Dow Jones
06.11.2015 18:39:48
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
+++++ FINANZMARKT USA +++++
Ein starker US-Arbeitsmarktbericht hat die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung durch die US-Notenbank im Dezember steigen lassen. Mit 271.000 neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft wurde die Markterwartung von 183.000 klar übertroffen. Zudem zeigten die Revisionen für die beiden Vormonate, dass die Firmen unter dem Strich 12.000 mehr Jobs geschaffen haben als zunächst gemeldet. Der robuste ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe und ein besser als erwartet ausgefallener ISM-Index für den Servicesektor hatten allerdings bereits auf eine positive Überraschung hingedeutet. Die Reaktion an der Wall Street fällt verhalten aus, die Indizes zeigen sich gegen Mittag (Ortszeit New York) leicht im Minus. "Wir sind nun davon überzeugt, dass die Zinsen im Dezember angehoben werden", sagt Analystin Tina Byles Williams von FIS Group. "Und eine Normalisierung des Zinsniveaus ist eine positive Entwicklung", ergänzt die Teilnehmerin. "Es ist zwar zu früh, um zu sagen, dass eine Erhöhung eine ausgemachte Sache ist, aber die Oktober-Daten waren so stark, dass selbst nach einem schwachen November-Bericht ein Zinsschritt gerechtfertigt wäre", so Ökonomin Dana Saporta von der Credit Suisse. Eine Einschätzung die auch durch die Fed-Fund-Futures widergespiegelt wird. Während diese vor den Daten eine Zinsanhebung noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 58 Prozent einpreisten, liegt sie nun mit 78 Prozent deutlich höher. Am Devisenmarkt fällt die Reaktion auf den starken Arbeitsmarktbericht eindeutig aus. Der Dollar legt kräftig zu, der Euro rutschte bis auf die Marke von 1,07 Dollar ab, den tiefsten Stand seit Ende April. Am US-Anleihemarkt fallen die Notierungen ebenfalls. Auch der Goldpreis fällt. Die Aussicht auf steigende Zinsen in den USA macht das keine Zinsen abwerfende Edelmetall für Investoren weniger interessant. Der Medienkonzern Walt Disney hat den Gewinn im vierten Geschäftsquartal gesteigert. Sowohl die Mediensparte als auch das Geschäft mit Freizeitparks und Hotels erhöhten ihren jeweiligen Umsatz, wenn auch nicht stark genug, um den Ansprüchen der Analysten zu genügen. Die Aktie legt gleichwohl um 2,3 Prozent zu. Nvidia steigen nach besser als erwartet ausgefallenen Quartalsdaten um fast 15 Prozent.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++
Es stehen keine wichtigen Daten auf der Agenda.
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Ein starker US-Arbeitsmarktbericht hat zum Wochenausklang für steigende Kurse an den europäischen Börsen gesorgt. Der Dax kletterte erstmals seit Mitte August wieder über die Marke von 11.000 Punkte, konnte dieses Niveau allerdings nicht behaupten. Die Allianz hat im dritten Quartal sowohl im Schaden-Unfall-Geschäft als auch in der Sparte Gesundheit und Leben weniger verdient als im Konsens erwartet. Nach einem 15-prozentigen Kursanstieg seit Anfang Oktober verlor die Aktie 1,1 Prozent. Richemont hat in seinem ersten Halbjahr deutlich schlechter abgeschnitten als erwartet. Der Kurs brach um 5,7 Prozent ein und zog auch andere Aktien aus dem Luxussegment mit nach unten. Bei Arcelor-Mittal ist der Verlust im dritten Quartal fast vier mal so hoch ausgefallen wie erwartet. Der Stahlhersteller hat die Gewinnprognose für 2015 zudem drastisch gekürzt. Analysten und der Markt hatten aber