25.03.2013 19:11:31
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
+++++ FINANZMARKT USA +++++
Die abgewendete Staatspleite Zyperns sorgt nur kurz für Erleichterung. Auslöser sind Aussagen von Eurogruppenleiter Dijsselbloem, die Zypern-Hilfe könne als eine Mustervorlage für andere Problembanken in Europa dienen. Damit könnten Spareinlagen in der Zukunft bei möglichen Restrukturierungen von Instituten in Gefahr sein. Immerhin hat es für den Dow kurz nach der Startglocke noch zu einem neuen Allzeithoch gereicht. Im Fall Zypern hat sich das bestätigt, was der Markt bereits erwartet hat - eine Rettung in letzter Sekunde, heißt es. Etwas gestützt wird das Sentiment CFNA-Index. Dieser stieg im Februar überraschend. Wie wenig euphorisch die Finanzmärkte den Zypern-Kompromiss aufnehmen, lässt sich am Devisenmarkt ablesen. Nachdem der Euro auf Wochenhoch geklettert war, kommt die Devise im Verlauf stärker unter Druck und fällt unter 1,29 Dollar. Der Sachverständigenrat senkte zudem die BIP-Prognose für Deutschland. Anders die Situation am Ölmarkt: Hier ist die Erleichterung deutlicher abzulesen. Am Goldmarkt und bei den US-Anleihen kommt es nach anfänglichen Abgaben mit den fallenden Aktienkursen zu einer Erholung. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt auf 1,92 Prozent, Gold steigt wieder über 1.600 Dollar. Bei Dell zeichnet sich ein Bieterwettbewerb ab. Die Aktie legt um knapp drei Prozent zu. Blackberry verzeichnen ein Minus von 3,5 Prozent. Die Einführung des Modells Z10 löste keinen Begeisterungssturm aus, wie dies bei Wettbewerbermodellen jüngst zu beobachten gewesen war.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++
Keine relevanten Daten mehr angekündigt.
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Die Freude über die Zypern-Rettung währte nicht lange. Gesenkte Konjunkturaussichten für Deutschland, belastende Aussagen von Eurogruppenleiter Dijsselbloem und gute US-Konjunkturdaten schickten besonders Bankenwerte und Euro auf Talfahrt. Für die kräftigen Kursverluste bei Euro und europäischen Bank-Aktien sorgten Aussagen von Eurogruppenleiters Dijsselbloem, die Zypern-Hilfe könnte als Mustervorlage für andere Problembanken in Europa dienen. Die Sorge vor einer möglichen Beteiligung von Einlagen und Gläubiger an künftigen Restrukturierungen im Bankensektor setzte vor allem Italiens Branchenwerte unter Druck. UniCredit und Intesa Sanpaolo fielen jeweils um rund 6 Prozent. Deutsche Bank gaben 3,2 Prozent nach, Commerzbank 1,7 Prozent. Der Sektorindex fiel um 1,9 Prozent. Davon unberührt zeigten sich nur Titel, die von dieser Thematik unberührt blieben. So gaben HSBC nur 0,7 Prozent nach, UBS stiegen sogar um 0,3 Prozent. Zuvor hatte es bereits mit dem CFA-Index und der gesenkten Prognose des Sachverständigenrats für Deutschland gleich zwei Rückschläge für den Euro-Raum gegeben. Alle Daten sprächen klar für die US-Wirtschaft, hieß es. Unter Druck gerieten neben Bankaktien konjunkturzyklische Titel. BASF verloren 1,7 Prozent, HeidelbergCement 3,2 Prozent, Automobilwerte wie Fiat und Peugeot-Citroen jeweils 3,3 Prozent. Versorgerpapiere wurden von einer negativen JPM-Studie belastet. Iberdrola sanken um 4,7 Prozent, Repsol und Endesa um je 3,7 Prozent. Im Dax fielen E.ON und RWE um je 2,3 Prozent. Vodafone legten 2 Prozent zu. Die "Sunday Times" hatte berichtet, dass Vodafone sich aus dem Gemeinschaftsunternehmen mit Verizon zurückziehen könnte.