09.05.2016 10:25:19
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MÄRKTE ASIEN/Zweifel an Aufschwung belasten Börse Schanghai
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Konjunktursorgen haben zu Wochenbeginn die Aktienkurse in Schanghai auf Talfahrt geschickt. Zweifel an der Erholung der Weltwirtschaft lasteten auch in Seoul auf den Kursen, nachdem die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag enttäuscht hatten. An anderen Märkten der Region wurden die US-Daten dagegen positiv interpretiert, weil sie erwarten lassen, dass sich die US-Notenbank mit ihrer nächsten Zinserhöhung Zeit lassen wird. Positive Vorzeichen wies daher der Tokioter Aktienmarkt auf, der zusätzlich vom wieder schwächeren Yen gestützt wurde. Auch in Hongkong ging es nach oben.
Der Schanghai-Composite-Index fiel um 2,8 Prozent, nachdem das Zentralorgan der Kommunistischen Partei Chinas, die Zeitung People's Daily, einen "Entscheidungsträger" mit den Worten zitiert hatte, die Erholung der chinesischen Wirtschaft werde eher L-förmig als U- oder V-förmig verlaufen. Derartige Meldungen in People's Daily werden am Markt hochrangigen Regierungsvertretern zugeschrieben und haben entsprechenden Einfluss auf die Kurse. Überdies hatten die am Wochenende veröffentlichten Daten zur chinesischen Handelsbilanz enttäuscht.
Aus dem Bericht in People's Daily zog Analyst Yang Zhao von Nomura den Schluss, dass China seine Geldpolitik künftig nur vorsichtig lockern wird. Überdies dürfte die Regierung versuchen, Reformen beschleunigt voranzutreiben. Das mit Schulden finanzierte Wachstum der Investitionen werde daher kurzlebig sein, meinte der Analyst.
Einen weiteren Grund für die Verluste in Schanghai sahen Marktteilnehmer in Befürchtungen, dass China gegen "Börsennotierungen durch die Hintertür" vorgehen könnte. Dabei kaufen sich Unternehmen, die bislang in den USA börsennotiert sind und sich von dort zugunsten einer Börsennotierung auf dem chinesischen Festland zurückziehen wollen, in Strohfirmen ein, um den Zulassungsprozess in China zu beschleunigen.
Aso-Aussagen schwächen Yen In Tokio stieg der Nikkei-225-Index um 0,7 Prozent auf 16.216 Punkte. Der Yen gab zum US-Dollar nach, der im Gegenzug auf etwa 107,50 Yen stieg. Am Freitagvormittag notierte der Greenback noch knapp unter 107 Yen. Die schwächere Landeswährung stützte die Kurse exportorientierter japanischer Unternehmen. Druck auf den Yen übten auch Kommentare von Japans Finanzminister Aso aus, wonach Japan nötigenfalls bereit ist, gegen den zu starken Yen zu intervenieren.
Australische Aktien erholten sich von anfänglichen Verlusten und schlossen 0,5 Prozent höher. Zwar ist China wichtigster Abnehmer australischer Rohstoffe, weshalb eine andauernde chinesische Wirtschaftsschwäche Australien hart treffen würde, doch milderte die Erholung der Ölpreise den Druck auf die rohstofflastige Börse in Sydney.
Der Preis für die global gehandelte Ölsorte Brent stieg am Montagmorgen um 0,8 Prozent auf 45,74 Dollar je Barrel. Als Ursache für den Preisanstieg machten Händler neben den sich ausbreitenden Waldbränden in einem wichtigen kanadischen Ölfördergebiet eine Personalie aus: Saudi-Arabien hat seinen langjährigen Ölminister Ali Al-Naimi abgesetzt. Davon profitierten Aktien des australischen Energiesektors wie Woodside Petroleum, die um 1,4 Prozent zulegten, oder Santos mit einem Plus von 1,7 Prozent.
Unter den Einzelwerten in Hongkong verloren Li & Fung 1,4 Prozent. Mit Aeropostale hat in der vergangenen Woche ein langjähriger US-Kunde des Unternehmens Gläubigerschutz beantragt. In Tokio verbesserten sich Toshiba um 1,4 Prozent, nachdem das Unternehmen am Freitag einen Wechsel an der Führungsspitze angekündigt hatte. Mit dem neuen Chef will Toshiba den Bilanzskandal endlich hinter sich lassen. Eine Kaufempfehlung der Deutschen Bank trieb in Sydney den Kurs der Investmentbank Macquarie um 2,9 Prozent nach oben.
Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD S&P/ASX 200 (Sydney) 5.320,70 +0,54% +0,47% Nikkei-225 (Tokio) 16.216,03 +0,68% -14,80% Kospi (Seoul) 1.967,81 -0,45% +0,33% Schanghai-Comp. (Schanghai) 2.832,11 -2,79% -19,98% Hang-Seng-Index (Hongkong) 20.143,93 +0,17% -8,08% Taiex (Taiwan) 8.131,83 -0,18% -2,47% Straits-Times (Singapur) 2.739,08 +0,30% -4,98% KLCI (Malaysia) 1.638,59 -0,65% -3,19% BSE (Mumbai) 25.577,92 +1,39% -2,07%
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9.58 Uhr % YTD EUR/USD 1,1389 -0,1% 1,1396 1,1421 +4,9% EUR/JPY 122,44 +0,2% 122,17 122,17 -4,0% USD/JPY 107,49 +0,3% 107,21 106,96 -8,4% USD/KRW 1169,87 +0,0% 1169,34 1170,84 -0,5% USD/CNY 6,5067 +0,1% 6,5002 6,5033 +0,2% USD/CNH 6,5194 +0,1% 6,5152 6,5181 -0,8% USD/HKD 7,7604 -0,0% 7,7612 7,7617 +0,1% AUD/USD 0,7342 -0,3% 0,7364 0,7373 +0,8%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,26 44,66 1,34 0,60 +11,2% Brent/ICE 45,74 48,13 0,82 0,00 +18,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.279,83 1.287,89 -0,6% -8,06 +20,7% Silber (Spot) 17,37 17,47 -0,6% -0,10 +25,7% Platin (Spot) 1.069,53 1.079,56 -0,9% -10,03 +20,0% Kupfer-Future 2,11 2,15 -2,0% -0,04 -1,5% Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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May 09, 2016 03:54 ET (07:54 GMT)
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