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04.08.2010 12:42:14
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Konsortium von Gasfeld Shah Deniz sucht Gespräche mit Gasabnehmern
FRANKFURT (Dow Jones)--Das Betreiberkonsortium des aserbaidschanischen Gasfelds Shah Deniz um den norwegischen Energiekonzern Statoil will in Kürze mit möglichen Abnehmern über Lieferungen verhandeln. Im Raum steht ein jährliches Volumen von rund 10 Mrd Kubikmeter Gas, wie die Statoil ASA am Mittwoch mitteilte. Ein Ausschreibungsverfahren solle es entgegen anderslautender Berichte türkischer Medien hingegen nicht geben. Interesse hat unter anderem der Essener Energiekonzern RWE bekundet, der ein Partner der von mehreren europäischen Energiekonzernen initiierte Nabucco-Pipeline ist.
Neben RWE äußerte auch der Düsseldorfer Wettbewerber E.ON, der Partner bei der Trans Adriatic Pipeline (TAP) ist, Interesse an Gas aus Aserbaidschan. "Wir sprechen mit Aserbaidschan hinsichtlich der Gasbeschaffung", sagte ein Sprecher der E.ON-Gastochter E.ON Ruhrgas.
Die Trans Adriatic Pipeline wird von der Europäischen Kommission (EU) als Bestandteil des Transeuropäischen Netzwerks der Energie (TEN-E) unterstützt. Die 520 Kilometer lange Pipeline soll Erdgas über Griechenland und Albanien durch das Adriatische Meer in die süditalienische Region Puglia und weiter nach Westeuropa führen. Neben TAP setzt sich die EU auch für das Nabucco-Projekt ein. Nabucco ist ein Projekt der Unternehmen Botas (Türkei), Bulgarian Energy (Bulgarien), MOL (Ungarn), OMV (Österreich), RWE und Transgas (Rumänien) mit dem Europas Abhängigkeit von russischem Gas reduziert werden soll.
Nabucco soll Gas aus Ländern wie Turkmenistan und Aserbaidschan über die Türkei nach Westeuropa bringen. Die Verhandlungen mit potenziellen Lieferländern haben sich bislang jedoch schwierig gestaltet. Trotz jahrelanger Bemühungen kann das Nabucco-Konsortium noch keine belastbaren Lieferzusagen für die Pipeline vorweisen. Solange dies nicht der Fall ist, kann der Bau der 3.300 Kilometer langen Pipeline, die von der türkischen Ostgrenze bis nach Österreich führen soll, nicht beginnen.
Eigentlich sollten Ende Juni feste Liefervereinbarungen geschlossen sein. Nun soll, wie Mitte Juli bekannt geworden war, in der zweiten Jahreshälfte Klarheit geschaffen werden, damit das Nabucco-Konsortium den Bau beschließen kann, der den Planungen zufolge im kommenden Jahr beginnen soll. Ein RWE-Sprecher hatte seinerzeit gesagt, noch im Juli werde eine Einladung aus Aserbaidschan zu konkreten Verhandlungen erwartet.
Shah Denzi im südlichen kaspischen Meer ist Aserbaidschans größtes Gasvorkommen. Betrieben wird das Feld vom britischen Ölkonzern BP, der ebenso wie Statoil 25,5% der Anteile hält. Zu den weiteren Mitgliedern des Betreiberkonsortiums gehört die State Oil Co of Azerbaijan, kurz Socar, die russische OAS Lukoil, die französische TOTAL und die National Iranian Oil mit jeweils 10%. Zudem ist die türkische TPAO mit 9% beteiligt.
Webseiten: www.rwe.com www.eon.com
-Von Jan Hromadko, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 111, unternehmen.de@dowjones.com (Martin Rapp in Düsseldorf hat zu diesem Artikel beigetragen.) DJG/DJN/ebb/jhr (END) Dow Jones Newswires
August 04, 2010 06:11 ET (10:11 GMT)
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