11.04.2017 11:29:43

MÄRKTE ASIEN/Geopolitische Sorgen lasten nur leicht auf Aktien

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Ein uneinheitliches Bild haben die ostasiatischen Börsen am Dienstag abgegeben. Vor allem die geopolitischen Spannungen in der Region ließen die Anleger vorsichtig agieren. Größere Verluste waren aber nicht zu verzeichnen, zumal die steigenden Rohstoffpreise etwas stützten und den Markt in Sydney sogar ins Plus hievten. Vor allem der Ölpreis zeigt seit Wochen erhebliche Stärke. Auch der Markt in Schanghai drehte nach frühen Verlusten ins Plus.

   Das Barrel der Sorte Brent stieg am Dienstag erstmals seit einem Monat über 56 Dollar, zuletzt legte der Preis um 0,1 Prozent auf 56,03 Dollar zu - nach Vortagesgewinnen von 1,3 Prozent. Es ist für Erdöl die längste Gewinnstrecke seit August. Dabei stützten sowohl Lieferausfälle in Libyen und Kanada wie auch die Sorge im Gefolge der US-Militärschläge in Syrien. Der Goldpreis legt um 0,2 Prozent auf 1.258 Dollar je Unze zu, nachdem er bereits am Montagnachmittag vorgerückt war.

Krise um Nordkorea drückt auf die Stimmung Auch sonst hielt die Politik die Anleger in Atem. Die Zuspitzung im Konflikt mit Nordkorea beförderte die Suche nach Sicherheit. Die Sorgen hatten sich nach der Aktion der USA in Syrien verstärkt. Dies könne auch als Warnung an Nordkorea verstanden werden, hieß. Marktanalyst Ric Spooner von CMC Markets sprach von der Furcht, dass es zu einer militärischen Eskalation kommen könnte. Und Währungsstratege Sean Callow von Westpac berichtete, es habe am späten Montag Gerüchte über chinesische Truppenbewegungen an der nordkoreanischen Grenze gegeben. Der Markt in Südkorea gab nach Vortagesverlusten nochmals um 0,4 Prozent nach.

   In Australien ging es dagegen um 0,3 Prozent nach oben. Das Geschäftsklima der Unternehmen in Australien ist im März so gut gewesen wie seit Ausbruch der Finanzkrise vor fast einem Jahrzehnt nicht mehr. Nach einer Umfrage der National Australia Bank stieg der Geschäftsklimaindex im März auf einen Wert von 14 nach zuvor 9 im Februar. Darüber hinaus halfen aber auch die Ölwerte dem Markt auf die Sprünge. Woodside Petroleum rückten um 1,7 Prozent vor und Oil Search um 0,5 Prozent. Die Gewinne in diesem Sektor fingen die Verluste von 1,2 Prozent beim Indexschwergewicht BHP Billiton auf. Der Minengigant hat die Forderungen des aktivistischen Aktionärs Elliott zurückgewiesen. Elliott hatte am Vortag eine Ausgliederung und separate Börsennotiz des US-Ölgeschäfts verlangt. Die Aktie hatte sich daraufhin um 4,6 Prozent verteuert.

   Finanzwerte zeigten sich fester und erholten sich damit von den Verlusten der Vorwoche. Damals hatten lokale Regulierer auf die Sorgen wegen der umfangreichen Kreditvergabe für spekulative Immobilienkäufer und die hohe Verschuldung der Haushalte reagiert. Dies hatte zu Maßnahmen zur Begrenzung der Hypothekenkredite geführt. Nun stiegen die Aktien der vier großen Banken zwischen 0,4 und 1,2 Prozent.

   Am japanischen Markt belastete der steigende Yen, der als sicherer Hafen von dem unsicheren Umfeld profitierte. Der Dollar fiel auf 110,64 Yen nach 110,86 Yen am späten Montag und einem Vortageshoch von 111,08 Yen. Der Nikkei-225 verlor 0,3 Prozent auf 18.748 Punkte. Unter den Exportwerten fielen Tokyo Electron um 2,3 Prozent und Japan Display um 4,4 Prozent. Die Toshiba-Aktie verlor 2,7 Prozent. Bereits während des Handels hatte sich herumgesprochen, dass das Unternehmen am Dienstag die Neunmonatszahlen bis Dezember publizieren wolle. Der angeschlagene Mischkonzern hat die Bilanzvorlage bereits mehrfach wegen Problemen bei der US-Atomsparte verschoben. Nachbörslich wurde dann über einen Neunmonats-Nettoverlust von 532,5 Milliarden Yen berichtet.

Aktie eines chin. Investmentkonzern bricht ein An den chinesischen Börsen spielten einige Sonderfaktoren eine Rolle. In Hongkong kam es zu Abschlägen von 0,9 Prozent. Dabei brach die Aktie des Investmentsunternehmens China Finance Investment um 57 Prozent ein, dabei wurden über 40 Prozent der Aktien verkauft. Zwar hat das Unternehmen über einen großen Verlust berichtet, dennoch blieb am Markt letztlich unklar, warum es zu dem massiven Abverkauf gekommen war.

   In Schanghai kam es in den letzten 90 Handelsminuten zu einer Erholung, so dass der Leitindex mit einem Plus von 0,6 Prozent auf einem 15-Monatshoch schloss. Teilnehmer beobachteten weiter Käufe in den Werten, die von der Schaffung einer Sonderwirtschaftszone vor den Toren Pekings profitieren. Zuvor hatte die Sorge um mögliche Maßnahmen gegen überschuldete Unternehmen belastet. Dabei könnten vor allem spekulative Fonds in den Blick geraten, die die IPO-Aktivität massiv vorangetrieben und so den Markt bei Laune gehalten haben.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.929,30 +0,28% +4,04% 07:00 Nikkei-225 (Tokio) 18.747,87 -0,27% -1,92% 08:00 Kospi (Seoul) 2.123,85 -0,44% +4,81% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.288,19 +0,58% +5,95% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 24.078,00 -0,76% +10,17% 10:00 Taiex (Taiwan) 9.832,42 -0,51% +6,26% 07:30 Straits-Times (Singapur) 3.178,16 -0,10% +10,32% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.737,10 -0,14% +5,81% 11:00 BSE (Mumbai) 29.739,20 +0,55% +11,69% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9.52 Uhr % YTD EUR/USD 1,0596 -0,0% 1,0596 1,0585 +0,8% EUR/JPY 117,22 -0,2% 117,46 117,89 -4,7% EUR/GBP 0,8537 +0,1% 0,8532 0,8538 +0,2% GBP/USD 1,2412 -0,1% 1,2419 1,2398 +0,6% USD/JPY 110,64 -0,2% 110,86 111,36 -5,4% USD/KRW 1146,37 +0,3% 1143,02 1142,14 -5,0% USD/CNY 6,9039 +0,0% 6,9031 6,9084 -0,6% USD/CNH 6,9078 +0,0% 6,9058 6,9085 -1,0% USD/HKD 7,7714 +0,0% 7,7701 7,7703 +0,2% AUD/USD 0,7510 +0,1% 0,7504 0,7481 +4,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,10 53,08 +0,0% 0,02 -5,3% Brent/ICE 56,03 55,98 +0,1% 0,05 -4,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.257,56 1.254,70 +0,2% +2,86 +9,2% Silber (Spot) 17,97 17,94 +0,2% +0,03 +12,8% Platin (Spot) 944,95 939,00 +0,6% +5,95 +4,6% Kupfer-Future 2,60 2,60 -0,0% -0,00 +3,6% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz/flf

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   April 11, 2017 04:59 ET (08:59 GMT)

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