23.11.2020 16:13:40
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MÄRKTE EUROPA/Börsen kommen weiter zurück - Danone fallen nach Strategieupdate
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen kommen bis Montagnachmittag von den Tageshochs weiter zurück. Im Handel ist von Gewinnmitnahmen die Rede. Das Umfeld sei zwar angesichts der Erfolge bei der Suche nach Impfstoffen günstig, allerdings seien Aktien nicht mehr günstig und die anhaltenden Lockdowns seien ein wirtschaftliches Risiko. Die aktuellen Einkaufsmanagerindizes aus den USA sind günstig ausgefallen, der Sammelindex für den Euroraum hat im November die Erwartung dagegen verfehlt. Der DAX gewinnt 0,3 Prozent auf 13.182 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,3 Prozent auf 3.477 Punkte nach oben.
Laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn könnte ab Mitte Dezember mit den Impfungen begonnen werden. Ähnlich optimistische Prognosen waren bereits aus den USA zu hören, nachdem Biontech und Pfizer die Zulassung am Freitag beantragt hatten. Zudem haben die US-Behörden dem Biotech-Unternehmen Regeneron eine Notfall-Zulassung für sein Mittel gegen Corona-Infektionen erteilt. Derweil haben der britische Pharmakonzern Astrazeneca und die Universität Oxford bekannt gegeben, dass ihr Impfstoffkandidat eine Effektivität von 62 bis 90 Prozent aufweist, je nach verabreichter Dosis. Das liegt unter der Effektivität anderer Impfstoffkandidaten - Astrazeneca geben um 4,0 Prozent nach.
Rohstoffaktien zusammen mit Öl- und Gastiteln sowie Bankenwerte führen zu Wochenbeginn die Gewinnerliste in Europa an. Im Handel ist von einer anhaltenden Rotation aus den Gewinnern der Corona-Pandemie, insbesondere Technologie- und Pharmawerten, die Rede. Die Anleger setzen auf eine Normalisierung der Wirtschaft ab Mitte 2021. Deutlicher nach oben geht es vor allem für stark gebeutelte Branchen, wie etwa Stahl oder Airlines: Thyssenkrupp gewinnen 8,1 Prozent, Arcelor 3,7 Prozent, Salzgitter 9,0 Prozent, Lufthansa 4,2 Prozent, Air France-KLM 4,5 Prozent oder IAG 5,8 Prozent.
Danone muss mehr tun
Das Strategie-Update von Danone kommt an der Börse nicht gut an. Für die Aktie geht es um 2,8 Prozent nach unten. Die Anleger vermissen konkrete Maßnahmen. Nach Einschätzung der Citigroup wird mit den geplanten Kosteneinsparungen lediglich Zeit erkauft für die notwendigen strategischen Anpassungen. Der Konzern müsse seine komplexe Struktur vereinfachen. Die Analysten rechnen mit zwei schwierigen Quartal. Ähnlich äußert sich RBC: "Solange sich das Ganze als alter Wein in neuen Schläuchen erweist, der zu den gleichen unbefriedigenden Ergebnissen wie in der Vergangenheit führt, dürften Anleger weiterhin wenig Gefallen an Danone finden."
Nachdem es in der Vorwoche bereits erste Berichte gab, hat nun am Wochenende die Zurich Insurance (plus 1,4 Prozent) bestätigt, sich in Gesprächen mit MetLife über den Kauf von deren Schadens- und Unfallgeschäft (P&C business) zu befinden. Dies dürfte über die US-Tochter von Zurich, Farmers Group, vor sich gehen. Diverse Medienberichte spekulieren über einen Kaufpreis um 4 Milliarden Dollar. Alle möglichen Parameter der Transaktion würden derzeit aber noch verhandelt, teilte die schweizerische Versicherung mit.
