31.08.2018 12:52:45
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MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen Verluste aus - Risiken nehmen zu
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen am Freitagmittag die Verluste noch leicht aus. Es dominieren die Meldungen rund um den Handelsstreit zwischen den USA und China. So soll US-Präsident Donald Trump angekündigt haben, schon in der kommenden Woche seinen Plan weiter zu verfolgen, Importe aus China mit Strafzöllen zu belegen. Dabei geht es um Waren aus China im Volumen von 200 Milliarden Dollar. Zudem drohte Trump mit dem WTO-Rückzug der USA. Auch belasten weiterhin die Sorgen um die Schwellenländer.
Der DAX verliert 0,9 Prozent auf 12.387 Punkte, der Euro-Stoxx-50 verliert 1 Prozent auf 3.398. Für Autowerte geht es gleich um 1,4 Prozent nach unten. US-Präsident Donald Trump soll einen Vorschlag der EU zurückgewiesen haben, nach dem die EU Importzölle auf Autoaktien abschaffen könne, wenn die USA ihrerseits auf die Zölle verzichteten. "Damit zerschlagen sich die am Donnerstag aufgekommenen Hoffnungen", so ein Händler. Am Vortag waren die Kurse mit den Berichten um einen solchen EU-Vorschlag zeitweise stark gestiegen.
Drohende Schwellenländer-Krise bleibt im Fokus
Auch die sich zuspitzende Schwellenländer-Krise belastet weiter. Die verzweifelten Versuche der argentinischen Zentralbank, den Peso-Verfall mit einer Zinserhöhung um 15 Prozentpunkte auf 60 Prozent aufzuhalten, zeigen nach Ansicht der Commerzbank, wie schwer es ist, das Vertrauen internationaler Investoren wiederzuerlangen, wenn dieses erst einmal erschüttert ist.
Das sollte nicht nur eine Warnung für die türkische Zentralbank sein, bei der es nach Ansicht von Analystin Esther Reichelt wohl schon zu spät sein könnte, die Lira mithilfe konventioneller Geldpolitik wieder in geordnete Bahnen zurückzuführen. Das sollte vor allem eine Warnung an die Zentralbanken Brasiliens, Südafrikas, und Indiens sein, dass sie der Abwertung ihrer Währungen nicht zu lange zuschauen dürften, sondern klare Signale senden müssten.
Nach dem Abverkauf vom Vortag erholt sich die türkische Lira am Freitag etwas. Nach Einschätzung aus dem Handel überwiegen aber noch immer die Abwärtsrisiken, denn nach wie vor gibt es keine Hinweise darauf, dass die türkische Zentralbank ernsthafte Maßnahmen ergreifen wird, um den Verfall der eigenen Währung aufzuhalten.
Costa Coffee geht an Coca-Cola
Der Verkauf von Costa Coffee an Coca-Cola treibt die Aktien von Whitbread um 15,9 Prozent nach oben. "Das Unternehmen erhält aus dem Verkauf 3,9 Milliarden Pfund, bei einer Marktkapitalisierung von bisher 7,5 Milliarden", sagt ein Händler. Trotzdem beurteilt er den Verkauf und das Kursplus kritisch: "Die Hälfte des Geschäfts ist weg, und die Frage ist, was bleibt und wird", sagt er mit Blick auf die seiner Meinung nach nun unsichereren Perspektiven.
Sage führen die Verliererliste im Stoxx-Technologie-Index an. Der Kurs bricht um 8,1 Prozent ein. Das Unternehmen hat das Erreichen der Ziele nun in Frage gestellt, und zwar sowohl beim Umsatz als auch bei der Marge. Zum Erreichen der Ziele müssten schnell neue Verträge abgeschlossen werden. Der Vorstandschef des SAP-Konkurrenten nimmt nun seinen Hut. SAP geben 1 Prozent ab.
