29.05.2019 18:08:47

MÄRKTE EUROPA/Börsen schwer angeschlagen - Angst vor Eskalation

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen gerieten am Mittwoch schwer unter Druck. "Die Eskalationsspirale ist in vollem Gang", sagte Thomas Altmann von QC Partners mit Blick auf den Handelskrieg zwischen den USA und China. "Wenn China den USA den Zugang zu den Seltenen Erden abriegelt, stehen die USA vor ernsten Problemen", kommentierte er entsprechende Drohungen. Der DAX verlor 1,6 Prozent auf 11.838 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 1,5 Prozent auf 3.298 nach unten.

Auch für Europa wäre eine Beschränkung der Exporte der Seltenen Erden keine gute Nachricht, da es auf dem alten Kontinent kaum nennenswerte Vorkommen davon gibt. Zugleich nehmen die Wachstumssorgen zu. US-Präsident Donald Trump sagte zum Ende seines Japan-Besuchs, er sei im Handelsstreit mit China noch nicht bereit zu einer Einigung, auch wenn China einen Deal wolle. Dazu brachte er eine nochmalige und beträchtliche Erhöhung der Zölle auf chinesische Waren ins Spiel.

Gemessen an den aus den Futures-Preisen implizit abgeleiteten Erwartungen gehen die Investoren inzwischen laut LBBW mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 85 Prozent davon aus, dass bereits in diesem Jahr eine Senkung des US-Leitzinses erfolgt. Bis Mitte 2020 preisten die Märkte aktuell gar bereits zwei bis drei Zinssenkungen ein.

Sichere Häfen sind gesucht

Gewinner der steigenden Risikoaversion waren die sicheren Häfen der Staatsanleihen. Die Rendite der zehnjährigen deutschen Bundesanleihen fiel auf minus 0,18 Prozent. Im Handel glaubt man nicht, dass damit das Ende der Fahnenstange erreicht worden ist. Auch Gold zog in dem unsicheren Umfeld an.

Im DAX fielen Wirecard um 6,8 Prozent und Deutsche Bank um 2,4 Prozent. Mit 6,12 Euro haben Deutsche Bank schon wieder ein neues Allzeittief markiert. Der Bankensektor im europäischen Euro-Stoxx-Index-Universum gab 1,6 Prozent ab, die Rohstoff-Aktien gaben mit 2,2 Prozent Minus noch kräftiger nach. Bei Rohstoffen drückten die zunehmenden Konjunktursorgen, was auch den Ölpreis einknicken ließ.

Arcelormittal fielen um 4,2 Prozent, nachdem der Stahlkonzern mitgeteilt hatte, die Stahl-Produktion in Europa stärker als bereits angekündigt zu kürzen. Im Gefolge verloren Thyssenkrupp 3,4 Prozent und für Voestalpine ging es um 2,8 Prozent nach unten.

Varta kauft zu

Prosieben gewannen 1,4 Prozent, nachdem sich Mediaset mit 9,6 Prozent beteiligt hatte. Knorr-Bremse stiegen gegen den Trend um 2,5 Prozent. Der Autozulieferer hat einen hohen Auftragseingang bekannt gegeben und den Ausblick angehoben. Rocket Internet gewannen 4,8 Prozent, das Internet-Unternehmen hat im ersten Quartal fast doppelt so viel verdient wie im gleichen Vorjahreszeitraum. Aroundtown stiegen nach Vorlage von Zahlen um 4,7 Prozent.

Bei Varta wurde der Rückkauf des Haushaltsgerätebatterie-Geschäfts von Energizer positiv gewertet. Varta verspricht sich von dem Kauf einen stetigen Cashflow-Zufluss. Im Jahr 1986 war der Bereich abgespalten worden. Varta stiegen 0,3 Prozent. Elekta zogen um 18,8 Prozent an. Die Zahlen des Unternehmens sind durch die Bank gut ausgefallen, alle Regionen haben zum Ergebnis beigetragen.

Hapag-Lloyd setzten die jüngste Erholung fort und schlossen 3,1 Prozent fester. Konkrete Gründe für den aktuellen Anstieg waren im Handel nicht bekannt.

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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Europa Euro-Stoxx-50 3.297,81 -51,05 -1,5% +9,9%

. Stoxx-50 3.058,85 -38,00 -1,2% +10,8%

. Stoxx-600 370,51 -5,39 -1,4% +9,7%

Frankfurt XETRA-DAX 11.837,81 -189,24 -1,6% +12,1%

London FTSE-100 London 7.178,75 -90,20 -1,2% +8,0%

Paris CAC-40 Paris 5.222,12 -90,57 -1,7% +10,4%

Amsterdam AEX Amsterdam 540,87 -8,22 -1,5% +10,9%

Athen ATHEX-20 Athen 2.039,91 +6,77 +0,3% +26,8%

Brüssel BEL-20 Bruessel 3.432,61 -55,70 -1,6% +5,8%

Budapest BUX Budapest 40.916,42 +449,57 +1,1% +4,5%

Helsinki OMXH-25 Helsinki 3.817,18 -58,61 -1,5% +3,6%

Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 108.801,28 +589,59 +0,5% -4,9%

Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 971,19 -27,60 -2,8% +8,9%

Lissabon PSI 20 Lissabon 5.106,69 -60,88 -1,2% +6,6%

Madrid IBEX-35 Madrid 9.080,50 -111,30 -1,2% +6,3%

Mailand FTSE-MIB Mailand 19.999,94 -261,04 -1,3% +11,1%

Moskau RTS Moskau 1.275,92 +4,77 +0,4% +19,7%

Oslo OBX Oslo 785,29 -19,21 -2,4% +6,2%

Prag PX Prag 1.040,51 +2,35 +0,2% +5,5%

Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.538,75 -26,37 -1,7% +9,2%

Warschau WIG-20 Warschau 2.187,45 -5,42 -0,2% -3,9%

Wien ATX Wien 2.904,31 -45,40 -1,5% +7,7%

Zürich SMI Zuerich 9.541,97 -138,90 -1,4% +13,2%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,18 -0,02 -0,42

US-Zehnjahresrendite 2,22 -0,05 -0,46

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:12 Uhr Di, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1135 -0,28% 1,1164 1,1176 -2,9%

EUR/JPY 121,68 -0,35% 121,97 122,42 -3,2%

EUR/CHF 1,1209 -0,34% 1,1232 1,1274 -0,4%

EUR/GBP 0,8818 -0,03% 0,8817 0,8819 -2,0%

USD/JPY 109,28 -0,08% 109,24 109,55 -0,3%

GBP/USD 1,2628 -0,24% 1,2663 1,2673 -1,1%

Bitcoin

BTC/USD 8.678,75 -0,38% 8.508,00 8.690,45 +133,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 57,33 59,14 -3,1% -1,81 +21,2%

Brent/ICE 68,40 70,11 -2,4% -1,71 +24,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.283,03 1.279,50 +0,3% +3,53 +0,0%

Silber (Spot) 14,44 14,36 +0,6% +0,09 -6,8%

Platin (Spot) 794,59 800,00 -0,7% -5,41 -0,2%

Kupfer-Future 2,67 2,70 -1,3% -0,04 +0,9%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

May 29, 2019 12:09 ET (16:09 GMT)

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Energizer Holdings Inc When Issued 35,80 -0,56% Energizer Holdings Inc When Issued
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Knorr-Bremse 72,00 0,21% Knorr-Bremse
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