26.02.2020 09:11:45

MÄRKTE ASIEN/Börsen drehen gemeinsam nach unten ab

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die asiatischen Aktienmärkte haben am Mittwoch im späten Verlauf nach unten abgedreht. Zuvor hatten sich die Kurse von ihren Tagestiefs erholt, etliche Börsen präsentierten sich sogar im Plus. Doch bezeichneten Händler die Meldungslage als zu schlecht, um Stabilisierungs- und Erholungsansätze zu rechtfertigen. Letztlich drehte sich wieder alles um das Coronavirus. Während China weiter eine verlangsamte Ausbreitung der Seuche meldete, schien sich die Lungenkrankheit weltweit immer weiter auszubreiten. Aus immer mehr Region der Welt wurden Erkrankungen gemeldet.

"Der Markt preist einen signifikanten Abschwung der globalen Wirtschaft und der Unternehmensgewinne ein. Zwar ist es schwer, die ökonomischen Folgen zu quantifizieren, aber es wird definitiv einen Abschwung geben", sagte Analyst Ong Zi Yang von FSMOne in Singapur. Besonders verschreckte eine Warnung aus den USA.

USA warnen vor Virus-Folgen

Die Gesundheitsbehörden dort gehen von einer Ausbreitung des Coronavirus aus und bereiten sich auf eine Pandemie in den USA vor. Die ersten wirtschaftlichen Auswirkungen der Epidemie waren derweil in China bereits zu beobachten: Die Wirtschaft Hongkongs ist im vierten Quartal um 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geschrumpft - aber auch belastet von den regierungskritischen Unruhen. China reagierte mit drastischen Maßnahmen auf den Wirtschaftseinbruch in der Sonderverwaltungszone: Die Lokalregierung in Hongkong begegnet der Wirtschaftskrise wegen des Coronavirus mit so genanntem "Helikopter-Geld". Alle dauerhaft in der Finanzmetropole gemeldeten Bewohner erhalten 10.000 Hongkong-Dollar in bar.

Die konjunkturelle Lage müsse bedrohlich sein, wenn die Regierung zu derart ungewöhnlichen Mitteln greife, so eine Stimme im Handel. "Das Bild ist kein gutes. Asiatische Aktien dürften unter Druck und akut anfällig für negative Schlagzeilen rund um das Virus bleiben. (...)", sagte Marktanalyst Jeffrey Halley für die Region Asien-Pazifik von Oanda. Vor allem aus Südkorea kamen beunruhigende Nachrichten zur Ausbreitung der Seuche.

In Tokio sank der Nikkei-225 um 0,8 Prozent auf 22.426 Punkte und damit den niedrigsten Stand seit Mitte Oktober. Der japanische Leitindex hatte schon 1,3 Prozent hinten gelegen. Zu den schwächsten Titeln zählten Inpex, die um 2,9 Prozent nachgaben. Der Erdölkonzern leidet unter dem Preisverfall bei Rohöl wegen der Sorge um einen Nachfrageeinbruch im Zuge der Epidemie. Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe kündigte die Verschiebung oder gar die Absage von Großereignissen in nächster Zeit an. Selbst die Olympischen Sommerspiele im Sommer in Tokio könnten betroffen sein, hieß es.

Toyota Motor büßten "nur" 0,3 Prozent ein. Der japanische Automobilhersteller hat 400 Millionen US-Dollar die US-Gesellschaft Pony investiert und treibt damit seine Ambitionen in Sachen Autonomes Fahren voran.

China-Börsen schließen sich Negativtrend mit Verspätung an

Der Leitindex in Schanghai drehte 0,8 Prozent ins Minus, nachdem er zuvor relative Stärke bewiesen hatte. Die Börse in Shenzhen stürzte um 2,7 Prozent ab. Trotz aller Skepsis gegenüber den offiziellen Fallzahlen hofft man im chinesischen Kernland, das Schlimmste in Sachen Epidemie überstanden zu haben. Die offizielle Zahl der Neuinfektionen ist erneut gesunken. In Hongkong fällt der HSI dagegen um 0,6 Prozent - auch belastet von den schwachen BIP-Daten.

