22.02.2019 16:16:46

MÄRKTE EUROPA/DAX & Co vorsichtig aufwärts

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem kaum veränderten Start geht es an den Börsen in Europa am Freitagnachmittag nach oben. Das Plus reicht, dass sowohl DAX wie auch Euro-Stoxx-50 zwischenzeitlich auf Jahreshochs notieren. Allerdings kommt auch immer wieder Verkaufsinteresse an den Markt, so dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Der Euro-Stoxx-50 notiert 0,2 Prozent höher bei 3.270 Punkten, der DAX legt um 0,4 Prozent auf 11.464 Punkte zu.

Keinen Stimmungskiller für die Börsen liefern momentan die schwachen Konjunkturdaten. So sank am Vormittag der Ifo-Geschäftsklimaindex auf das tiefste Niveau seit 2014. Die Commerzbank sieht im fortgesetzten Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas und insbesondere des Dienstleistungsindexes einen Anhaltspunkt für ein gestiegenes Rezessionsrisiko. Chefvolkswirt Jörg Krämer urteilt in einem Kommentar: "Der Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas ist ebenso wie der Auftragseingänge mittlerweile ähnlich ausgeprägt wie vor einigen Rezessionen der zurückliegenden vierzig Jahre."

Rohstoffwerte marschieren voran

Die Musik spielt in den Rohstoffaktien, deren Stoxx-Branchen-Index um 1,9 Prozent anzieht. "Die immer wieder herumgehenden Übernahmespekulationen haben wieder neue Nahrung bekommen und dürften jetzt verschärft weiterlaufen", sagt ein Händler. Vor allem bei der oft genannten Kombination von Barrick Gold und Newmont Mining hätten Insider gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg nun bestätigt, dass Barrick ein konkretes Gebot für Newmont in den vergangenen Monaten geprüft habe.

Aktuell hat Newmont eine Marktkapitalisierung von 18,9 Milliarden Dollar. Schon 2014 befanden sich beide Unternehmen in Gesprächen. Zudem habe Newmont am Vortag gute Geschäftszahlen vorgelegt und die Gewinnerwartungen übertroffen, heißt es im Handel. In Europa steigen BHP, Anglo American und Rio Tinto um 1,3 bis 3,2 Prozent.

Den Verlierer unter den Branchen stellen die Unternehmen aus dem Nahrungsmittelsektor mit einem Minus von 1,1 Prozent. Auch wenn die Aktie von Kraft Heinz nicht in Europa gelistet ist, schickt das Kursdesaster mit einem Minus von 25 Prozent nach einem Bündel schlechter Nachrichten eine Schockwelle durch die Branche. So geht es für AB Inbev um 4,5 Prozent nach unten.

Die Zahlen zum dritten Quartal rechtfertigen nach Aussage der Berenberg-Analysten das Kursminus bei Elekta, die Aktie notiert 15 Prozent leichter. Vor allem die Ertragsseite lieferte nicht. So verfehlte das bereinigte EBITDA die Markterwartung zweistellig. Das Unternehmen hat in der Folge das Margenziel auf 18 nach 20 Prozent gesenkt.

Wirecard etwas erholt

Am deutschen Markt führen Wirecard mit einem Plus von 4 Prozent die Gewinnerliste an. Gemessen an den jüngsten Kurseinbrüchen ist das allerdings nur eine kleine Erholung. Wirecard-Chef Markus Braun geht von einer nachhaltigeren Erholung aus. Operativ laufe es für Wirecard weiterhin sehr stark. Zu den in der Financial Times erhobenen Vorwürfen sagte Braun, die interne Untersuchung sei weitestgehend abgeschlossen: "Deshalb kann ich heute schon sagen, dass an den Vorwürfen nichts dran ist."

Auf der anderen Seite brechen Sartorius um 2,6 Prozent ein. Berenberg empfiehlt den Verkauf der Aktie bei einem Kursziel von 115 Euro. Auf die wie erwartet ausgefallenen Gesamtjahreszahlen 2018 und die Prognose für 2019 sei eine bemerkenswerte Kursrally von 30 Prozent gefolgt. Damit sei nun aus fundamentaler Sicht das erreichte Bewertungsniveau nicht mehr gerechtfertigt. VW reagieren mit einem deutlichen Plus auf die Geschäftszahlen, die am Nachmittag veröffentlicht wurden. Die Aktie notiert 1,8 Prozent höher.

Sika und St. Gobain nach Zahlen im Blick

Sika gewinnen 4,2 Prozent. Das Umsatzwachstum sei in allen Regionen sehr gut gewesen, die Marge allerdings wegen höherer Rohstoffkosten deutlicher als erwartet unter Druck gekommen, heißt es. Unter dem Strich zeigten die Zahlen aber eine sehr gesunde Entwicklung der Branche und seien damit gute Nachrichten für den Bau und Klebstoffhersteller.

Der französische Bauzulieferer Saint-Gobain agiert nach Einschätzung von Davy in einem von zunehmender Konkurrenz geprägten Endverbrauchermarkt. Der Umsatztrend erscheine solide, obwohl die Margen in der zweiten Jahreshälfte nachgelassen hätten. Der Kurs fällt um 1 Prozent.

Eine Platzierung in Adler Real Estate ist für das auffallende Kursminus verantwortlich. Die Aktien fallen 8,8 Prozent. Hier seien 4,6 Millionen neue Aktien zu 12,85 Euro platziert worden, heißt es im Handel. Der platzierende Agent sei JP Morgan gewesen, der Eigentümer des Pakets aber nicht genannt worden. Es sei "ein Minderheitsaktionär", der "nicht aus dem Management" stamme, heißt es nebulös.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.269,77 0,19 6,07 8,94

Stoxx-50 3.016,40 0,04 1,25 9,29

DAX 11.459,37 0,32 36,09 8,53

MDAX 24.365,75 0,26 64,19 12,87

TecDAX 2.615,85 0,54 14,00 6,76

SDAX 10.867,35 0,01 0,88 14,28

FTSE 7.184,93 0,24 17,54 6,53

CAC 5.212,71 0,32 16,60 10,19

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 0,10 -0,03 -0,14

US-Zehnjahresrendite 2,66 -0,04 -0,02

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:36 Uhr Do, 17.15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1342 +0,05% 1,1345 1,1335 -1,1%

EUR/JPY 125,51 +0,02% 125,62 125,51 -0,2%

EUR/CHF 1,1339 -0,09% 1,1351 1,1348 +0,7%

EUR/GBP 0,8700 +0,05% 0,8699 0,8685 -3,3%

USD/JPY 110,65 -0,02% 110,72 110,73 +0,9%

GBP/USD 1,3036 -0,00% 1,3041 1,3047 +2,1%

Bitcoin

BTC/USD 3.941,01 +1,38% 3.894,63 3.884,41 +6,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 57,69 56,96 +1,3% 0,73 +25,2%

Brent/ICE 67,56 67,07 +0,7% 0,49 +24,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.330,21 1.323,72 +0,5% +6,49 +3,7%

Silber (Spot) 15,93 15,81 +0,8% +0,12 +2,8%

Platin (Spot) 839,50 823,50 +1,9% +16,00 +5,4%

Kupfer-Future 2,94 2,90 +1,5% +0,04 +11,8%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

February 22, 2019 10:17 ET (15:17 GMT)

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