Prognose steht dennoch |
07.05.2015 08:38:00
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E.ON leidet unter niedrigen Strom- und Ölpreisen
Das um Sondereffekte bereinigte Nettoergebnis sank im ersten Quartal von 1,18 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 1,01 Milliarden Euro. Das war etwas besser als erwartet: Die von Dow Jones Newswires befragten Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 995 Millionen Euro gerechnet. Unter dem Strich verdiente der Konzern aber deutlich mehr als im Vorjahr: Der Nettogewinn stieg von 762 Millionen Euro auf 1,06 Milliarden Euro. Grund dafür waren vor allem Steuereffekte.
E.ON leidet wie andere Versorger unter den Auswirkungen der Energiewende. Angesichts der staatlich geförderten Konkurrenz durch Sonnen- und Windstrom verdient der Konzern mit seinen konventionellen Kraftwerken immer weniger. Das spiegelte sich im Ergebnis der Erzeugungssparte wider. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des Konzernteils sank im Zeitraum von Januar bis März von 916 auf 749 Millionen Euro. Noch deutlicher fiel der Rückgang in der Erneuerbaren-Energien-Sparte aus. Dort fiel das EBITDA um 32 Prozent geringer aus als im Vorjahreszeitraum. E.ON begründete dies vor allem damit, dass sich die gesunkenen Großhandelspreise für Strom negativ auf den Bereich Wasserkraft ausgewirkt haben.
Konzernweit sank das bereinigte EBITDA um 9 Prozent auf 2,83 Milliarden Euro. Negativ auf das Ergebnis wirkten sich auch der Verkauf und die Stilllegung von Kraftwerken aus. Zudem machten E.ON die gesunkenen Preise für Öl, Gas und Kondensate zu schaffen. Einen positiven Effekt hatte hingegen der aufgrund des kalten Winters gestiegene Gasabsatz.
"Wir wissen schon jetzt, dass auch 2015 nicht leicht werden wird", zitierte E.ON seinen Vorstandschef Johannes Teyssen.
Die Prognose für das laufende Jahr bestätigte der Konzern allerdings: E.ON rechnet weiter damit, dass das bereinigte EBITDA von 8,34 Milliarden Euro im Vorjahr auf 7 bis 7,6 Milliarden Euro sinken wird. Das nachhaltige Konzernergebnis wird nach den Erwartungen von E.ON bei 1,4 bis 1,8 Milliarden Euro liegen. Im Vorjahr hatte die Kennzahl 1,61 Milliarden Euro betragen.
"Einzelne negative Tendenzen bei den Ölpreisen und Wechselkursen haben sich im ersten Quartal abgeschwächt, aber wir rechnen weiter mit Beeinträchtigungen im Jahresverlauf. Dagegen erwarten wir im Deutschlandgeschäft für das Gesamtjahr eine Verbesserung", sagte Finanzvorstand Klaus Schäfer.
Seine Schulden konnte E.ON im ersten Quartal reduzieren: Die Nettoverbindlichkeiten sanken von rund 33,4 Milliarden Euro im Dezember auf 31,7 Milliarden Euro. Ein Grund dafür waren die Erlöse aus Verkäufen von Unternehmensteilen.
Angesichts der Veränderungen auf dem Strommarkt hat E.ON einen drastischen Schritt beschlossen: Der Konzern will sein konventionelles Geschäft in eine neue Gesellschaft auslagern und sich auf erneuerbare Energien konzentrieren. Erste Details zur Aufspaltung gab E.ON vergangene Woche bekannt. Das neue Unternehmen wird Uniper heißen und Anfang 2016 starten. Schäfer soll die Führung übernehmen, während Teyssen E.ON-Chef bleibt.
Die Aufspaltung dürfte auch ein wichtiges Thema bei der Hauptversammlung sein, die am heutigen Donnerstag um 10 Uhr beginnt. Die Aktionäre sollen zudem eine Dividende von 50 Cent je Aktie für das vergangene Geschäftsjahr beschließen.
DJG/jen/kla Dow Jones Newswires
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