Dow Jones
28.01.2016 18:57:47
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
+++++ FINANZMARKT USA +++++
Die Ölpreise legen am Donnerstag zwar deutlicher zu, doch die Kurse an der Wall Street folgen den Notierungen diesmal nicht. Die Indizes verzeichnen nur moderate Gewinne, der Dow-Jones-Index liegt sogar leicht im Minus. Die anfänglichen Gewinne konnten nicht verteidigt werden, denn auch die Ölpreise geben einen Teil ihrer Aufschläge wieder ab. Die Ausführungen der US-Notenbank vom Vorabend verlieren indes etwas an Schrecken. Die Fed hatte zwar wie erwartet den Leitzins bestätigt und zugleich Besorgnis über die Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten und die flaue Weltkonjunktur geäußert. Sie schloss allerdings eine weitere Zinserhöhung im März nicht aus. Doch halten Beobachter die Wahrscheinlichkeit eines solchen Schritts für eher gering, was an der Börse positiv zur Kenntnis genommen wird. Die Spekulationen über die US-Geldpolitik bzw. eine Verschiebung der nächsten Leitzinsanhebung erhalten durch enttäuschende US-Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter zusätzliche Nahrung. Am Ölmarkt geht es klar nach oben, auch wenn die starken anfänglichen Aufschläge nicht verteidigt werden können. US-Leichtöl der Sorte WTI legt auf knapp 32 Dollar zu, nach einem Tageshoch von fast 35 Dollar. Gestützt wird der Ölpreis dabei von der Hoffnung auf Förderkürzungen. Am Aktienmarkt zieht der Energiesektor mit der Ölpreisrally stark an und stellt den Branchengewinner. Bei Qualcomm brach der Gewinn im ersten Geschäftsquartal um 24 Prozent ein. Auch der Ausblick auf das laufende zweite Quartal enttäuscht. Die Aktie fällt um 6,9 Prozent. Um 13,6 Prozent stürzen Ebay ab, nachdem der Online-Marktplatz im Schlussquartal 2015 zwar mit Umsatz und Ergebnis genau die Analystenerwartungen getroffen hat, aber bereits den vierten Umsatzrückgang in Folge vermeldete. Überdies gab das Unternehmen einen enttäuschenden Ausblick.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
22:05 US/Visa Inc, Ergebnis 1Q
22:10 US/Amazon.com Inc, Ergebnis 4Q
22:10 US/Microsoft Corp, Ergebnis 2Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++
Keine Termine mehr angekündigt.
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Europas Börsen wurden am Donnerstag gleich von mehreren Seiten in die Mangel genommen. Anleger reagierten enttäuscht auf die Sitzung der US-Notenbank vom Vorabend. Zwar ist diese laut Analysten taubenhafter als erwartet ausgefallen, allerdings hielten sich die Notenbanker alle Optionen offen, um den Leitzins im März doch zu erhöhen. Schwache Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA waren nicht dazu angetan, die Stimmung zu heben. Nach Einschätzung der Helaba liefern die Daten keine positive Indikation für die am Freitag anstehenden US-BIP-Zahlen für das vierte Quartal. Die Auftragseingänge sanken im Dezember um 5,1 Prozent. Ohne den hochvolatilen Transportsektor ergab sich noch immer ein Minus von 1,2 Prozent. Die Helaba hatte nur ein Minus von 0,1 Prozent erwartet und sprach von einer Enttäuschung auf ganzer Linie. Druck auf die Gesamtmärkte kam auch vom Bankensektor. In Mailand fielen Unicredit um 6,5 Prozent, Sanpaolo Intesa um 5,1 Prozent und Monte di Paschi um 7,9 Prozent. Die zwischen der italienischen Regierung und der EU-Kommission getroffene Einigung auf eine "Bad Bank" für den angeschlagenen italienischen Bankensektor überzeugte die Anleger nicht. Deutsche Bank fielen um 5,4 Prozent. Auch nach den detaillierten Geschäftszahlen zum vergangenen Jahr raten Händler bei der Aktie zur Vorsicht. Weder aus den Details zu den Ergebnissen für das vierte Quartal noch aus den Aussagen von CEO John Cryan ließen sich Gründe für Käufe herauslesen. Der Index der Pharmawerte verlor 3,2 Prozent. Für Roche ging es 2,3 Prozent nach unten. Der Konzern hat wie Novartis im vergangenen Jahr unter der Stärke des Franken gelitten. Lufthansa-Papiere verloren 4,9 Prozent. Angeblich erwägt Russland eine Kürzung der Ölförderquote. Das stützte den Ölpreis und setzte den Airline-Aktien zu. Air-France-KLM gab 6,5 Prozent nach.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.19 Uhr Mi, 17.30 Uhr EUR/USD 1,0952 0,73% 1,0873 1,0868 EUR/JPY 129,91 0,71% 128,99 129,10 EUR/CHF 1,1092 0,32% 1,1057 1,1058 GBP/EUR 1,3111 -0,04% 1,3116 1,3124 USD/JPY 118,69 0,04% 118,63 118,79 GBP/USD 1,4359 0,69% 1,4261 1,4263+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Von der Wall Street kamen nach dem Zinsentscheid der Fed negative Vorgaben. Die Fed ließ ihren Leitzins erwartungsgemäß unverändert und äußerte einerseits Besorgnis über die Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten und die flaue Weltkonjunktur, andererseits schlossen die Währungshüter aber eine neuerliche Zinserhöhung im März nicht aus. Das verunsicherte Anleger. Steigende US-Zinsen dürften