28.04.2013 14:48:31

IG-BAU-Chef fordert flexiblen Übergang in die Rente

    FRANKFURT (dpa-AFX) - IG-BAU-Chef Klaus Wiesehügel lässt in seinem Kampf gegen die starre Rente mit 67 nicht locker. Nach einem harten und langen Arbeitsleben drohe vielen Menschen - vor allem in den Außenberufen - kurz vor der Rente der Absturz in Hartz IV, sagte er in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Er schlage daher ein Modell vor, mit dem die Übergangszeit zwischen 58 und 63 Jahren für die Betroffenen besser gestaltet werden könne. Dieses Konzept eines "Alters-Flexi" wolle er in den kommenden Wochen den Bundestagsfraktionen vorstellen, sagte Wiesehügel.

    "Die Leute können nicht bis 67 arbeiten", ist der Gewerkschafter überzeugt. "Und da sie in den vielen Kleinbetrieben keinen Kündigungsschutz haben, können sie bei Gesundheitsproblemen im Alter einfach entlassen werden. Für viele bedeutet das am Ende Hartz IV vor der Rente." Die Probleme der älteren Arbeitnehmer begännen bereits mit etwa 58 Jahren. Von den über 60-Jährigen seien mehr als die Hälfte nicht mehr in der Lage, den körperlich und psychisch anstrengenden Jobs in Vollzeit nachzugehen. Deswegen müsse es auch Möglichkeiten zur Teilzeit geben.

    Im Kern solle älteren Arbeitern für ihre Ausfallzeiten eine Art Alters-Kurzarbeitergeld gezahlt werden, damit sie das Mindesteintrittsalter in die Rente von 63 Jahren erreichen könnten, sagte der Gewerkschafter. Die Mittel sollten zum einen von der Arbeitsagentur und zum anderen aus tariflichen Vereinbarungen kommen, zu denen die Tarifpartner grundsätzlich bereits seien. "Es geht nicht um unüberbrückbar viel Geld", sagte Wiesehügel. "Das ist alles darstellbar."

    Der Absturz in Hartz IV nach einem harten Arbeitsleben müsse verhindert werden. "Ich kann nicht jungen Menschen erzählen, wie spannend der Job am Bau ist und am Ende winkt Hartz IV." Es sei für die allermeisten Beschäftigten besser, mit leichten Abschlägen in die Rente eintreten zu können, als kurz vorher auf Hartz IV angewiesen zu sein. Es gehe dabei sowohl um den Schutz des privaten Vermögens als auch um Möglichkeiten des Zuverdiensts. Diese seien für Rentner wesentlich attraktiver als für Hilfeempfänger./ceb/DP/he

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