08.09.2020 15:17:41

Finanzbranche verweigert immer häufiger Kohle-Investitionen

BERLIN (Dow Jones)--Deutsche Banken, Investoren und Versicherer schließen zunehmend Finanzdienstleistungen für Investitionen in die Stein- oder Braunkohle aus. Das geht aus einer Studie von 27 Nichtregierungsorganisationen unter Führung von Reclaim Finance für die neue Datenbank "Coal Policy Tool" hervor, wie die beteiligte deutsche Klimaschutzorganisation Urgewald mitteilte. Die schärfsten Leitlinien hat demnach die Allianz SE: Der Versicherer schließe Unternehmen aus, wenn diese neue Kohleprojekte entwickelten, einen zu hohen Anteil an Kohlegeschäften hätten oder sich nicht zum vollständigen Kohleausstieg verpflichteten.

Die Allianz erhielt in dem Ranking 8 von 10 Punkten für ihre relativen Kohleausschlüsse, ebenso der Rückversicherer Munich Re und die Dienstleister Talanx/Hannover Re, Talanx/HDI Global sowie Talanx/Ampega. Viele Akteure hätten Finanzdienstleistungen für Kohle auch auf Projektebene mehr oder weniger stark eingeschränkt. Am stärksten vorangegangen seien hierbei im Bankengeschäft die BayernLB, die Deutsche Bank und die Helaba. Insgesamt dominieren in Deutschland laut Urgewald dennoch die Leerstellen in den Kohlerichtlinien, während der französische Sektor strenger sei.

Weltweit wurden für die Analyse 214 Unternehmen aus dem Finanzsektor mit Kohlerichtlinien sowie die größten Finanzinstitutionen ohne Einschränkungen aus insgesamt 30 Ländern untersucht. Danach haben nur 16 Finanzinstitutionen, darunter der Pariser Versicherungsgruppe AXA, die französische Vermögensverwaltung Crédit Agricole/Amundi, die Genossenschaftsbank Crédit Mutuel und Unicredit, aus Sicht von Reclaim Finance "robuste" Richtlinien. Die stärksten Regeln zum Kohleausschluss finden sich in Europa, die schwächsten in den USA. Blackrock sei seit seiner Ankündigung von Januar der einzige US-Vermögensverwalter mit einer Kohlerichtlinie. Dieser schließe aber nur wenige Kohlegeschäfte aus.

Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com

DJG/pso/sha

(END) Dow Jones Newswires

September 08, 2020 09:17 ET (13:17 GMT)

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