02.01.2013 12:58:31

Franzosen kaufen so wenig Autos wie seit Jahren nicht mehr

   Der europäische Automobilmarkt steckt in der Krise. In Frankreich sind im vergangenen Jahr so wenig Autos neu zugelassen worden wie seit 15 Jahren nicht mehr. Wie der französische Automobilherstellerverband (Le Comité des Constructeurs Français d'Automobiles/CCFA) mitteilte, gingen die PKW-Neuzulassungen 2012 in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone um 14 Prozent zurück. Grund ist die Kaufzurückhaltung der Verbraucher, ausgelöst durch die schleppende Wirtschaftsentwicklung und die Schuldenkrise.

   Viele Verbraucher stellen große Anschaffungen wie Autos in Angst vor Arbeitslosigkeit und wegen der schwindenden Kaufkraft zunächst zurück. Im Dezember ermäßigten sich die PKW-Neuzulassungen in Frankreich um 15 Prozent und damit hat sich die Talfahrt noch leicht abgebremst. Einen Monat zuvor zeigte sich sogar ein Rückgang von 19,2 Prozent. Das ändert allerdings nichts daran, dass 2012 gerade mal 1,9 Millionen Fahrzeuge in Frankreich neu zugelassen wurden, das war so wenig wie zuletzt 1997.

   Die beiden Marken des heimischen Autobauers Renault mussten deutlich Federn lassen. Im Dezember zeigte sich ein Rückgang um 27 Prozent, was dann für das Gesamtjahr 2012 ein Minus von 22 Prozent ausmacht. Die vergleichsweise günstigen Autos der Renault-Tochter Dacia konnten sich dabei noch ganz gut behaupten, im Dezember zeigte sich ein Minus von 4,4 Prozent und 2012 von 9,2 Prozent. Hart getroffen hat es dabei aber die Marke Renault. Im Dezember wurden 32 Prozent weniger Autos neu zugelassen und auf das Gesamtjahr gesehen beträgt der Einbruch somit 25 Prozent. Der Wettbewerber PSA Peugeot-Citroen schnitt etwas besser ab und musste im Dezember einen Rückgang von 14 Prozent und im Jahr 2012 von 18 Prozent verkraften.

   Der deutsche Autobauer Volkswagen, der sich in Frankreich aufs Jahr gesehen noch gut geschlagen hatte, kommt im Dezember auf einen Rückgang von 20 Prozent. Auf Gesamtjahressicht ergibt sich für die Wolfsburger ein Rückgang von noch moderaten 5,1 Prozent. Der italienische Hersteller Fiat inklusive der Marken Alfa Romeo and Lancia kommt auf ein Minus von 24 Prozent. Deutlich gegen den Trend stemmte sich dagegen die südkoreanische Hyundai Motor. Alleine im letzten Monat des Jahres kletterten die Neuzulassungen um 33 Prozent und im Gesamtjahr um 28 Prozent. Branchenkenner erwarten für Frankreich zumindest für dieses Jahr keine Markterholung. Angesichts der aktuellen Wirtschaftsdaten wird für 2013 für den europäischen Markt ein Absatzrückgang zwischen 2 und 4 Prozent erwartet.

   Der Branchenverband ACEA wird am 17. Januar über die Pkw-Neuzulassungen im Monat Dezember 2012 berichten, die Zahlen für die zurückliegenden Monate verheißen aber nichts Gutes. In der Europäischen Union sank die Zahl der PKW-Neuzulassungen im November den 14. Monat in Folge - um 10,3 Prozent auf 926.486 Fahrzeuge. In den ersten elf Monaten 2012 sanken die Zulassungen um 7,6 Prozent auf europaweit 11,26 Millionen Autos - so wenig wie zuletzt im Jahr 1993. Dabei zeigte sich, dass die internationalen Automärkte zweigeteilt sind. Drastische Rückgänge zeigte Südeuropa mit Spanien, Italien und Frankreich. Deutschland schnitt mit einem Rückgang von 3,5 Prozent im November noch relativ gut ab. Eine Ausnahme bildete Großbritannien, wo die Zulassungen um 11,3 Prozent stiegen. In den USA hielt der Boom hingegen an und auch China zeigte weiter ein dynamisches Wachstum.

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   January 02, 2013 06:27 ET (11:27 GMT)

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