Die Lufthansa-Aktie fällt um 4,8 Prozent auf 22,25 Euro. Händler verweisen auf die Citigroup. Sie hat die Aktie nun wieder ins Coverage aufgenommen und mit "Sell" gestartet bei einem Kursziel von 19,90 Euro. Der vorherige Analyst hatte sie dagegen noch mit "Buy" und einem Ziel von 32,50 Euro eingestuft. "Einige Marktteilnehmer fassen die Neuaufnahme nun als doppelte Abstufung auf, auch wenn das so nicht ganz richtig ist", sagt ein Händler.
Ein angehobener Ausblick von SAS kann das Lufthansa-Papier indes nicht stützen. Für die SAS-Aktie geht es derweil 10,8 Prozent nach oben. Die Skandinavier sprechen von Rekordzahlen beim Passagieraufkommen. Im Geschäftsjahr erwartet die Luftfahrtgesellschaft nun einen Vorsteuergewinn von 2 Milliarden schwedischen Kronen. Bisher hatte sie mit 1,5 bis 2 Milliarden Kronen gerechnet.
Zahlen von Vonovia und Adler Real Estate
Unter Druck stehen Vonovia, für die es um 1,2 Prozent abwärts geht. Ein Teilnehmer spricht von gemischten Ergebnissen. So hätten die Mieteinnahmen im ersten Halbjahr leicht unter den Erwartungen gelegen, der operative Gewinn (FFO 1) habe dagegen die Prognosen übertroffen. Adler Real Estate halten sich besser und notieren unverändert. Die Analysten von Berenberg bezeichnen die Ergebnisse für das erste Halbjahr als "solide". Die operative Entwicklung habe sich weiter verbessert.
Isra Vision liegen nach ihren Zahlen sehr fest im Markt. Der Kurs gewinnt 10,13 Prozent. "Positiv ist, dass der Gewinn schneller wächst als der Umsatz", sagt ein Händler. In den neun Monaten bis Ende Juni kletterte der Umsatz um 10 Prozent auf 103 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 13 Prozent auf 32,1 Millionen Euro, der Vorsteuergewinn genauso stark.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.398,09 -0,96 -32,90 -3,02
Stoxx-50 3.049,46 -0,72 -22,15 -4,04
DAX 12.387,31 -0,86 -106,93 -4,11
MDAX 26.928,23 -0,95 -257,11 2,78
TecDAX 3.004,39 -0,53 -16,04 18,80
SDAX 12.517,95 -0,60 -75,72 5,31
FTSE 7.480,23 -0,48 -35,80 -1,42
CAC 5.415,34 -1,14 -62,72 1,93
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.45 Do, 17.20 % YTD
EUR/USD 1,1657 -0,13% 1,1672 1,1654 -3,0%
EUR/JPY 129,14 -0,32% 129,59 129,67 -4,5%
EUR/CHF 1,1271 -0,29% 1,1297 1,1317 -3,8%
EUR/GBP 0,8967 +0,00% 0,8969 0,8961 +0,9%
USD/JPY 110,80 -0,21% 111,01 111,26 -1,6%
GBP/USD 1,3002 -0,09% 1,3015 1,3004 -3,8%
Bitcoin
BTC/USD 6.961,23 +0,1% 6.999,15 6.890,59 -49,0%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,62 -0,62 0,00
Deutschland 10 Jahre 0,35 0,35 -0,08
USA 2 Jahre 2,65 2,65 0,75
USA 10 Jahre 2,85 2,86 0,44
Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02
Japan 10 Jahre 0,10 0,10 0,06
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 69,77 70,25 -0,7% -0,48 +18,8%
Brent/ICE 77,32 77,77 -0,6% -0,45 +20,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.205,88 1.199,92 +0,5% +5,96 -7,4%
Silber (Spot) 14,65 14,55 +0,7% +0,10 -13,5%
Platin (Spot) 798,10 790,50 +1,0% +7,60 -14,1%
Kupfer-Future 2,68 2,69 -0,3% -0,01 -19,7%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/cln
(END) Dow Jones Newswires
August 31, 2018 06:52 ET (10:52 GMT)
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