vielfach mit noch schlechteren Nachrichten gerechnet, so dass der Kurs um 0,4 Prozent stieg. Zuletzt hatte es bereits Gewinnwarnungen aus der Stahlbranche gegeben. Telefonica fielen um 1,4 Prozent. Der Telekom-Konzern hat zwar im dritten Quartal mehr umgesetzt als erwartet, der Gewinn blieb aber hinter den Erwartungen zurück. Sanofi verloren nach enttäuschenden Aussagen zur künftigen Strategie 6,8 Prozent. Die Franzosen rechnen in den kommenden beiden Jahren nicht mit einem nennenswerten Gewinnwachstum. Bei der Lufthansa fallen wegen des Streiks deutlich weniger Flüge aus als erwartet, die Aktie erholte sich um 3,3 Prozent von ihrem Vortagesminus.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.03 Uhr Do, 17.37 Uhr EUR/USD 1,0740 -1,18% 1,0868 1,0870 EUR/JPY 132,35 -0,10% 132,48 132,23 EUR/CHF 1,0798 -0,30% 1,0830 1,0821 USD/JPY 123,20 1,06% 121,90 121,65 GBP/USD 1,5067 -0,77% 1,5184 1,5241+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
An den Börsen in der Region Südostasien hat sich am Freitag kein einheitlicher Trend durchgesetzt. In Australien und Japan hatten die jeweiligen Notenbanken Hoffnungen auf kurzfristige Lockerungen ihrer Geldpolitik zwar gedämpft, doch verbreitete der japanische Notenbankchef weiter Konjunkturoptimismus. Anders die Situation in den USA: nachdem zuletzt gleich mehrere US-Notenbankvertreter eine US-Zinserhöhung im Dezember angedeutet hatten, rückte der US-Arbeitsmarkt ins Zentrum des asiatischen Handelsgeschehens. Dieser wurde aber erst nach Börsenschluss in Asien veröffentlicht, was die Trendfindung erschwerte. Ein Trend hatte aber Bestand: in Schanghai legte der Leitindex nach seinem Wechsel in den Bullenmodus am Vortag weiter zu. In Tokio stieg der Nikkei-225 begünstigt durch die aktuelle Yen-Schwäche auf den höchsten Stand seit Ende August. Der japanische Notenbankgouverneur Haruhiko Kuroda blieb bei seinem optimistischen Konjunkturausblick und verwies auf steigende Löhne und die Aussicht auf Wachstum über dem langfristigen Durchschnitt. Die australische Zentralbank behielt die Tür derweil für weitere Lockerungen nach einer gesenkten Wachstumsprognose für 2015 zwar offen, machte aber zugleich auch deutlich, dass sie solche Schritte nicht favorisiert. "Es bleibt bei der bekannten Botschaft: es gibt Raum für Zinssenkungen, aber die Hürden bleiben hoch (...)", sagte Volkswirtin Su-Lin Ong von RBC Capital Markets. Unter den Einzelwerten war der Höhenflug der Aktien der japanischen Post und ihrer Finanzarme seit ihrem fulminanten Börsendebüt in dieser Woche erst einmal beendet. Die Titel der Dachgesellschaft verloren 3,6 Prozent, auch die Papiere von Post-Bank bzw. -Versicherung gaben erstmals seit dem Gang auf das Parket nach. Japan Post Holdings, Japan Post Bank und Japan Post Insurance lagen aber noch immer um zweistellige Prozentwerte über ihren Ausgabepreisen. Gewinnmitnahmen seien daher wenig verwunderlich, hieß es.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR +++++
Flugbegleiter streiken am Samstag in Frankfurt und Düsseldorf
Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Lufthansa hat die Flugbegleitergewerkschaft UFO für Samstag zu einem ganztägigen Streik am Drehkreuz Frankfurt und in Düsseldorf aufgerufen. Zwischen 6 und 23 Uhr soll demnach in Frankfurt die Airbus A320-Flotte und die Boeing B737-Flotte bestreikt werden, also Maschinen, die im Kurz- und Mittelstreckenverkehr eingesetzt werden. In Düsseldorf bestreikt UFO alle Verbindungen.
