10.07.2015 18:35:50

LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte

   Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

=== +++++ MÄRKTE AKTUELL (18:00 Uhr) +++++ INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.528,81 +3,18% Stoxx-50 3.365,39 +1,98% DAX 11.315,63 +2,90% FTSE 6.673,38 +1,39% CAC 4.903,07 +3,07% DJIA 17.774,07 +1,28% S&P-500 2.077,51 +1,28% Nasdaq-Comp. 4.994,23 +1,46% Nasdaq-100 4.421,58 +1,60% Nikkei-225 19.779,83 -0,38% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 150,63% -172

+++++ FINANZMARKT USA +++++

   Die gestiegene Aussicht auf eine Lösung im Griechenland-Drama und die weiter auf Erholungskurs befindliche Börse in Schanghai sorgen zum Wochenausklang an der Wall Street für ein kräftiges Plus. Dagegen ist die Agenda der US-Konjunkturdaten leer. Lediglich eine Rede von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen könnte für etwas zusätzliche Bewegung sorgen. Auch am US-Anleihemarkt lässt sich die Zuversicht der Anleger in Bezug auf Griechenland und China klar ablesen. Die Notierungen geben deutlich nach, was die Rendite zehnjähriger Papiere nach oben klettern läßt. Dagegen zeigt sich beim Goldpreis keine Reaktion. Er pendelt wie schon in den vergangenen Tagen weiterhin um die Marke von 1.160 Dollar. Klarer Profiteur von der möglicherweise greifbaren Griechenland-Lösung ist der Euro, der zeitweise über die Marke von 1,12 Dollar steigt. Er lag damit in der Spitze gut 2 Cent über dem Niveau vom Vorabend. Allerdings ist eine endgültige Einigung mit Athen auch noch keine ausgemachte Sache. "Ich bezweifele stark, dass nur auf Grundlage der jüngsten Schlagzeilen alles für den Kauf des Euro spricht", mahnt denn auch Devisenhändler Osao Iizuka von Sumitomo Mitsui Trust Bank. Die Erholung an den chinesischen Aktienmärkten und der schwächere Dollar stützen die Ölpreise nur kurzzeitig. Im Vorfeld des Wochenendes und der Fortsetzung der Atom-Gespräche mit dem Iran gehen Investoren auf Nummer sicher. Sollte ein Abkommen erreicht werden, dann dürfte dies die Ölpreise belasten. Denn der Iran hatte im Vorfeld angekündigt, im Fall einer Aufhebung der Sanktionen die Ölexporte kräftig zu erhöhen. Dies würde die bereits bestehende Überversorgung noch weiter ansteigen lassen und in der Folge für fallende Preise sorgen. Der Internet-Händler eBay hat kurz vor seiner geplanten Aufspaltung einen Rückschlag bei dem Verkauf seiner Sparte eBay Enterprise erlitten. Einer der größte Kunden der Sparte, Toys "R" Us, kündigte an, den Großteil seines Geschäftes abzuziehen und zu verlagern. Die eBay-Aktie gibt gegen den Gesamtmarkt nach. Gelassen reagiert die Apple-Aktie auf die Ankündigung von Samsung, die Herbst-Vorstellung seiner übergroßen Smartphone-Modelle um mehrere Wochen auf Mitte August vorzuziehen. Dies berichtete eine mit der Sache vertraute Person. Die Apple-Aktie steigt deutlicher.

   +++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++

   Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.

   +++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++

   Die Finanzmärkte haben am Freitag bereits eine mögliche Rettung Griechenlands gefeiert. Athen hat die von den Gläubigern verlangte Reformliste geliefert. Das sorgte bei den Investoren für neuen Appetit auf risikoreiche Anlagen wie Aktien und die Anleihen der Eurozone-Peripherie. Diese Käufe stützten wiederum den Euro, der auf breiter Währungsfront aufwertete. Noch am Freitag soll das griechische Parlament über die Reformpläne abstimmen, am Samstag tagen die Euro-Finanzminister und am Sonntag soll ein EU-Sondergipfel abschließend entscheiden. Möglicherweise fällt die Entscheidung aber schon früher. Gesucht waren Banken und Versicherer. Hier reagierten die Investoren erleichtert, denn die befürchteten Turbulenzen an den Finanzmärkten im Falle eines "Grexit" hätten vor allem die Finanzbranche schwer getroffen. Banken und Versicherer gewannen im Schnitt 2,6 Prozent. Im Automobilsektor verteuerten sich Renault und Peugeot um 3,0 bzw. 3,8 Prozent. Für beide Hersteller sind die Peripherieländer der Eurozone wichtige Absatzmärkte. Kehrt dort nach einer Vermeidung des "Grexits" Vertrauen zurück, dürfte sich das auch in steigenden Pkw-Käufen widerspiegeln. In London verteuern sich die Aktien der britisch-spanischen Fluggesellschaft IAG um 3,2 Prozent. Ryanair will die Beteiligung an Air Lingus von 30 Prozent an IAG verkaufen, damit ist IAG der Übernahme der irischen Fluggesellschaft einen Schritt näher gekommen. SMA Solar schossen um 24,3 Prozent nach oben, nach einer erhöhten Umsatz- und Ergebnisprognose für 2015.

