04.09.2017 10:03:50
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MÄRKTE ASIEN/Nordkoreas Bombentest bringt Anleger kaum aus der Ruhe
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Anleger an den ostasiatischen Aktienmärkten haben sich vom Wasserstoffbombentest Nordkoreas nicht aus der Ruhe bringen lassen. Zwar überwogen an den Aktienmärkten am Montag die Verluste, sie fielen aber insgesamt eher moderat aus und verringerten sich im Handelsverlauf vielfach wieder. Dennoch waren zugleich sichere Häfen wie der Yen, der Schweizer Franken, das Gold und Anleihen gesucht. Aber auch hier hielten sich die Veränderungen im Rahmen, auch wenn sie sich im Tagesverlauf wieder etwas verstärkten, als nach dem Handelsende in Tokio und Südkorea Meldungen kursierten, wonach Nordkorea womöglich unmittelbar davor steht, einen weiteren Raketentest durchzuführen.
Die Feinunze Gold kostete zuletzt 1.337 Dollar, 0,9 Prozent mehr als in den USA. Im Tages- und zugleich Jahreshoch hatte sie 1.339 Dollar erreicht.
Der Nikkei-225 in Tokio verzeichnete mit das größte Minus mit einem Abschlag von 0,9 Prozent auf 19.508 Punkte. Hier gab es zusätzlich Gegenwind vom festeren Yen, der die Exportaussichten für Japans Unternehmen verschlechtert. Der Dollar verbilligte sich von Ständen um 110,30 Yen am Freitag auf zuletzt 109,52 Yen. Er hatte vor wenigen Tagen aber schon im Bereich um 108,50 Yen gelegen.
Der südkoreanische Won fiel derweil auf den niedrigsten Stand seit zwei Wochen, der Dollar verteuerte sich von 1.121 auf 1.132,37 Won. Der südkoreanische Aktienindex Kospi gab nach einem schwachen Schlussgeschäft um 1,2 Prozent nach. Er hatte anfangs aber schon bis zu 1,7 Prozent verloren. Das Indexschwergewicht Samsung gab um 1 Prozent nach.
In Australien verlor das Marktbarometer 0,4 Prozent. Der Markt erhielt fundamentale Unterstützung in Gestalt erneut gestiegener Stellenangebote, bereits den sechsten Monat in Folge. In Hongkong weiteten sich moderate Verluste mit der Spekulation auf einen neuen Raketentest im Späthandel aus auf ein Minus von 1 Prozent.
In Schanghai zeigte sich der Composite dagegen widerstandsfähig obwohl US-Präsident Donald Trump einen Handelsboykott mit all jenen Ländern angeregt hatte, die ihrerseits Wirtschaftsbeziehungen zu Nordkorea unterhalten. Das würde zu allererst China betreffen. Das Marktbarometer legte um 0,4 Prozent zu.
Anleger sind Stress aus Nordkorea gewöhnt Im Handel hieß es zu den insgesamt eher moderaten Abgaben an den Aktienmärkten, auch trotz der neuerlichen Eskalation glaube man nicht wirklich an eine militärische Auseinandersetzung. Wer in der jüngeren Vergangenheit aus Sorge vor einem Krieg Aktien verkauft habe, habe wenig später erkennen müssen, dass die Risikoscheu jeweils nur kurzlebig gewesen sei. Die Analysten der Citigroup sprachen von einer nur "moderaten Risikoaversion". Zu verdanken sei dies der Fokussierung auf Wirtschaftssanktionen im UN-Sicherheitsrat. An anderer Stelle war von einer Art Gewöhnungseffekt die Rede nach einer Reihe nordkoreanischer Raketentests in den vergangenen Wochen.
Bei dem Test handele es sich zwar insgesamt bereits um den sechsten Atomwaffentest Nordkoreas, aber erst den ersten seit Trump in den USA das Sagen habe, äußerte sich Marktstratege Chris Weston von IG Group dagegen besorgter. Insofern müsse schon von einer neuen Eskalationsstufe gesprochen werden.
Als Reaktion auf den jüngsten Atomwaffentest Nordkoreas führte Südkorea am Sonntag eine Raketenübung durch und simulierte einen Angriff auf das Atomgelände des nördlichen Nachbarn. Derweil sind die USA auch zum Einsatz ihrer Atomwaffen bereit: US-Präsident Trump habe dem japanischen Regierungschef Shinzo Abe bei einem Telefongespräch erneut zugesagt, dass die USA ihr eigenes Gebiet sowie ihre Verbündeten verteidigen würden, wobei "die volle Bandbreite der diplomatischen, konventionellen und nuklearen Möglichkeiten eingesetzt" würde, teilte das Weiße Haus mit.
