23.07.2014 17:33:48

IWF warnt USA vor geringerer Wachstumskraft

WASHINGTON (dpa-AFX) - Der weltgrößten Volkswirtschaft USA droht nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) ein dauerhafter Verlust an Wachstumskraft. Das Potenzialwachstum, das bei Vollauslastung aller Produktionsfaktoren erreicht werden kann, werde für die kommenden Jahr auf nur noch gut zwei Prozent veranschlagt, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten neuen Länderbericht des IWF. Das ist deutlich weniger als der Durchschnitt in den vergangenen Jahren von etwa drei Prozent.

Der Fonds fordert deshalb Schritte zur Erhöhung der Produktivität, der Innovationsbereitschaft und der Arbeitskräftemobilisierung. Konkret vorgeschlagen werden Investitionen in Infrastruktur und Bildung sowie Anpassungen im Steuersystem. Darüber hinaus verweist der IWF auf die seit der Finanzkrise gestiegene Armut im Land. Um gegenzusteuern, werden neben besseren Beschäftigungschancen und einem starken Wirtschaftswachstum Lohnsubventionen und höhere Mindestlöhne empfohlen.

Ein geringeres Wachstumspotenzial kann Auswirkungen auf die Geldpolitik der US-Notenbank Fed haben. Viele Zentralbanker sind der Ansicht, dass die immer noch hohe Arbeitslosigkeit nicht Folge struktureller Veränderungen, sondern konjunkturell bedingt ist. Sollte sich das Potenzialwachstum der USA aber tatsächlich verringert haben, gerät diese Argumentation ins Wanken. Wachstumsraten wie vor der Finanzkrise wäre dann wohl nur noch unter Inkaufnahme einer höheren Inflation zu erreichen.

Die kurzfristigen Wachstumsaussichten bewertet der IWF unterdessen als gut. Nach einem schwachen Jahresauftakt dürfte die Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf um drei bis dreieinhalb Prozent und damit deutlich über Potenzial wachsen. Wegen des witterungsbedingten Einbruchs zu Jahresbeginn sei im Jahresdurchschnitt aber nur eine "enttäuschende" Wachstumsrate von 1,7 Prozent zu erwarten. Im Jahr 2015 werde das Wachstum voraussichtlich anziehen und so stark ausfallen wie seit zehn Jahren nicht mehr. Konkret erwartet der IWF einen Zuwachs von 3,0 Prozent./bgf/jkr/jsl

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