26.03.2018 16:10:43

MÄRKTE EUROPA/Börsen kommen mit steigendem Euro zurück

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen kommen am Montagnachmittag mit einem anziehenden Euro von den Tageshochs etwas zurück, halten sich bislang aber leicht im Plus. Die Verunsicherung unter den Anlegern ist weiterhin hoch, konziliante Töne von US-Finanzminister Steven Mnuchin vom Wochenende heben indes ein wenig die Stimmung. Mnuchin hat sich zuversichtlich gezeigt, dass sich China und die USA im Handelsstreit einigen können, und die Einführung von Strafzöllen vermieden werden kann. China scheint verhandlungsbereit. Händler sprechen von einem "Pokerspiel". Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 11.899, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 3.308 Punkte nach oben.

Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers, merkt dazu an, dass US-Präsident Donald Trump zwar ein politisches Risiko für die Finanzmärkte bleibe, "Hoffnung macht aber, dass er seinen Erfolg bisher auch an der Wall Street gemessen hat." Der S&P-500 hat in der vergangenen Woche 6 Prozent an Wert verloren. Der drohende Handelskrieg belastet offenbar das Nervenkostüm der Anleger - die Tendenz der Börsianer, Kursschwächen als Kaufgelegenheiten zu nutzen, scheint verflogen. Wie die Deutsche Bank anmerkt, hat der S&P-500 in den vergangenen beiden Wochen jeden Tag unter seinem Intraday-Mittelwert geschlossen. Dies sei der längste derartige Zeitraum seit 1982.

Naturex haussieren nach Givaudan-Gebot

Trotz der Unsicherheiten läuft das M&A-Geschäft weiter. Zum Start in die Woche will Givaudan nun Naturex kaufen. Das Unternehmen mit Sitz in Avignon ist für die Analysten von Davy ein Spezialist für Pflanzenextraktion und die Entwicklung von natürlichen Inhaltsstoffen. Givaudan zahlt 135 Euro je Naturex-Aktie, was einem Aufschlag von 42 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag bedeutet. Durch die Übernahme von Naturex erweitert Givaudan ihre Kapazitäten im Bereich der Naturprodukte. Naturex steigen 41,5 Prozent auf 134,40 Euro, Givaudan verlieren 1,3 Prozent oder 28 auf 2.124 Franken, das Unternehmen schüttet am Montag aber pro Aktie 58 Franken an Dividende aus.

Smurfit Kappa geben 3,7 Prozent nach. Das irische Verpackungs-Unternehmen hat erneut ein Angebot vom Konkurrenten International Paper (IP) abgelehnt. Smurfit begründet dies mit der Floskel, dass dies nicht den Wert und die Zukunftsaussicht des Unternehmens widerspiegele. Dies sei "der übliche Code für 'ihr müsst schon tiefer in die Tasche greifen, wenn ihr ein ernsthaftes Gespräch wollt'", unterstreicht Michael Hewson, Chef-Marktanalyst von CMC Markets. International Paper hatten ursprünglich ein Gebot von 8,6 Milliarden Euro aus Cash und Aktien gemischt abgegeben und es nun um rund 3 Prozent erhöht.

Bouygues stärkt Energie-Geschäft

Die Übernahme von Alpiq Engineering Services durch Bouygues (gemeinsam mit Colas Rail) stellt keinen Belastungsfaktor für die Aktie dar. Mit dem Kauf stärke Bouygues ihr Energie- und Servicegeschäft, sagt Bryan Garnier. Wachstum und Profitabilität der Bausparte dürften davon profitieren. Der Kauf passe auch zur Strategie des Konzerns, sein Knowhow durch ergänzende Akquisitionen zu stärken. Bryan Garnier schätzt, dass Alpiq den Umsatz von Bouygues um 1,7 Milliarden Schweizer Franken steigern wird. Bouygues und Colas Rail zahlen zusammen 850 Millionen Franken. Bouygues gewinnen 0,3 Prozent, Alpiq Holding steigen am schweizerischen Aktienmarkt 7,1 Prozent.

Roche rücken um 0,7 Prozent vor. Hier stützt die Mitteilung über eine positive Phase-3-Studie zum Wirkstoff Tecentriq. Er sei bei fortgeschrittenem Lungenkrebs erfolgreich in Kombination mit Avastin und anderen Medikamenten.