   +++++ Devisen +++++

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.43 Uhr Do, 18.37 Uhr EUR/USD 1,1152 0,36% 1,1111 1,1014 EUR/JPY 136,89 1,00% 135,53 133,60 EUR/CHF 1,0494 -0,17% 1,0512 1,0448 USD/JPY 122,75 0,62% 121,99 121,32 GBP/USD 1,5505 0,61% 1,5411 1,5362

+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++

   Die jüngsten drastischen Maßnahmen Pekings zur Stabilisierung des Aktienmarktes wirken offenbar. Dem fast 6-prozentigen Plus am Donnerstag hat der Shanghai-Composite am Freitag eine weitere fulminante Erholung um 4,6 Prozent folgen lassen. Auch an der Festlandbörse in Shenzhen stiegen die Kurse weiter, ebenso wie in Hongkong. Die Entspannung an den chinesischen Börsen und die sich mehrenden Anzeichen für eine Einigung im griechischen Schuldenstreit sorgten an den meisten anderen Plätzen der Region für moderat steigende Kurse. Lediglich in Tokio schloss der Index im Minus. Bei den Einzelaktien stach in Tokio das Marktschwergewicht Fast Retailing mit einem Minus von 6 Prozent negativ heraus und bremste damit den Gesamtmarkt. Das Einzelhandelsunternehmen hatte zwar nachbörslich am Donnerstag einen Rekordgewinn für die ersten neun Monate ausgewiesen, die Analysten von J.P. Morgan warnen aber, dass sich sowohl die Witterung, die heimischen Bruttomargen und auch das US-Geschäft seit Juni ungünstig entwickelt hätten und Fast Retailing Gefahr laufe, die Jahresziele zu verfehlen.

   +++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR +++++

   Here-Übernahme: Autobauer streiten mit Nokia um Details - Kreise

   Im milliardenschweren Bieterwettstreit um Nokias Kartendaten-Tochter Here haben die deutschen Premium-Autohersteller offenbar beste Chancen auf den Zuschlag. Entscheidende Details des Geschäfts sind aber noch immer Gegenstand der Verhandlungen - und zum Teil auch zwischen Audi, BMW und Daimler, die gemeinsam für den Kartendienst bieten, umstritten.

   Hornbach-Aktionäre beschließen Rechtsformwechsel in KGaA

   Die Hornbach Holding AG wird in die Rechtsform einer Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) umgewandelt. Nach dem Rechtsformwechsel firmiert die Gesellschaft unter Hornbach Holding AG & Co KGaA, wie das SDAX-Unternehmen am Freitag mitteilte. An der Börse wird es demnach mit stimmberechtigten Stammaktien der KGaA künftig nur noch eine Aktiengattung geben.

   Procter-Chef Lafley hat sich mit seinen Zukäufen verzettelt

   20 Jahre lang hat Procter & Gamble (P&G) sein Beauty-Geschäft mühevoll aufgebaut. Nun nimmt der US-Konsumgüterkonzern die Sparte auseinander, in die er stolze 80 Milliarden US-Dollar investiert hat. Am bemerkenswertesten an der Rückbesinnung auf das Kerngeschäft ist allerdings die Kehrtwende von Konzernchef A.G. Lafley, der 2013 erneut das Ruder bei P&G übernahm. Der 68-Jährige hatte in seiner ersten Amtszeit in den Jahren 2000 bis 2009 den Vorstoß in das Beauty-Geschäft forciert und die Sparte wegen ihrer fetteren Gewinnmargen und ihres Wachstumspotenzials als Heilsbringer gepriesen. Nun will Lafley den Konzern mit dem Wechsel einer Strategie retten, die er einst höchstselbst aggressiv verfolgt hatte.

   Französischer Milliardär nimmt US-Kabelmarkt ins Visier

   Robert Marcus, Chef des US-Kabelnetzbetreibers Time Warner Cable, bekam Ende Mai Besuch vom französischen Milliardär Patrick Drahi, der ein paar Tage zuvor die Märkte mit der 9,1 Milliarden Dollar teuren Übernahme eines kleineren Time-Warner-Konkurrenten erstaunt hatte. Drahi beschied Marcus, dass Time Warner Cable nun in sein Blickfeld gerückt sei und ein ganzes Arsenal an Banken bereitstünden, um ihn bei einer Übernahme des zweitgrößten US-Kabelnetzbetreibers zu unterstützen. "Dieses Unternehmen wird mir gehören", sagte Drahi laut mit den Vorgängen vertrauten Personen.

=== Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/ros

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   July 10, 2015 12:05 ET (16:05 GMT)

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