MÄRKTE ASIEN/Tokio führt Erholung an - Brexit bleibt Hauptthema

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Aktien in Tokio haben am Freitag mit einem Plus von 1,1 Prozent eine Erholungsbewegung an den ostasiatischen Börsenplätzen angeführt. Damit gelang ein versöhnlicher Ausklang der Börsenwoche, die von heftigen Kursverlusten geprägt war. Auf Wochenbasis gab der Nikkei allerdings 6 Prozent ab.

   Dabei bleibt vor allem die bevorstehende Abstimmung in Großbritannien über den Austritt aus der EU ein belastender Faktor. Gegenwärtig ist der Wahlkampf wegen der Ermordung einer britischen Pro-EU-Politikerin ausgesetzt. Sollten die Briten sich am Donnerstag für Brüssel entscheiden, rechnen Teilnehmer mit Kurserholungen an den Aktienmärkten. Bei einem "Brexit" vermutet Volkswirt Julian Jessop von Capital Economics indes, dass die Marktturbulenzen kleiner und kürzer ausfallen dürften als von vielen befürchtet.

   Global gesehen begann die aktuelle Erholung an der Wall Street im Verlauf des Donnerstags, als die Aktien frühe Verluste aufholten und bis Handelsende dann klar ins Plus drehten. Generell sei die Kaufbereitschaft an den Börsen nach mehreren Tagen mit Verlusten gestiegen, sagten Händler.

Beruhigung am Devisenmarkt lindert Nervosität In Japan war es am Donnerstag steil abwärts gegangen, nachdem die Notenbank ihr Pulver trocken gehalten und die Hoffnung auf weitere Lockerungsmaßnahmen enttäuscht hatte. Damit stärkte die Bank zugleich den Yen, der gegen den Dollar rund 2 Prozent an Boden gewann. Im Ergebnis schloss der Markt mit einem Minus von gut 3 Prozent auf dem zweitniedrigsten Niveau seit Jahresbeginn. Am Freitag wurde der Anstieg des Yen zur Beruhigung des japanischen Aktienmarkts erst einmal gestoppt. Der Dollar kostet aktuell wieder etwas mehr als 104 Yen.

   Gegenwärtig wird die japanische Währung mit Argusaugen verfolgt. Viele Analysten rechnen damit, dass ein Fall des Dollar unter das Donnerstagstief bei 103,58 Yen die Wahrscheinlichkeit einer Intervention der Bank of Japan steigern würde. Die aktuellen Yen-Notierungen in der Nähe eines Zweijahreshochs bereiten der Notenbank erhebliches Kopfzerbrechen beim Kampf für mehr Inflation, Wachstum und Export.

   Gesucht waren in Tokio vor allem Automobilwerte und Aktien aus dem Elektronik-Bereich. Toyota Motor gewannen 2,7 Prozent und Mitsubishi Electric 2,5 Prozent.

   Auch an den chinesischen Märkten trat am Freitag eine Beruhigung ein, befördert von einem stabileren Währungsmarkt, wie Analysten sagten. "Das Sentiment hat sich etwas stabilisiert, da der Yuan seinen Abwertungstrend abgeschwächt hat", sagte Zhang Xin von Guotai Junan Securities. In Schanghai ging es 0,4 Prozent nach oben, wobei vor allem Telekom- und Finanzwerte gekauft wurden. In Hongkong stieg der Leitindex ebenfalls um 0,4 Prozent.

   Leichte Gewinne von 0,3 Prozent verbuchte der Markt in Australien, wo vor allem Minen- und Baustoffwerte die positive Gesamttendenz trugen. Von mehreren Experten war Verwunderung darüber zu hören, dass in jüngster Zeit die Gefahr eines Brexit als große Belastung des australischen Markts gesehen wurde. Ein solcher dürfte kaum ein Desaster für die weltweite Wirtschaft und erst recht nicht für die australische sein, analysiert Capital Economics.

   Bei den Einzelwerten stiegen BHP Billiton und Rio Tinto um jeweils rund 1 Prozent, gestützt von den stabilen Eisenerzpreisen. Fortescue Metals Group gewannen sogar 2,5 Prozent. Qantas Airways steigerten sich mit positiven Aussagen von Credit Suisse um 2,5 Prozent. Zu den stärksten Gewinnern mit plus 9,2 Prozent gehörten Aconex. Morgan Stanley sagte, der Markt unterschätze die Ertragsstärke des Herstellers von IT-Systemen für die Bauindustrie.

   Der Goldpreis stabilisierte sich nach einem volatilen Donnerstag im Bereich um 1.284 Dollar je Feinunze. Am Vortag war der Preis zunächst bis über 1.310 Dollar gestiegen und dann auf 1.280 Dollar zurückgefallen. Tendenziell bleibt das Edelmetall aber Profiteur der aktuellen Unsicherheiten.

   Beim Öl ging es nach mehreren Tagen mit Verlusten wieder leicht nach oben. Konjunktursorgen hatten den Preis für Brentöl am Donnerstag auf rund 47 Dollar je Barrel gedrückt; gegenwärtig steigt der Preis um 1,1 Prozent auf 47,74 Dollar.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.162,70 +0,32% -2,52% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 15.599,66 +1,07% -18,04% 08:00 Kospi (Seoul) 1.953,40 +0,07% -0,40% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 2.885,04 +0,43% -18,48% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 20.117,37 +0,39% -8,20% 10:00 Taiex (Taiwan) 8.568,08 +0,87% +2,76% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.751,23 -0,01% -4,56% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.619,68 +0,30% -4,30% 11:00 BSE (Mumbai) 26.639,47 +0,43% +2,00% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:23 % YTD EUR/USD 1,1259 +0,2% 1,1231 1,1269 +3,7% EUR/JPY 117,40 +0,2% 117,13 117,06 -7,9% USD/JPY 104,27 -0,0% 104,31 103,86 -11,2% USD/KRW 1170,35 -0,1% 1172,00 1172,71 -0,5% USD/CNY 6,5876 -0,1% 6,5920 6,5814 +1,5% USD/CNH 6,5964 -0,0% 6,5982 6,5933 +0,4% USD/HKD 7,7598 +0,0% 7,7590 7,7590 +0,1% AUD/USD 0,7392 +0,3% 0,7370 0,7359 +1,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   June 17, 2016 03:49 ET (07:49 GMT)

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