dazu führen, dass Anleger verstärkt Kapital aus den Schwellenländern abziehen. Besonders China leidet jetzt schon darunter. Der Kapitalabfluss ist ein Grund für die heftigen Verwerfungen an den chinesischen Börsen. Da nützte es auch nichts, dass die chinesische Zentralbank erneut Geld in den Markt pumpte. Lange Zeit relativ gut hielt sich Tokio. Die Erholung des Ölpreises habe größere Verluste verhindert, hieß es. Zudem gab es Spekulationen, die Bank of Japan könnte am Freitag neue geldpolitische Lockerungen ankündigen. Der rohstofflastige australische Aktienmarkt profitierte von der Ölpreiserholung. In Seoul wurden die Geschäftszahlen von Samsung Electronics mit Enttäuschung aufgenommen. Der Kurs fiel um 2,6 Prozent. Gesucht waren allerdings Aktien südkoreanischer Stahl- und Baukonzerne, die die Verluste im Technologiesektor mehr als ausglichen. Samsung Life Insurance sprangen um 11,5 Prozent nach oben. Laut einem Medienbericht will der Versicherer die Beteiligung von Samsung Electronics an Samsung Card vollständig übernehmen. Samsung Card verbesseten sich um 10,4 Prozent. Eine solide Gewinnsteigerung meldete Hitachi Chemical. Die Aktie schoss in Tokio um 13,3 Prozent nach oben.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR +++++
RWE trennt sich von Deutschland-Chef Neuhaus
RWE trennt sich im Zuge seines großen Umbaus von einem wichtigen Manager: Der Chef der Tochtergesellschaft RWE Deutschland, Arndt Neuhaus, verlässt den Konzern zum 31. Januar. Die Aufgaben von Neuhaus wird demnach bis auf Weiteres der Finanzvorstand der Tochtergesellschaft, Bernd Böddeling, übernehmen.
Siemens bekommt zwei Aufträge für Windkraftanlagen aus Irland
Die Siemens AG hat gleich zwei Aufträge für Onshore-Windkraftanlagen aus Irland erhalten. Der Konzern liefert 56 Windturbinen an zwei Windparks. Hinzu kommen Service-Verträgen über einen Zeitraum von 15 Jahren. Finanzielle Details wurden nicht genannt.
Uniper verkauft Anteil an lettischem Gasversorger
Uniper trennt sich von einem Anteil an einem lettischen Gasversorger: Wie die jüngst von Eon abgespaltene Gesellschaft am Donnerstag mitteilte, verkauft sie knapp 29 Prozent der Anteile an Latvijas Gaze (LG). Abnehmer ist der Marguerite-Fonds, ein europäischer Beteiligungsfonds.
BG-Aktionäre genehmigen Übernahme durch Shell
Die Aktionäre des britischen Energiekonzerns BG haben die geplante Übernahme von BG durch Royal Dutch Shell im Volumen von inzwischen knapp 50 Milliarden US-Dollar genehmigt. Damit ist der Weg frei für den größten Deal in der Öl- und Gasbranche seit mehr als zehn Jahren.
Großbritannien verschiebt Verkauf von Lloyds-Aktien
Die britische Regierung hat einen geplanten Verkauf von Aktien der teilverstaatlichten Bank Lloyds verschoben. Grund für die Entscheidung seien die Verwerfungen an den Finanzmärkten. Die Ankündigung ist das jüngste Zeichen der Nervosität an den Aktienmärkten, die wegen der Sorgen um die Weltwirtschaft schon seit Wochen volatil sind.
Italien fordert von Google Steuernachzahlung von 200 Millionen Euro
Die italienischen Behörden fordern vom US-Internetkonzern Google Steuernachzahlungen in Höhe von mehr als 200 Millionen Euro. Wie am Donnerstag aus Justizkreisen in Rom verlautete, wird dem Konzern jahrelanger Steuerbetrug vorgeworfen. Dies hätten Ermittlungen der italienischen Finanzpolizei ergeben.
Abbott Labs enttäuscht mit Gewinneinbruch und schwachem Ausblick
Der Pharmakonzern Abbott Laboratories hat die Investoren mit einem Gewinneinbruch im vierten Quartal und einem trüben Ausblick auf das neue Jahr enttäuscht. Das Ergebnis sank in den drei Monaten um 15 Prozent auf 767 Millionen US-Dollar. Je Aktie verdiente Abbott Labs 51 (Vorjahr 59) Cent, bereinigt liegt der Gewinn bei 62 Cent je Anteil.
Caterpillar schreibt rote Zahlen
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 28, 2016 12:26 ET (17:26 GMT)
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Caterpillar hat im vierten Quartal unter der Kaufzurückhaltung wichtiger Kunden aus dem Bergbau sowie Restrukturierungskosten gelitten und ist in die Verlustzone gerutscht. Unter dem Strich stand ein Minus von 0,15 US-Dollar je Aktie nach einem Gewinn von 1,23 Dollar im Vorjahr. Bereinigt um Restrukturierungskosten verblieb ein Gewinn von 0,74 nach 1,35 Dollar.
Alibaba übertrifft Erwartungen
Der chinesische Internetriese Alibaba hat im vierten Quartal mehr aktive Käufer registriert und Gewinn ebenso wie Umsatz deutlicher gesteigert als erwartet. Daran zeigt sich, dass die Verbrauchernachfrage trotz der wirtschaftlichen Abkühlung robust bleibt. Der Nettogewinn kletterte um mehr als das Doppelte auf umgerechnet 1,9 Milliarden Dollar oder 76 Cent je Aktie.
=== Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.comDJG/flf/ros
(END) Dow Jones Newswires
January 28, 2016 12:26 ET (17:26 GMT)
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