17.03.2019 18:53:42
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Frankfurter Rundschau: Kommentar zu Demonstrationen "Fridays for Future"
"Wo immer Menschen demonstrieren, tun sie es mit all ihren Gefühlen, Wünschen und Sehnsüchten, mit ihrer Verzweiflung auch. Das war 1968 und das war 1989 so. Und das ist auch jetzt so. Wenn der Protest lebt, dann ist er immer mehr als ein Argument. Wenn viele ihn leben, wird er zu einer Lebensform. Die heute 70-Jährigen haben das immer wieder erfahren. Keine Gesellschaft kann vom Protest leben. Aber ohne ihn stirbt sie. Das wissen wir. Wir haben es vielfach erlebt. Die streikenden Schüler - die meisten von ihnen sind nicht einmal wahlberechtigt - führen unsere Gesellschaften aus einem Engpass ins Freie. Seit Jahren diskutieren wir den scheinbar unaufhaltsamen Anstieg der Rechten. Mit einem Male sind wieder Zehntausende auf den Straßen, die sich nicht zurücksehnen in eine verklärte Vergangenheit, sondern die sich Wege in die Zukunft bahnen möchten. Wir sollten ihnen applaudieren. Wir sollten aufstehen und mit ihnen gehen."
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