20.01.2015 12:08:31

E.ON-Chef Teyssen verbreitet Optimismus für neue Gesellschaft

   Von Jenny Busche

   E.ON-Chef Johannes Teyssen sieht trotz Bedenken von Branchenexperten und neuer Widerstände aus der Politik gute Perspektiven für die neue Gesellschaft des Konzerns. Das Unternehmen, in dem die konventionelle Erzeugung aus Kohle, Gas und Kernkraft gebündelt werden soll, "vertritt über die Hälfte unserer gesamten Erträge und hat sehr gute wirtschaftliche Perspektiven", sagte der Chef des größten deutschen Energiekonzern am Dienstag auf der Handelsblatt-Tagung Energiewirtschaft in Berlin.

   Unmittelbar zuvor hatte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel der Einführung eines Kapazitätsmarktes eine Absage erteilt. Von den Prämien versprechen sich Energieversorger zusätzliche Einnahmen für ihre konventionellen Kraftwerke, die aufgrund der Konkurrenz durch Ökostrom oftmals nicht mehr rentabel sind.

   "Unser konventioneller Kraftwerkspark gehört zu den wettbewerbsfähigsten in Europa", sagte Teyssen. Wenn die Mitarbeiter der Gas- und Kohlekraftwerke des Konzerns "einen Tag nicht zur Arbeit gehen, wird es in Europa ... kühl und dunkel". Zudem profitiere E.ON von fallenden Gaspreisen. Auch die Kernkraftwerke hätten bis zum Ende ihrer Laufzeiten gute Ertragsaussichten.

   E.ON hatte Ende November einen radikalen Schritt angekündigt: Der Energiekonzern will sich 2016 in zwei Teile aufspalten. Der alte E.ON-Konzern soll sich künftig auf erneuerbare Energien und das Kundengeschäft konzentrieren. Das konventionelle Geschäft wird in ein neues Unternehmen ausgelagert. Analysten bezeichneten die neue Gesellschaft als eine Art "Bad Bank", in der alte Atom- und Kohlekraftwerke ausgelagert werden.

   Der E.ON-Chef rechnet weiterhin fest damit, dass die Versorger Prämien für Gas- und Kohlekraftwerke erhalten werden - obwohl Wirtschaftsminister Gabriel sich erst am Dienstag in einem Interview mit dem Handelsblatt klar gegen einen Kapazitätsmarkt ausgesprochen hatte. "Es kommt sowieso", sagte Teyssen mit Blick auf eine solche Regelung. "Konventionelle sichere Kraftwerke bleiben noch lange unersetzlich."

   Auf die Frage, ob er weiterhin E.ON-Chef bleiben oder die neue Gesellschaft anführen werde, sagte Teyssen: "Der Aufsichtsrat bestimmt, was der Vorstand tut und lässt - nicht der Vorstand."

   DJG/jen/brb

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