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04.09.2016 14:21:40

Hendricks fordert Aufklärung nach Akku-Bränden bei Samsung-Handys

SEOUL/BERLIN (dpa-AFX) - Nach dem weltweiten Verkaufsstopp für das neue Samsung (Samsung Electronics GDRS)-Smartphone Galaxy Note 7 wegen Brandgefahr bei den Akkus fordert das Bundesumweltministerium Aufklärung. "Ich frage mich natürlich, warum diese Akkus explodieren können und wie dieses Problem jetzt dauerhaft behoben wird", sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) der "Bild am Sonntag". "Und wie viele andere will ich natürlich wissen, ob dieser offenbar gefährliche Akkutyp auch in anderen Mobilgeräten eingesetzt wird. Hier verlange ich Aufklärung."

Am Samstag begann der Smartphone-Marktführer in den USA mit der kostspieligen Umtauschaktion für das Galaxy Note 7. Medienberichte, wonach das erst vor kurzem auf den Markt gebrachte neue Vorzeigemodell des südkoreanischen Technologieunternehmens in einigen Fällen beim Laden explodiert oder in Flammen aufgegangen sei, hatten den Hersteller alarmiert. Nach eigenen Untersuchungen identifizierte Samsung Probleme mit der Akkuzelle. Der Apple -Rivale rief Millionen Geräte zurück. Die Käufer können ihr Note 7 umtauschen.

Von der bisher beispiellosen Rückrufaktion für ein Smartphone-Spitzenmodell bei Samsung sind nach eigenen Angaben weltweit - ohne China - 2,5 Millionen verkaufte Geräte betroffen. In Südkorea soll der Umtausch am 19. September starten.

Südkoreanische Medien berichteten unter Berufung auf Experten, dass die Umtauschaktion bis zu 1,5 Billionen Won (etwa 1,2 Milliarden Euro) kosten könne. Das Unternehmen machte dazu bisher keine Angaben. Der Chef der Smartphone-Sparte, Koh Dong Jin, hatte lediglich von enormen Kosten gesprochen. "Unser vorläufiges Ziel ist es, dass alle Produkte bis zum März nächsten Jahres umgetauscht sind", zitierte die nationale Nachrichtenagentur Yonhap einen Firmenvertreter.

Die Kunden in den USA können schon in der nächsten Woche ein neues Note 7 haben oder ihr jetziges Gerät gegen die Premium-Modelle Galaxy S7 oder Galaxy S7 Edge umtauschen. Für den Preisunterschied will Samsung aufkommen. In den USA wird Note 7 ab 850 Dollar (etwa 760 Euro) angeboten. Das Note 7 wurde erst erst vor zwei Wochen in den USA und etlichen anderen Ländern auf den Markt gebracht.

Was genau die Probleme verursachte, war bisher nicht bekannt. Auch nannte Samsung nicht den Hersteller der betroffenen Akkus. Das Unternehmen wird unter anderen von der Schwesterfirma Samsung SDI beliefert. Der Vertrieb in China, wo Samsung einen anderen Lieferanten hat, soll fortgesetzt werden.

Bundesumweltministerin Hendricks kritisierte auch die Praxis verschiedener Hersteller, Batterien fest in ihren Geräten zu verbauen, so dass sie sich nicht einzeln entnehmen und austauschen lassen. "Akkus sollten frei und leicht entnehmbar sein - und zwar von jedermann und jederfrau, nicht nur von Fachleuten. Dann lassen sich Sicherheitsprobleme schnell lösen, und das Gerät kann lange benutzt werden", sagte sie der Zeitung./dg/mk/DP/he

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