Cevian spielt Zerschlagung von Thyssenkrupp durch

Ein weiteres Mal hat der Großaktionär bei Thyssenkrupp, Cevian, seine Meinung kundgetan, dass die Erneuerung des Industriekonzerns trotz der beschlossenen Trennung von der Stahlsparte nicht weit genug gehe. Cevian-Gründer Lars Förberg sagte dem Handelsblatt: "Thyssenkrupp braucht einen radikalen Wandel." Der zweitgrößte Aktionär hinter der Krupp-Stiftung will, "dass die einzelnen Sparten künftig wesentlich selbstständiger als bisher operieren können". So wären Teilverkäufe und Börsengänge einzelner Bereiche schneller möglich, was in der Konsequenz die komplette Zerschlagung von Thyssenkrupp bedeuten könnte. Thyssenkrupp steigen 1 Prozent.

Metro verlieren 3,9 Prozent. Im Handel wird auf die Sorge der Anleger vor neuen Russland-Sanktionen in Reaktion auf das Attentat auf den russischen Doppelagenten Sergei Skripal und dessen Tochter verwiesen. 14 EU-Länder und die USA haben am Montag bereits angekündigt, russische Diplomaten auszuweisen. Russland ist einer der wichtigsten Märkte für Metro. Daneben verweist Barclays darauf, dass Metro auf dem Investorentag in der vergangenen Woche vor Preisdruck in Russland gewarnt habe. Die dortige EBITDA-Marge ist mit 10,3 Prozent laut den Analysten rund drei Mal so hoch wie auf Gesamtkonzern-Ebene.

LPKF bauen ihr Plus nach den endgültigen Zahlen auf 4,3 Prozent aus. Die Rückkehr in die schwarzen Zahlen sei etwas deutlicher als erwartet erfolgt, heißt es zur Begründung. Die Kostensenkungsmaßnahmen würden konsequent angegangen. Zudem sei der Ausblick gut, vor allem die Erwartung einer deutlich steigen Marge.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.294,95 -0,09 -3,12 -5,96

Stoxx-50 2.911,66 -0,04 -1,18 -8,38

DAX 11.873,72 -0,11 -12,59 -8,08

MDAX 25.241,65 0,15 37,89 -3,66

TecDAX 2.545,05 -0,41 -10,39 0,63

SDAX 11.891,02 -0,39 -46,17 0,04

FTSE 6.928,88 0,10 6,94 -9,96

CAC 5.093,43 -0,03 -1,78 -4,12

Bund-Future 158,80 -0,20 -0,27

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 23.960,10 1,81 426,90 -3,07

S&P-500 2.631,37 1,67 43,11 -1,58

Nasdaq-Comp. 7.121,28 1,84 128,62 3,16

Nasdaq-100 6.645,66 2,11 137,57 3,90

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,27 1,2 2,26 107,2

5 Jahre 2,63 2,6 2,60 70,4

7 Jahre 2,76 2,6 2,74 51,6

10 Jahre 2,84 2,1 2,82 39,2

30 Jahre 3,07 1,1 3,06 0,5

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.56 Uhr Fr, 18.00 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2439 +0,63% 1,2365 1,2365 +3,5%

EUR/JPY 130,84 +1,11% 129,85 129,73 -3,3%

EUR/CHF 1,1749 +0,42% 1,1716 1,1709 +0,3%

EUR/GBP 0,8757 +0,23% 0,8737 1,1442 -1,5%

USD/JPY 105,18 +0,47% 105,00 104,89 -6,6%

GBP/USD 1,4204 +0,39% 1,4154 1,4149 +5,1%

Bitcoin

BTC/USD 8.169,02 -5,3% 8.530,08 8.667,35 -40,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 65,53 65,88 -0,5% -0,35 +8,7%

Brent/ICE 70,16 70,45 -0,4% -0,29 +6,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.353,78 1.347,31 +0,5% +6,47 +3,9%

Silber (Spot) 16,77 16,57 +1,2% +0,20 -1,0%

Platin (Spot) 956,70 949,25 +0,8% +7,45 +2,9%

Kupfer-Future 2,99 2,98 +0,1% +0,00 -9,7%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

March 26, 2018 10:10 ET (14:10 GMT)

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