RWE verkauft 49 Prozent am britischen Offshore-Windpark Humber Gateway für 648 Millionen Euro an den britischen Investmentmanager Greencoat. Der Verkauf sei Teil des Kapitalrotationsprogramms von RWE. Den Erlös will der DAX-Konzern zur Finanzierung des weiteren Wachstums im Bereich Erneuerbare Energien verwenden. Die Aktie zeigt sich davon unbeeindruckt und geben 0,2 Prozent nach. Allerdings hält sich die Aktie damit besser als der Versorgersektor insgesamt mit einem Minus von 0,3 Prozent - dieser fällt wie auch andere defensive Sektoren.
Hellofresh kauft in den USA zu
Hellofresh (minus 3,7 Prozent) kauft derweil in den USA zu und übernimmt den Essens-Lieferdienst Factor75 für einen Gesamt-Kaufpreis von bis zu 277 Millionen Dollar. Dies entspricht rund 3 Prozent der Marktkapitaliserung des Käufers per Freitag, damit handelt es sich um einen kleineren Zukauf. Vom Geschäftsmodell ist das US-Unternehmen ähnlich wie Hellofresh aufgestellt, liefert allerdings die bereits fertigen Gerichte an die Haustür, während der Kunde bei Hellofresh noch selber kochen darf. Hellofresh werden belastet von einer Abstufung durch JP Morgan.
Siemens gewinnen 2,2 Prozent. Die Deutsche Bahn will 2024 im Raum Tübingen den Regionaltriebzug Mireo Plus von Siemens mit einem Wasserstoffantrieb erproben. "Das Thema liegt im Trend, das Potenzial ist groß, aber die Zeit drängt", sagt ein Marktteilnehmer. Wettbewerber wie der Wasserstoffzug Coradida iLint von Alstom sollen im kommenden Jahr bereits in den Regelbetrieb gehen.
Der Kurs von Bilfinger (plus 2,5 Prozent) profitiert von einem Bloomberg-Bericht, nach dem nun auch CVC Interesse an einem möglichen Einstieg haben soll.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.476,96 0,27 9,36 -7,16
Stoxx-50 3.067,21 0,00 -0,11 -9,87
DAX 13.182,39 0,34 45,14 -0,50
MDAX 29.060,10 0,21 61,63 2,64
TecDAX 3.062,39 -0,13 -3,96 1,57
SDAX 13.567,09 0,87 116,53 8,43
FTSE 6.336,83 -0,23 -14,62 -15,79
CAC 5.509,39 0,25 13,50 -7,84
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,58 0,00 -0,82
US-Zehnjahresrendite 0,85 0,02 -1,83
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 08:17 Uhr Do, 17:22 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1849 -0,08% 1,1875 1,1841 +5,6%
EUR/JPY 123,37 +0,22% 123,29 122,99 +1,2%
EUR/CHF 1,0804 -0,01% 1,0808 1,0798 -0,5%
EUR/GBP 0,8878 -0,43% 0,8915 0,8952 +4,9%
USD/JPY 104,11 +0,28% 103,83 103,88 -4,3%
GBP/USD 1,3343 +0,34% 1,3319 1,3225 +0,7%
USD/CNH (Offshore) 6,5774 +0,32% 6,5604 6,5764 -5,6%
Bitcoin
BTC/USD 18.492,50 -0,81% 18.501,75 17.993,51 +156,5%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 42,72 42,42 +0,7% 0,30 -23,8%
Brent/ICE 45,55 44,96 +1,3% 0,59 -25,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.841,99 1.870,10 -1,5% -28,12 +21,4%
Silber (Spot) 23,64 24,17 -2,2% -0,53 +32,5%
Platin (Spot) 933,50 954,13 -2,2% -20,63 -3,3%
Kupfer-Future 3,26 3,29 -1,0% -0,03 +15,3%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
November 23, 2020 10:13 ET (15:13 GMT)
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AstraZeneca PLC (spons. ADRs) | 63,00 | -1,56% | |
Bilfinger SE | 47,40 | 0,64% | |
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