrage auf dem chinesischen Absatzmarkt kam an der Börse gut an", sagt ein Marktteilnehmer. Hiervon dürften auch adidas profitieren. In China haben die Vorbestellungen von Nike in den Monaten Dezember bis Februar um 22 Prozent zugelegt und damit noch stärker als auf dem US-Markt mit plus 15 Prozent.

   Auch am Zementmarkt gibt es Bewegung. Nach dem Hin und Her der vergangenen Tage scheint die Fusion der beiden Konzerne Holcim und Lafarge auf der Zielgeraden zu sein. Der Streit um die finanziellen Konditionen als auch der um die Führung des fusionierten Unternehmens wurde beigelegt. Davon sollten auch CRH profitieren. Der irische Zementhersteller will Assets von Holcim/Lafarge kaufen.

   Evotec-Aktien werden kräftig höher erwartet dank der erfolgreichen Kooperation mit Sanofi. Im Dezember legte der Kurs nach ihrer Ankündigung bereits 16 Prozent zu. Die nun in Aussicht stehenden Zahlungen von 250 Millionen Euro von Sanofi an Evotec entsprächen immerhin der Hälfte der Marktkapitalisierung des TecDAX-Unternehmens, sagt ein Händler: "Das ist für Evotec ein richtig großer Deal".

   DJG/mod/ros

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   March 20, 2015 03:11 ET (07:11 GMT)

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