02.04.2013 20:27:30
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EZB/Coeure: Abwertungswettlauf gefährlich verführerisch
Von Todd Buell
EZB-Direktor Benoit Coeure hat eindringlich vor den Folgen eines Abwertungswettlaufs zwischen den großen Volkswirtschaft gewarnt. Obwohl sich die Finanzmärkte der Industrieländer auf einem klaren Erholungskurs befänden, "sind sie noch immer fragil und die Realwirtschaft zeigt bestenfalls Zeichen einer vorsichtigen Erholung", sagte der Währungshüter in einer Rede. "Die Versuchung, globale Nachfrage und ausländisches Kapital für die heimische Wirtschaft auf Kosten anderer abzuzweigen, kann gefährlich verführerisch sein", sagte Coeure in Washington laut Manuskript.
Die Gefahr werde aber von den Notenbankern verstanden. Abwertungswettläufe haben aus seiner Sicht trotzdem das Potenzial, zerstörerisch zu wirken. Anfang des Jahres war vor allem Japan wegen seiner ultralockeren Geldpolitik und der Rhetorik seiner Spitzenpolitiker kritisiert worden, einen Währungskrieg anzuzetteln. Von Schwellenländern wie zum Beispiel Brasilien mussten sich aber auch die USA und Großbritannien wegen der aktiven Politik ihrer Zentralbanken vorwerfen lassen, ihre Währungen künstlich zu schwächen. Durch die niedrigen Zinsen entsteht aus Sicht der aufstrebenden Volkswirtschaften zudem viel heißes Kapital, das nach renditestarken Anlagechancen auf ihren Märkten sucht.
Dennoch ist der EZB-Direktor aus Frankreich überzeugt, dass die Zentralbanken vorerst ihre konjunkturstützende Niedrigzinspolitik fortsetzen werden.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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April 02, 2013 13:57 ET (17:57 GMT)
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