28.08.2014 20:52:58

Lausitzer Rundschau: Warten auf ein Wunder Tarifstreit in der Luft und auf der Schiene

Cottbus (ots) - Für viele Reisende könnte es demnächst richtig ungemütlich werden. In der Luft und auf der Schiene. Der von der Piloten-Gewerkschaft Cockpit kurzfristig für den heutigen Vormittag anberaumte Streik der Lufthansa-Tochter Germanwings ist da womöglich nur ein bitterer Vorgeschmack. Die Eisenbahnergewerkschaft GDL hält ihr Pulver zwar noch trocken. Nach dem gescheiterten Tariffrieden bei der Bahn würde es aber schon an ein Wunder grenzen, wenn der Arbeitskampf ausbliebe. Sowohl Cockpit als auch GDL vertreten sehr zweifelhafte Forderungen in den Verhandlungen mit den Arbeitgebern. Die einen wollen ein mittlerweile völlig weltfremdes Frühverrentungsmodell zementieren, das es Flugkapitänen erlaubt, bereits mit 55 Jahren wohlversorgt am Boden zu bleiben. Die anderen wollen nicht nur für die Lokführer sprechen, sondern auch für Zugbegleiter oder Bordgastronomen, die bislang von der Gewerkschaft EVG vertreten werden. Ein absurder Konkurrenzkampf ist da im Gange. Und der Schaden ist noch gar nicht absehbar. Die Diskussion über die Allmacht kleiner Spartengewerkschaften dürfte damit weiter Nahrung bekommen. Vor allem darüber, wie man sie beschneiden könnte. Die Bundesregierung sinnt auf ein spezielles Gesetz, wonach nur die mitgliederstärkste Gewerkschaft in einem Betrieb Tarifverträge abschließen darf. Auch wenn der Plan verfassungsrechtliche Fragen aufwirft, einfach zusehen, wie massenhaft Kunden für überzogene Forderungen in Geiselhaft genommen werden, kann auch nicht die Lösung sein. Aber vielleicht geschieht ja doch noch ein Wunder. So wie gerade erst bei den niedergelassenen Ärzten, die sich in Rekordgeschwindigkeit auf eine höhere Vergütung mit den Kassen geeinigt haben. Es geht also, wenn man zu Kompromissen bereit ist.

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