20.03.2015 10:26:38

MÄRKTE EUROPA/DAX startet fester in den "Hexensabbat"

   Von Michael Denzin

   FRANKFURT (Dow Jones)--Mit Kursgewinnen sind Europas Börsen am Freitag in den Handel gestartet. Vor allem der sogenannte "Hexensabbat" dürfte das Geschehen an den Börsen zum Wochenausklang stärker beeinflussen. Der Dax legt zum Handelsstart um 0,5 Prozent zu auf 11.956 Punkte, der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,3 Prozent auf 3.681 Punkte.

   Am Mittag verfallen zunächst Index-Futures und Optionen an den internationalen Terminbörsen. Am Abend dann Optionen auf die Einzelwerte. Hier könnte unter anderem der Basispreis von Siemens bei 100 Euro interessant werden, nachdem die Aktie am Vortag bereits deutlich unter Druck stand. Siemens verlieren 0,3 Prozent auf 100,70 Euro.

   Mit Sorge wird an der Börse auch auf die Entwicklung in Griechenland geschaut. Seit Wochen ändert sich allerdings kaum etwas an der Situation. "Ganz plötzlich" habe der griechische Vize-Premier am Vorabend eingeräumt, dass es doch ein Liquiditätsproblem gebe, merkt die Commerzbank dazu an. Nach Angaben eines EU-Offiziellen dürfte das Geld bis Ende April reichen. Der slowakische Finanzminister Kazmir betonte, "uns geht die Geduld aus". Der Euro zeigt sich wenig verändert knapp unter der Marke von 1,07 Dollar.

   Immer mehr Händler schließen einen "Graccident", also eines unfallartigen und nicht wirklich geplanten Rauswurfs des Landes aus der Eurozone, nicht mehr aus. Die Renditen der griechischen Staatsanleihen waren am Donnerstag bereits kräftig in die Höhe geschossen. Nachdem vermehrt von Kapitalverkehrskontrollen die Rede ist, sprang die Flucht aus Bankeinlagen in Griechenland am Vortag auf ein Monatshoch.

   Ganz anders dagegen das Verhalten Portugals: Das Land hat 6,6 Milliarden Euro an den IWF vorzeitig zurückgezahlt. Händler sehen daher die Möglichkeit, dass die Rating-Agentur S&P die Bonität Portugals am Abend weiter nach oben nimmt.

   Im DAX steigen Lanxess nach einer Flut von Hochstufungen um 1,0 Prozent. Unter anderem haben Barclays, Deutsche Bank und Credit Suisse ihre Kursziele erhöht.

   Südzucker brechen dagegen um 6,7 Prozent ein. Die vom Handelsblatt berichtete Klagewelle gegen deutsche Zuckerproduzenten wegen Kartellabsprachen belastet. "Südzucker hat bislang nur 133 Millionen Euro an Rückstellungen gebildet für mögliche Klagen", sagt ein Händler. Das reiche aber womöglich nicht aus, was Investoren "schockieren" könnte. Der Bericht sei "sehr negativ für das Sentiment". Hinzu kämen die wieder fallenden Zuckerpreise, sagt ein anderer Händler.

   adidas legen nach guten Zahlen von Nike nur um 0,4 Prozent zu. Der Markt sehe den US-Konkurrenten immer mehr als Gewinner der aktuellen Schwächephase bei adidas. Daher würden gute Nike-Zahlen eher zu Umschichtungen genutzt, als dass sie auch den adidas-Kurs groß stützten. In China haben die Vorbestellungen von Nike in den Monaten Dezember bis Februar um 22 Prozent zugelegt und damit noch stärker als auf dem US-Markt mit plus 15 Prozent.

   Auch am Zementmarkt gibt es Bewegung. Nun scheint die Fusion der beiden Konzerne Holcim und Lafarge doch auf der Zielgeraden zu sein. Der Streit um die finanziellen Konditionen als auch der um die Führung des fusionierten Unternehmens wurde beigelegt. Davon profitiert auch die irische CRH, die Teile der beiden Konzerne übernehmen will. Holcim steigen um 1,2 Prozent, Lafarge um 3,5 Prozent und CRH um 3,8 Prozent. HeidelCement verlieren dagegen 0,7 Prozent.

   Evotec-Aktien im TecDax klettern um knapp 7 Prozent wegen des Abschlusses der Verhandlungen über eine Kooperation mit Sanofi. Im Dezember legte der Kurs nach der Ankündigung bereits 16 Prozent zu. Die nun in Aussicht stehenden Zahlungen von 250 Millionen Euro an Evotec entsprächen immerhin der Hälfte der Marktkapitalisierung des TecDAX-Unternehmens, sagt ein Händler: "Das ist für Evotec ein richtig großer Deal".

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