Mit minus 2,3 Prozent zeigte sich der australische Aktienmarkt erneut besonders schwach. Erstmals seit August 2019 hatte der S&P/ASX-200 vier Sitzungen in Folge mit Verlusten beendet - diese summierten sich damit auf 6,3 Prozent seit dem Rekordhoch vom 20. Februar. Nach Zahlenausweis der Kaufhauskette Woolworths verlor die Aktie 2,7 Prozent.

In Südkorea, wo die Zahl der Neuinfektionen erneut deutlich gestiegen war, verlor der Kospi 1,3 Prozent - belastet vom Technologiesektor. Hier drohe eine Unterbrechung von Lieferketten, hieß es. Das Land stellt das zweite Epizentrum der Epidemie nach China dar. SK Hynix gaben 3,5 Prozent und Samsung Electronics 2,4 Prozent ab.

In Indonesien stützten zunächst die Wirtschaftsstimuli der Regierung den Aktienmarkt. Diese hatte ein umfangreiches Ausgabenprogramm auf den Weg gebracht. Zuvor hatte die Zentralbank bereits mit geldpolitischen Lockerungen auf die Viruskrise reagiert. Wegen der Regierungskrise drohten aber Abflüsse ausländischen Kapitals, warnten Analysten. Schließlich schloss der Markt mit einem leichten Minus von 0,2 Prozent.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.708,10 -2,31% +0,36% 06:00

Nikkei-225 (Tokio) 22.426,19 -0,79% -4,44% 07:00

Kospi (Seoul) 2.076,77 -1,28% -5,50% 07:00

Schanghai-Comp. 2.987,93 -0,83% -2,04% 08:00

Hang-Seng (Hongk.) 26.678,08 -0,80% -4,53% 09:00

Taiex (Taiwan) 11.433,62 -0,92% -4,70% 06:30

Straits-Times (Sing.) 3.127,48 -0,97% -2,50% 10:00

KLCI (Malaysia) 1.498,07 -0,19% -5,53% 10:00

BSE (Mumbai) 40.045,57 -0,59% -3,05% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 9:36 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0871 -0,1% 1,0881 1,0862 -3,1%

EUR/JPY 120,10 +0,2% 119,91 120,18 -1,5%

EUR/GBP 0,8372 +0,0% 0,8369 0,8384 -1,1%

GBP/USD 1,2985 -0,1% 1,3001 1,2956 -2,0%

USD/JPY 110,47 +0,2% 110,22 110,64 +1,6%

USD/KRW 1217,11 +0,1% 1215,59 1213,49 +5,4%

USD/CNY 7,0228 +0,1% 7,0135 7,0146 +0,9%

USD/CNH 7,0319 +0,1% 7,0262 7,0216 +1,0%

USD/HKD 7,7908 -0,0% 7,7911 7,7888 0%

AUD/USD 0,6576 -0,4% 0,6601 0,6616 -6,2%

NZD/USD 0,6307 -0,2% 0,6320 0,6343 -6,3%

Bitcoin

BTC/USD 9.126,26 -2,8% 9.385,76 9.557,51 +26,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 49,71 49,90 -0,4% -0,19 -17,7%

Brent/ICE 54,59 54,95 -0,7% -0,36 -16,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.644,38 1.634,95 +0,6% +9,43 +8,4%

Silber (Spot) 18,08 18,00 +0,5% +0,08 +1,3%

Platin (Spot) 935,70 927,90 +0,8% +7,80 -3,0%

Kupfer-Future 2,56 2,58 -0,6% -0,02 -8,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

February 26, 2020 03:11 ET (08:11 GMT)

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