17.04.2020 09:48:43

MÄRKTE ASIEN/Kräftige Gewinne nach günstigen Konjunkturdaten aus China

Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nicht so schlecht wie befürchtet ausgefallene Konjunkturzahlen aus China haben die Anleger zum Wochenausklang an den ostasiatischen Börsen und in Sydney in Kauflaune versetzt. Das chinesische BIP brach im ersten Quartal 2020 wegen der Coronavirus-Pandemie zwar wie erwartet ein, das Minus im Jahresvergleich von 6,8 Prozent fiel aber deutlich günstiger aus als der von Ökonomen erwartete Absturz um 8,3 Prozent.

Ähnlich bei der Industrieproduktion im März: Sie sank um 1,1 Prozent und damit längst nicht so stark wie mit 7,5 Prozent prognostiziert. Im Monatsvergleich schoss sie um 32 Prozent nach oben, worin sich das allmähliche Wiederhochfahren der chinesischen Wirtschaft nach dem Stillstand im Februar widerspiegelt.

Für Zuversicht bei den Anlegern sorgte daneben, dass US-Präsident Donald Trump eine schrittweise Lockerung der Corona-Beschränkungen in den USA angekündigt hat. Das wirtschaftliche Leben soll in drei Phasen wieder hochgefahren werden, "vorsichtig" Schritt für Schritt und "Bundesstaat für Bundesstaat".

Tokio und Seoul über 3 Prozent fester

In dieser Gemengelage ging es nach der zuletzt dominierenden Vorsicht für den Nikkei-Index um 3,2 Prozent nach oben auf 19.897 Punkte und für den Kospi in Seoul um 3,1 Prozent. Nach den schlechtesten Arbeitsmarktdaten seit über einem Jahrzehnt schürten die Volkswirte von Barclays Spekulationen über ein drittes Ausgabenprogramm zur Stimulierung der Wirtschaft in Südkorea. Erst am Vortag war ein zweites Paket abgesegnet worden.

Der HSI in Hongkong lag im Späthandel 1,5 Prozent höher. In Schanghai gewann das Börsenbarometer 0,7 Prozent. Brentöl verteuerte sich zuletzt um 0,7 Prozent, Gold war angesichts der wieder dominierenden Zuversicht als sicherer Hafen nicht gesucht, die Feinunze verbilligte sich um 21 Dollar auf rund 1.696.

Ben Luk, Marktstratege bei State Street Global Markets, wies mit deutlich besser als erwartet ausgefallenen Exportdaten des Stadtstaats Singapur auf einen dritten positiven Faktor hin. Diese unterstrichen, dass sich China auf dem Weg der Erholung befinde.

Daneben beobachteten Händler steigende Eisenerzpreisen, die wiederum von im März besser als gedacht ausgefallenen Immobiliendaten aus China profitierten. Während die Zahl der Hausverkäufe gegenüber den ersten beiden Monaten stieg, verlangsamte sich zugleich der Rückgang bei den Neubaubeginnen.

In Japan wurde die Stimmung auch davon gestützt, dass die Regierung mit der Ausrufung des landesweiten Notstands am Donnerstag mitteilte, jedem Bürger des Landes einen höheren als bislang geplanten Barscheck zukommen zu lassen.

Zu den Favoriten in Hongkong gehörten Casino-Aktien, nachdem Macau seine Wirtschaft weiter öffnet. Sands China lagen im Späthandel knapp 5 Prozent im Plus, Galaxy Entertainment 1,7 Prozent.

Qantas auf Fünfwochenhoch

In Sydney waren unter anderen die Aktien der beiden Rohstoffriesen gesucht: Rio Tinto gewannen 3,3 und BHP 1,6 Prozent. Neben den günstig ausgefallenen Daten des wichtigsten australischen Exportlandes China sorgte Rio Tinto mit einem überraschend positiv ausgefallenen Produktionsbericht für das erste Quartal für Rückenwind. Trotz Unwetterschäden förderte das Unternehmen mehr Eisenerz. Daneben senkte der Konzern die Prognose für die erwarteten Investitionen dieses Jahr wegen den Auswirkungen des Coronavirus.

In Sydney sorgte ein finanzielles Hilfspaket der Regierung für die Fluggesellschaften Qantas und Virgin für Kursgewinne bei den betroffenen Aktien. Qantas legten um 7,2 Prozent zu auf ein Fünfwochenhoch, die Aktie des Flughafenbetreibers Sydney Airport hob um 8,3 Prozent ab.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 5.487,50 +1,31% -17,90% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 19.897,26 +3,15% -18,46% 08:00

Kospi (Seoul) 1.914,53 +3,09% -12,88% 08:00

Schanghai-Comp. 2.838,49 +0,66% -6,94% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 24.405,27 +1,66% -14,77% 10:00

Taiex (Taiwan) 10.596,68 +2,04% -11,67% 07:30

Straits-Times (Sing.) 2.623,84 +0,44% -18,95% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.411,18 +1,78% -12,73% 11:00

BSE (Mumbai) 31.317,28 +2,34% -24,18% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:37 % YTD

EUR/USD 1,0833 -0,3% 1,0862 1,0879 -3,4%

EUR/JPY 116,74 -0,5% 117,35 117,27 -4,2%

EUR/GBP 0,8706 +0,1% 0,8699 0,8707 +2,9%

GBP/USD 1,2443 -0,3% 1,2485 1,2492 -6,1%

USD/JPY 107,78 -0,2% 108,04 107,78 -0,9%

USD/KRW 1216,78 -0,9% 1227,66 1225,71 +5,3%

USD/CNY 7,0781 -0,0% 7,0798 7,0744 +1,7%

USD/CNH 7,0824 -0,0% 7,0834 7,0795 +1,7%

USD/HKD 7,7511 +0,0% 7,7510 7,7507 -0,5%

AUD/USD 0,6330 -0,5% 0,6359 0,6299 -9,7%

NZD/USD 0,5979 -0,3% 0,5998 0,5972 -11,2%

Bitcoin

BTC/USD 7.059,76 -0,2% 7.077,26 6.906,01 -2,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 18,65 19,87 -6,1% -1,22 -68,9%

Brent/ICE 27,95 27,82 +0,5% 0,13 -56,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.695,29 1.716,80 -1,3% -21,52 +11,7%

Silber (Spot) 15,16 15,65 -3,1% -0,49 -15,1%

Platin (Spot) 776,50 787,60 -1,4% -11,10 -19,5%

Kupfer-Future 2,34 2,29 +2,2% +0,05 -16,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/cbr

(END) Dow Jones Newswires

April 17, 2020 03:49 ET (07:49 GMT)

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