04.11.2020 18:19:45
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MÄRKTE EUROPA/Börsen feiern das Ausbleiben der "Blauen Welle"
FRANKFURT (Dow Jones)--Trotz eines ungewissen US-Wahlausgangs haben Europas Börsen am Mittwoch sehr fest geschlossen. US-Präsident Donald Trump und die Republikanische Partei haben besser als erwartet abgeschnitten. Die von vielen erwartete "Blaue Welle" ist ausgeblieben. Das wurde an der Börse positiv gesehen, dürfte damit das Risiko höherer Unternehmenssteuern und einer stärkeren Regulierung doch geringer sein. Die noch offene Präsidentschaftswahl wird in den Swing States Michigan und Wisconsin entschieden werden. Dort liegt Biden bislang knapp vorne. Mit Blick auf den Senat zeichnet sich ab, dass die Republikaner ihre Mehrheit behalten werden, genauso wie die Demokraten im Repräsentantenhaus.
Der DAX gewann nach volatilem Verlauf 1,9 Prozent auf 12.324 Punkte, im Tagestief hatte der Index bei 11.848 Punkten gestanden. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 2,0 Prozent auf 3.161 Punkte nach oben. Derweil hat sich Trump bereits zum Wahlsieger erklärt und will außerdem per Gerichtsbeschluss die weitere Auszählung stoppen lassen. Damit könnte es zu der im Vorfeld bereits befürchteten Hängepartie kommen, bis ein endgültiges Wahlergebnis feststeht. Daraus könnte sich eine veritable Verfassungskrise entwickeln. Konjunkturdaten aus China und den USA sowie die weiter rasant steigenden Infektionszahlen spielten in diesem Umfeld keine Rolle.
Wie bereits 2016 hat US-Präsident Trump in den letzten Tagen des Wahlkampfes erneut die Wähler erreicht. "Für die Handelsbeziehungen zwischen den USA und der EU wäre die Wiederwahl Trumps nicht die beste Nachricht", so Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners. Auch befürchten Beobachter, dass der US-China-Konflikt bei einem Trump-Sieg schnell wieder auf die Tagesordnung rücken wird.
Ein Erdrutschsieg der Demokraten scheint vom Tisch, so die DWS. "Einen Neuanfang wird es demnach nicht geben, was große Teile der US-Wirtschaft und Anleger kurzfristig freuen dürfte. Doch für viele Unternehmen im Rest der Welt sowie für rund die Hälfte der Amerikaner läuft es damit eher auf eine Enttäuschung hinaus". Mittelfristig könne dies auch für die Aktienmärkte zu einer Belastung werden, die Fantasie für Veränderungen könne schwinden.
BMW überzeugt - Düsterer Ausblick bestätigt
Für Bewegung bei den Einzelwerten sorgte weiter die Berichtssaison. BMW hat im dritten Quartal von der steigenden Autonachfrage nach dem Lockdown profitiert und wieder einen Milliardengewinn erzielt. Unter dem Strich steigerte BMW den Gewinn überraschend deutlich. An dem insgesamt aber düsteren Ausblick für das Gesamtjahr hielt BMW aber fest. Für die Aktie ging es 0,6 Prozent nach oben.
Für Axa ging es 3,9 Prozent nach oben. Zwar lagen die Verluste durch Naturkatastrophen im zweiten Halbjahr 2020 etwa 10 Prozent über den Erwartungen von Morgan Stanley, doch stehe dies im Zusammenhang mit einem sehr aktiven dritten Quartal. Intesa Sanpaolo gewannen nach Zahlen 3,7 Prozent.
US-Wahlen drücken auf Ahold Delhaize
Ahold Delhaize verloren trotz guter Zahlen 1,9 Prozent. Hier dürften die US-Wahlen belastet haben. Die USA sind die größte Geschäftsregion des niederländisch-belgischen Einzelhandelsunternehmens. Nach Ansicht von Jefferies ist der Ausgang der US-Präsidentschaftswahl für die Aktionäre von Ahold Delhaize unter den Gesichtspunkten Wechselkurse und Fiskalpolitik von besonderem Interesse.
Vonovia gewannen 5,4 Prozent. Das Immobilienunternehmen will für 2020 angesichts coronabedingt "nicht signifikanter" Auswirkungen auf das eigene Geschäft eine höhere Dividende zahlen. Außerdem traut sich Vonovia Gewinnziele nun schon früher zu.
Um 7,0 Prozent nach oben sprangen die Aktien von Fresenius Medical Care (FMC). Dies sei eine Erleichterungsreaktion über das Wahlergebnis in den USA gewesen, hieß es. Bei einer "Blauen Welle" hätten die Demokraten Ausgaben im Gesundheitsbereich leichter kappen können. Dies hätte auch das Dialyse-Geschäft von FMC ausbremsen können. Der Pharmasektor in Europa war mit Aufschlägen von 4,9 Prozent Tagesgewinner.
Kursfeuerwerk bei Elmos
Gefeiert wurden die Zahlen von Elmos Semiconductor. Sie lagen am oberen Rand der Erwartungen. "Vor allem der Ausblick ist ungewöhnlich optimistisch und selbstsicher für diese Zeiten", so ein Händler. Elmos sieht das dritte Quartal als den "klaren Wendepunkt" des Geschäfts an und geht von einer deutlichen Belebung im vierten Quartal aus. Der Kurs machte einen Satz um 15,4 Prozent nach oben.
