25.08.2017 16:05:50
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MÄRKTE EUROPA/Börsen halten an Gewinnen vor Yellen-Rede fest
Von Manuel Priego-Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Kurz vor Beginn der mit Spannung erwarteten Rede von Fed-Chefin Janet Yellen zum Thema Finanzstabilität liegen Europas Börsen am Freitagnachmittag weiter leicht vorne. Nach Einschätzung der Commerzbank könnte Yellen erneut auf zu hohe Asset-Preise anspielen, um die Anleger an ihre Ausstiegsabsichten aus der lockeren Geldpolitik und die dollarbedingten Disinflationsrisiken zu erinnern. "Wenn überhaupt, wird sie eher die bevorstehende Bilanzschrumpfung betonen", heißt es. Der Dax gewinnt 0,2 Prozent auf 12.209 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,2 Prozent auf 3.451 Punkte nach oben.
Mit Blick auf EZB-Präsident Mario Draghi wird nicht erwartet, dass er sich in seiner Rede zu einer Rückführung der Wertpapierkäufe (Tapering) äußern wird. Ein Ausstieg aus dem Quantitative Easing dürfte bei der EZB erst im kommenden Monat thematisiert werden. Draghi spricht erst um 21 Uhr MESZ. Etwas stützend an den Börsen wirkt auch der deutlich über den Erwartungen ausgefallene ifo-Geschäftsklimaindex. Der Index fiel nach seiner monatelangen Rekordjagd zwar im August auf 115,9 von 116, die Erwartung lag allerdings nur bei 115,5. Die wichtige Erwartungskomponente ist sogar gestiegen. Vor allem der starke Konsum stützt die deutsche Wirtschaft.
Draghi-Rede vermutlich besonders für den Euro von Relevanz Größeren Einfluss könnte die Draghi-Rede auf den Euro haben. Der EZB-Präsident könne nicht nichts zum Euro sagen, so die Commerzbank. Denn in diesem Fall müsse er mit einer Aufwertung rechnen. Andererseits könne er auch kaum die verbale Interventionskeule herausholen, weil sich die Notenbanken gegenseitig versprochen hätten, auf einen Abwertungswettlauf zu verzichten.
"Der Euro sieht aus wie eine gespannte Sprungfeder, die über 1,20 Dollar gehen will", so ein Devisenhändler. Sollte es so kommen, dürften die Aktienmärkte in Europa empfindlich darauf reagieren. Am Nachmittag tendiert der Euro wenig verändert um das Niveau von 1,1800 Dollar. Seit Jahresbeginn ist die Devise über 12 Prozent zum Dollar gestiegen.
Sturm Harvey treibt den Ölpreis nach oben Am Aktienmarkt sind Rohstoffaktien die Tagesgewinner mit einem Indexplus von 1,2 Prozent. Mit der Hochstufung des Sturms "Harvey" zu einem Hurrikan vor der Küste von Texas geraten dort wichtige Förderanlagen in Gefahr. Einige Raffinerien sollen bereits geschlossen worden sein. Dies treibt die Ölpreise um fast 1 Prozent nach oben und sorgt auch für steigende Kurse bei Aktien aus der Rohstoffbranche.
Bei den Einzelwerten sorgt weiter STADA für Gesprächsstoff. Hier scheint kein Ende der Hausse in Sicht, der Kurs legt um weitere 3,3 Prozent zu. Die Mitteilung über Verhandlungen über einen Gewinnabführungsvertrag heize dem Kurs weiter ein, sagt ein Händler. Den noch verbliebenen Aktionären soll zudem ein Abfindungsangebot unterbreitet werden.
Zalando legen um 1,3 Prozent zu, nachdem sie von Stifel auf "Buy" hochgestuft worden sind. Bei Borussia Dortmund geht es um 3,1 Prozent nach oben. Nach Informationen der Bild-Zeitung hat sich der Club mit dem FC Barcelona in der Frage des Dembele-Transfers geeinigt. Barca sei nun angeblich bereit, bis zu 150 Millionen Euro für Dembele hinzublättern, heißt es. Die am Mittag gemeldeten Geschäftszahlen des Fußballclubs treten dagegen in den Hintergrund.
Neue Hoffnung bei Provident Financial Eine Erholung um 20,4 Prozent gibt es bei Provident Financial. Die Aktie war am Dienstag nach einem desaströsen Gewinnausblick um in der Spitze 70 Prozent abgestürzt. Nun holt das britische Finanzunternehmen einen früheren Manager zurück, um das darbende Kerngeschäft mit Konsumentenkrediten wieder auf Vordermann zu bringen.
Ahold Delhaize geben um 7,5 Prozent nach. "Die Entwicklung in den USA drückt", sagt ein Marktteilnehmer. Amazon und Whole Foods haben unmittelbar vor der Übernahme umfangreiche Preissenkungen angekündigt. Das belastete bereits die Aktien der Konkurrenten in den USA. Amazon übernimmt Whole Foods für 13,7 Milliarden Dollar.
Daneben nimmt der Preisdruck auf britische Einzelhändler weiter zu, so Credit Suisse. Grund sei die Pfund-Schwäche nach dem Brexit-Votum der Briten. Den Analysten zufolge reichen die Retailer die höheren Preisen nur teilweise an ihre Kunden weiter, sondern ziehen es vor, diese selbst hinzunehmen. Tesco verlieren 1,8 Prozent, Sainsbury 0,8 Prozent oder Marks & Spencer 1,7 Prozent. Der Index der Einzelhandelswerte ist mit einem Minus von 1,1 Prozent das Schlusslicht in Europa.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.450,81 0,18 6,08 4,87 Stoxx-50 3.055,28 0,30 9,21 1,49 DAX 12.208,76 0,23 27,93 6,34 MDAX 24.839,08 0,39 97,33 11,94 TecDAX 2.274,65 0,68 15,27 25,55 SDAX 11.354,01 0,08 9,42 19,27 FTSE 7.427,28 0,27 20,22 3,98 CAC 5.125,56 0,24 12,44 5,41Bund-Future 164,55 -0,12 1,08
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:32 Do, 17:15 % YTD EUR/USD 1,1811 +0,14% 1,1795 1,1802 +12,3% EUR/JPY 129,46 +0,14% 129,27 129,02 +5,3% EUR/CHF 1,1380 -0,06% 1,1387 1,1380 +6,2% EUR/GBP 0,9203 -0,08% 0,9210 1,0850 +8,0% USD/JPY 109,62 +0,02% 109,59 109,30 -6,2% GBP/USD 1,2835 +0,21% 1,2807 1,2804 +4,0%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,50 47,43 +0,1% 0,07 -16,7% Brent/ICE 52,42 52,04 +0,7% 0,38 -10,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.291,24 1.286,41 +0,4% +4,83 +12,1% Silber (Spot) 17,13 16,98 +0,8% +0,14 +7,5% Platin (Spot) 981,55 981,00 +0,1% +0,55 +8,6% Kupfer-Future 3,05 3,03 +0,7% +0,02 +21,1% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
August 25, 2017 09:35 ET (13:35 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 35 AM EDT 08-25-17
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