Designchef de Silva verlässt Volkswagen
Volkswagen verliert seinen Chefdesigner Walter Maria de Silva. Der Italiener wechsele Ende November in den Ruhestand, teilte Volkswagen mit. Zuvor hatte eine informierte Person im Gespräch mit Dow Jones Newswires ohne Angabe von Gründen berichtet, de Silva verlasse das Unternehmen. Als erstes Medium hatte die Zeitschrift Auto Motor und Sport die Personalie thematisiert.
Borussia Dortmund meldet Umsatzplus für das Auftaktquartal
Borussia Dortmund hat im ersten Geschäftsquartal mehr umgesetzt. Die Konzern-Umsatzerlöse stiegen nach vorläufigen Zahlen um 28,6 Prozent auf 90 Millionen Euro. Der operative Gewinn (EBITDA) betrug im Konzern unverändert zum Vorjahr 13,9 Millionen Euro.
Unitymedia will nach gutem 3. Quartal neue Netze bauen
Deutschlands zweitgrößter Kabelnetzbetreiber Unitymedia hat im dritten Quartal bei Umsatz und Ergebnis zugelegt und will noch mehr Haushalte an sein Netz anschließen und dieses zudem ausbauen. Der Umsatz der Tochter des US-Konzerns Liberty Global stieg zwischen Juli und September um 6 Prozent auf 542 Millionen Euro.
EU verlängert Frist für Prüfung des Verkaufs der britischen O2
Die europäischen Kartellwächter haben die Frist für die Untersuchung des Verkaufs des britischen Mobilfunkers O2 durch Telefonica an Hutchison Whampoa aus Hongkong um 20 Werktage verlängert. Die EU-Kommission hatte Ende Oktober eine vertiefte Untersuchung der 14 Milliarden US-Dollar schweren Transaktion angekündigt. Die Frist für die Überprüfung laufe nun bis zum 18. April 2016, teilte die Kommission mit.
Alibaba zahlt Milliarden für Onlinevideoanbieter Youku Tudou
Der chinesische Internetriese Alibaba verbreitert mit einem milliardenschweren Zukauf seine Angebotspalette. Für nahezu 4,8 Milliarden US-Dollar erwirbt er die Youku Tudou Inc. Mit dem in den USA börsennotierten Unternehmen sichert sich die vor allem im Onlinehandel präsente Alibaba einen Anteil am schnell wachsenden Onlinevideomarkt, der im übrigen von Youtube dominiert wird.
China plant riesiges Speicherchip-Werk für 14 Milliarden Euro
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
November 06, 2015 12:08 ET (17:08 GMT)
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China plant für knapp 14 Milliarden Euro den Bau eines eigenen Werks für Speicherchips. Wie aus Börsenunterlagen hervorging, plant das Staatsunternehmen Tongfang Guoxin Electronics 93,8 Milliarden Yuan (13,8 Milliarden Euro) in die riesige Fabrik zu investieren. Die Ankündigung fällt in eine Zeit, in der Chinas Regierung eine Verringerung der Abhängigkeit von ausländischen Herstellern bei der Halbleitertechnik als Ziel ausgegeben hat.
Maersk weist Gewinneinbruch aus
Der dänische Mischkonzern A.P. Moller-Maersk A/S hat für das dritte Quartal inmitten eines schwierigen Marktumfels einen Gewinneinbruch von 48 Prozent ausgewiesen. Das liegt im Rahmen der vor zwei Wochen ausgegebenen Gewinnwarnung.
Toyota investiert 1 Milliarde in Silicon-Valley-Forschungslabor
Toyota will sich von Technologiefirmen, die immer stärker in die Automobilbranche drängen, nicht den Schneid abkaufen lassen. Der japanische Konzern teilte mit, er werde mindestens 1 Milliarde US-Dollar in ein Forschungszentrum im Silicon Valley investieren. Dort will er sich mit Robotik und dem autonomen Fahren befassen.
=== Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/ros(END) Dow Jones Newswires
November 06, 2015 12:08 ET (17:08 GMT)
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