Als sehr positiv wurde auch die erhöhte Gewinnprognose von Süss Microtec gesehen. "Von SK Hynix bis Elmos läuft es rund in der Computerbranche", sagte ein Händler. Süss hat die EBIT-Marge auf 5,5 bis 7,5 Prozent von zuvor 3 bis 5 Prozent angehoben. Bei unveränderter Umsatzprognose entspricht das einer 60 Prozent höheren Gewinnprognose. Süss gewannen 3,5 Prozent.
Für Fraport ging es um 1,2 Prozent nach unten. Während momentan über Staatshilfen für Flughäfen gesprochen wird, meldete der Flughafenbetreiber ernüchternde Zahlen. Brenntag stiegen nach der Vorlage von Geschäftszahlen um 0,8 Prozent - Warburg sprach von einem überzeugenden Cashflow. Hannover Rück gewannen nach Zahlen 0,9 Prozent. Nach einer Wertberichtigung gaben K+S um 4,1 Prozent nach. SNP erholten sich derweil von den jüngsten Verlusten nach dem überraschenden Tod des Unternehmensgründers und gewannen 9 Prozent.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Euro-Stoxx-50 3.161,07 +62,35 +2,0% -15,6%
Stoxx-50 2.887,27 +66,45 +2,4% -15,2%
Stoxx-600 363,31 +7,30 +2,1% -12,6%
XETRA-DAX 12.324,22 +235,24 +1,9% -7,0%
FTSE-100 London 5.883,26 +96,49 +1,7% -23,3%
CAC-40 Paris 4.922,85 +117,25 +2,4% -17,7%
AEX Amsterdam 565,26 +10,78 +1,9% -6,5%
ATHEX-20 Athen 1.386,03 +10,62 +0,8% -39,7%
BEL-20 Brüssel 3.205,12 +50,99 +1,6% -19,0%
BUX Budapest 34.774,72 +940,29 +2,8% -24,5%
OMXH-25 Helsinki 4.256,03 +42,71 +1,0% +0,8%
ISE NAT. 30 Istanbul 1.280,83 +11,63 +0,9% -7,7%
OMXC-20 Kopenhagen 1.394,89 +47,48 +3,5% +22,8%
PSI 20 Lissabon 4.049,65 +18,30 +0,5% -22,0%
IBEX-35 Madrid 6.781,90 +30,30 +0,4% -29,0%
FTSE-MIB Mailand 19.358,28 +372,04 +2,0% -19,2%
RTS Moskau 0,00 0,00 0,0% -28,5%
OBX Oslo 736,06 +9,89 +1,4% -12,7%
PX Prag 865,01 +8,50 +1,0% -22,5%
OMXS-30 Stockholm 1.795,53 +23,26 +1,3% +1,3%
WIG-20 Warschau 1.640,94 +4,66 +0,3% -23,7%
ATX Wien 2.146,51 +1,88 +0,1% -31,8%
SMI Zürich 10.286,79 +282,97 +2,8% -3,1%
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:24 Di, 17:08 % YTD
EUR/USD 1,1718 -0,08% 1,1641 1,1729 +4,5%
EUR/JPY 122,47 -0,15% 122,13 122,65 +0,5%
EUR/CHF 1,0687 -0,12% 1,0665 1,0704 -1,6%
EUR/GBP 0,9015 +0,51% 0,8966 0,8980 +6,5%
USD/JPY 104,51 -0,10% 104,93 104,57 -3,9%
GBP/USD 1,2997 -0,57% 1,2988 1,3065 -1,9%
USD/CNH (Offshore) 6,6354 -0,57% 6,7188 6,6788 -4,8%
Bitcoin
BTC/USD 14.153,50 +2,33% 13.822,00 13.703,50 +96,3%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 38,87 37,66 +3,2% 1,21 -31,1%
Brent/ICE 41,19 39,71 +3,7% 1,48 -38,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.897,08 1.909,30 -0,6% -12,23 +25,0%
Silber (Spot) 23,90 24,28 -1,5% -0,38 +33,9%
Platin (Spot) 872,38 874,03 -0,2% -1,65 -9,6%
Kupfer-Future 3,12 3,09 +0,8% +0,02 +10,3%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
November 04, 2020 12:20 ET (17:20 GMT)
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AXA SAShs Sponsored American Deposit.Receipts Repr.1 Sh | 33,80 | -0,59% | |
AXA S.A. | 34,05 | 1,40% | |
BMW AG | 79,84 | 0,33% | |
Brenntag SE | 61,08 | -0,68% | |
Elmos Semiconductor | 67,80 | 1,04% | |
Fraport AG | 53,35 | 0,85% | |
Fresenius Medical Care (FMC) (ADRS) | 22,20 | -0,89% | |
Fresenius Medical Care (FMC) St. | 44,89 | -0,86% | |
Hannover Rück | 255,40 | 1,75% | |
Hannover Rueck SE (spons. ADRs) | 42,20 | 0,96% | |
Intesa Sanpaolo S.p.A. | 3,93 | 1,04% | |
Intesa Sanpaolo SpA (spons. ADRs) | 23,20 | 0,87% | |
K+S AG | 11,43 | -0,09% | |
Koninklijke Ahold NV (spons. ADRs) | 32,00 | 0,63% | |
SNP Schneider-Neureither & Partner SE | 49,60 | 0,40% | |
SÜSS MicroTec SE | 48,65 | -1,32% | |
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) | 30,95 | -2,24% |
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