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 7.50 Uhr Fr, 17.31 Uhr EUR/USD 1,2852 -1,41% 1,3036 1,2985 EUR/JPY 120,6288 -2,31% 123,4818 122,6336 EUR/CHF 1,2193 -0,36% 1,2237 1,2228 USD/JPY 93,8985 -0,87% 94,7205 94,4520 GBP/USD 1,5163 -0,55% 1,5248 1,5240+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Die Zypernrettung hat die Stimmung an den Finanzmärkten in Ostasien deutlich aufgehellt. Gefragt waren besonders Finanzwerte. Zusätzlich angefeuert von einem leicht schwächeren Yen ging es an der Tokioter Börse am stärksten bergauf. Befreit von Sorgen über ein neuerliches Aufflackern der Eurokrise rückte in Japan wieder die Geldpolitik in der Vordergrund. Hoffnungen auf eine weitere Lockerung trieben die Kurse. Besonders gefragt waren Finanz- und Immobilienwerte: Mitsubishi UFJ Financial und Mitsui Fudosan gewannen jeweils 1,6 Prozent. Ebenfalls gefragt waren Einzelhändler: Takashimaya (+8 Prozent) und Fast Retailing (+4,2 Prozent). Belastet von Sorgen um die konjunkturelle Erholung in China koppelte sich lediglich der Shanghai-Composite von der generellen positiven Stimmung in Asien ab und bewegte sich kaum. In Hong Kong legte der HSI etwas stärker zu. Gestützt von besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen gewannen China Construction Bank 1,9 Prozent und Cnooc sogar 4,3 Prozent.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
LPKF stockt Dividende auf und plant Kapitalerhöhung
-- Laserhersteller LPKF will Dividende um 10 Cent auf 0,50 Euro aufstocken
-- TecDAX-Unternehmen will außerdem Kapital erhöhen
-- Grundkapital soll auf 22,27 Millionen Euro verdoppelt werden
Deutsche Bahn und EVG einigen sich in Tarifkonflikt
Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn ist gelöst. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat dem Verhandlungsangebot der Deutschen Bahn zugestimmt. Die Einkommen der rund 130.000 Bahn-Mitarbeiter steigen nun in zwei Schritten um insgesamt 6 Prozent. Das sei "respektabel", heißt es von Seiten der EVG.
Bieterwettkampf um Dell beginnt
Nachdem alle Karten auf dem Tisch liegen, kann der Bieterwettkampf um den PC-Hersteller Dell beginnen. Dell bestätigte, dass sowohl der Finanzinvestor Blackstone als auch der Aktionär Carl Icahn jeweils ein Angebot für den Konzern vorgelegt haben. Ob die neuen Offerten dem Angebot von Firmengründer Michael Dell überlegen seien, wollte ein spezielles Gremium im Board von Dell nicht bestätigen.
Air France-KLM baut Topmanagement um - CEO tritt zurück
Die kriselnde Fluggesellschaft Air France-KLM baut im Zuge ihrer Restrukturierung das Topmanagement um. Zur Jahresmitte werde der amtierende CEO und Chairman Cyril Spinetta zurücktreten, teilte Air France-KLM mit. Sein Nachfolge soll Alexandre de Juniac antreten, der seit einem Jahr die französische Sparte leitet.
SEC genehmigt Nasdaq-Entschädigung für Facebook-IPO
Die Technologiebörse Nasdaq darf Kunden für das Debakel beim Start der Facebook-Aktie im vergangenen Jahr entschädigen. Die US-Börsenaufsicht SEC hat dem Börsenbetreiber grünes Licht gegeben, insgesamt bis zu 62 Millionen US-Dollar für die entstandenen Verluste zu zahlen.
=== DJG/flf (END) Dow Jones NewswiresMarch 25, 2013 13:41 ET (17:41 GMT)
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