Sunac weiter auf dem Weg nach oben Unter den Einzelwerten verloren Daiwa Securities in Tokio 1,0 Prozent, weil ein US-Anteilsinhaber seine Beteiligung weiter reduziert hat auf unter 5 Prozent, verglichen mit rund 13 Prozent vor Jahresfrist.
In Hongkong versuchte der CEO des Immobilienentwicklers Sunac zwar, auf die Bremse zu treten, in dem er den Anstieg seiner Aktie als zu schnell und ungesund bezeichnete, er stieg aber trotzdem rasant weiter um 3,9 Prozent auf ein neues Rekordhoch. Sun Hongdin hatte auch angekündigt, seinen 51-prozentigen Anteil möglicherweise weiter aufzustocken. Außerdem hat die Deutsche Bank das Kursziel für die Aktie um 42 Prozent erhöht. Seit Jahresbeginn ist die Aktie um über 264 Prozent gestiegen.
Legend Holdings machten 2,1 Prozent gut. Hier habe der Erwerb von 90 Prozent an der luxemburgischen Banque Internationale für 1,5 Milliarden Euro für Fantasie gesorgt, hieß es.
Cosco Shipping lagen im Hongkonger Späthandel 3,1 Prozent im Minus und büßten damit die Hälfte der Gewinne vom Freitag wieder ein, die die Aktie nach guten Halbjahreszahlen eingefahren hatte.
Connect-Bonus für Genscript Goodbaby profitierten von gut ausgefallenen Geschäftszahlen und legten um 2,2 Prozent zu. Der Hersteller von Babyprodukten hatte im Juli den Konkurrenten Oasis Drago übernommen, was laut den Analysten von Daiwa neues Kurspotenzial eröffnet.
Genscript schossen um über 11 Prozent nach oben. Die in Hongkong notierte Aktie wurde von der Börse Shenzhen in das sogenannte "Connect"-Programm mit der Hongkonger Börse aufgenommen. Die Aktie kann damit wie einige weitere Titel nun auch von Festlandchinesen gekauft werden.
In Sydney fielen AMA Group um 1,6 Prozent. Wegen überraschend weiter sinkender Margen bei dem Automobilzulieferer und -dienstleister haben die Analysten von Wilsons ihre Kaufempfehlung für die Aktie zurückgezogen. Für die Goldminenaktie Newcrest ging es um eher enttäuschende 0,2 Prozent nach oben angesichts des neuen Jahreshochs beim Gold.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.702,00 -0,39% +0,05% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 19.508,25 -0,93% +2,06% 08:00 Kospi (Seoul) 2.329,65 -1,19% +14,96% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.379,84 +0,38% +8,90% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 27.696,55 -0,92% +27,08% 10:00 Taiex (Taiwan) 10.569,87 -0,24% +14,23% 07:30 Straits-Times (Singapur) 3.236,24 -1,25% +12,34% 11:00 BSE (Mumbai) 31.790,56 -0,32% +19,39% 12:00DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 10.11 Uhr % YTD EUR/USD 1,1892 +0,1% 1,1879 1,1887 +13,1% EUR/JPY 130,16 -0,0% 130,20 130,95 +5,9% EUR/GBP 0,9181 +0,2% 0,9166 0,9200 +7,7% GBP/USD 1,2952 -0,1% 1,2960 1,2921 +5,0% USD/JPY 109,46 -0,1% 109,57 110,16 -6,4% USD/KRW 1132,12 +0,9% 1121,69 1122,04 -6,2% USD/CNY 6,5367 -0,3% 6,5591 6,5765 -5,9% USD/CNH 6,5428 -0,3% 6,5658 6,5792 -6,2% USD/HKD 7,8252 +0,0% 7,8252 7,8260 +0,9% AUD/USD 0,7951 -0,0% 0,7951 0,7932 +10,2%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,32 47,29 +0,1% 0,03 -17,0% Brent/ICE 52,38 52,75 -0,7% -0,37 -10,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.338,17 1.324,90 +1,0% +13,27 +16,2% Silber (Spot) 17,86 17,73 +0,7% +0,13 +12,1% Platin (Spot) 1.012,05 1.007,45 +0,5% +4,60 +12,0% Kupfer-Future 3,12 3,10 +0,8% +0,03 +23,9% === Kontakt zum Autor: Steffen.Gosenheimer@wsj.com
DJG/DJN/gos/ros
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September 04, 2017 03:33 ET (07:33 GMT)
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