27.12.2020 20:34:38

dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN vom Weihnachtswochenende

ROUNDUP: Bafin erwartet in der Lebensversicherung weiter bröckelnde Garantien

FRANKFURT - Lebensversicherungen ohne nennenswerten Garantiezins und ohne die vollständige Zusicherung eingezahlter Beiträge: Die wegen der Corona-Krise wohl auf Jahre absehbaren Niedrigzinsen am Finanzmarkt fressen sich immer stärker in den Altersvorsorge-Klassiker. "Für 2021 haben mehrere Lebensversicherer den Garantiezins im Neugeschäft bereits gesenkt", sagte Deutschlands oberster Versicherungsaufseher, Frank Grund, der Deutschen Presse-Agentur und der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX. In einigen Tarifen liege er mittlerweile bei 0,25 Prozent.

BMW-Chef Zipse: 'Erhöhen jetzt noch einmal die Elektro-Schlagzahl'

MÜNCHEN/AUGSBURG - BMW stockt die Produktionsplanungen bei Elektroautos auf. "Wir erhöhen jetzt noch einmal deutlich die Elektro-Schlagzahl", sagte Vorstandschef Oliver Zipse der "Augsburger Allgemeinen" (Montagausgabe). "In den Jahren 2021 bis 2023 werden wir zusätzlich eine viertel Million mehr Elektro-Autos bauen als ursprünglich geplant." Der Anteil elektrifizierter BMW-Fahrzeuge am Absatz solle sich in den kommenden drei Jahren mehr als verdoppeln - "von etwa acht Prozent in diesem Jahr auf rund 20 Prozent in 2023".

Volkswagen: Brexit-Handelspakt schafft Planungssicherheit

WOLFSBURG - Der Autobauer Volkswagen (Volkswagen (VW) vz) will die Brexit-Vereinbarungen und ihre Auswirkungen auf alle Geschäftstätigkeiten des Konzerns im Detail prüfen. Das angekündigte Abkommen zwischen der EU und Großbritannien schaffe Planungssicherheit für den Konzern und seine britische Marke Bentley Motors, erklärte das Unternehmen. Dies sei insbesondere für die britischen Kunden wichtig. "Zuverlässige Rahmenbedingungen, ein offener Marktzugang und klare Zollprozesse sind für den Volkswagen Konzern mit seinen globalen Lieferketten ebenso unerlässlich wie für geplante Investitionen in neue Modelle und Technologien für Bentley Motors", teilte VW in Wolfsburg weiter mit. Nach extrem langwierigen Verhandlungen hatten die Europäische Union und Großbritannien an Heiligabend doch noch einen Brexit-Handelspakt vereinbart. Damit wurde ein harter wirtschaftlicher Bruch zum Jahreswechsel in letzter Minute abgewendet.

Naturschutzverbände fordern sofortige Sicherheitsleistung von Tesla

POTSDAM/GRÜNHEIDE - Nach der Entscheidung des Brandenburger Landesumweltamts zum Weiterbau der Fabrik des US-Elektroauto-Herstellers Tesla haben Naturschutzverbände gefordert, dass das Unternehmen unverzüglich eine Sicherheitsleistung hinterlegt. "Nur so kann sichergestellt werden, dass die Genehmigungsbehörde nicht unter einen unzulässigen Druck für die Bearbeitung des Verfahrens gerät und ein gegebenenfalls notwendiger Rückbau nicht zu Lasten des Steuerzahlers umgesetzt werden muss", erklärten der Naturschutzbund Deutschland und die Grüne Liga in einem am Donnerstagabend veröffentlichten Brief an Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne).

ROUNDUP: Energiepreise 2021: Gas wird teurer, wenig Bewegung beim Strom

ESSEN - Bei den Energiepreisen gibt es für die Haushalte in Deutschland zum Jahreswechsel gegensätzliche Signale. Während eine Reihe von Versorgern die Strompreise senkt, steigen nach Angaben der Vergleichsportale Verivox und Check24 die Tarife beim Gas auf breiter Front. Vor allem weil der neu eingeführte CO2-Preis das Heizen, Kochen und Duschen mit Gas teurer macht.

Trotz Brexits: Keine Roaming-Kosten für Deutsche in Großbritannien

LONDON - Reisende aus Deutschland müssen sich auch nach dem Ende der Brexit-Übergangsphase in Großbritannien wohl nicht auf zusätzliche Roaming-Gebühren einstellen. Das bestätigten die Mobilfunkanbieter auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. "Bei uns bleibt Großbritannien in den EU-Tarifen, so wie jetzt etwa schon die Schweiz inkludiert ist", sagte ein Sprecher der Deutschen Telekom (Deutsche Telekom)

Chinas Kartellbehörde ermittelt gegen Alibaba

PEKING - Chinas Kartellbehörde hat Ermittlungen gegen den chinesischen Internetriesen Alibaba eingeleitet. Wie die Behörde am Donnerstag mitteilte, werde gegen den größten Onlinehändler des Landes wegen mutmaßlicher Monopol-Vergehen ermittelt. Dabei gehe es auch um Vorwürfe, wonach Alibaba Unternehmen dazu bringe, nur die eigene Plattform als exklusiven Vertriebskanal zu wählen.

Chinesischer Regulierer stutzt Ant zusammen - Konzentration auf Kerngeschäft

PEKING - Die chinesische Zentralbank hat das Unternehmen Ant Group des Investors Jack Ma aufgefordert, sich wieder auf sein ursprüngliches Kerngeschäft zu konzentrieren. Das Finanzunternehmen soll sein Geschäft mit Kreditvergabe, Versicherungen und Vermögensverwaltung "bereinigen", wie es in einer Mitteilung der Zentralbank (People's Bank of China) am Sonntag hieß. Stattdessen solle sich Ant wieder auf seine Wurzeln als Anbieter von Zahlungsdienstleistungen besinnen.

Motorsägenhersteller Stihl erzielt 2020 Umsatzrekord

WAIBLINGEN/DÜSSELDORF - Trotz aller Corona-Skepsis verbucht der Motorsägenhersteller Stihl im zu Ende gehenden Jahr ein Rekordgeschäft. "Wir werden 2020 erstmals seit neun Jahren zweistellig beim Umsatz zulegen", sagte Stihl-Chef Bertram Kandziora dem "Handelsblatt". "Auch werden wir erstmals über vier Milliarden Euro Umsatz erzielen." Diese Rekordmarke sei bereits im November übertroffen worden. Stihl profitierte nach Kandzioras Worten unter anderem davon, "dass viele Menschen in der Pandemie viel zuhause waren, mehr in ihren Gärten gearbeitet haben". Von dem Nachfrageboom profitierte auch der Arbeitsmarkt: "Die Belegschaft ist um mehr als 1000 auf weltweit über 18 000 Beschäftigte gestiegen", sagte der Stihl-Chef.

Trend zum Eigenheim verstärkt sich in der Krise erneut

BERLIN/STUTTGART - Ungeachtet der Existenzsorgen vieler Menschen in der Corona-Krise hat sich der Trend zum Eigenheim in Deutschland noch einmal verstärkt. So konnten sich die Bausparkassen vor Anfragen nach Baufinanzierungen in diesem Jahr kaum noch retten. Gestützt von einer nochmals gewachsenen Nachfrage nach Wohneigentum und langfristig niedrigen Zinsen, melden sowohl der private als auch der öffentlich-rechtliche Sektor in diesem Bereich deutliche Zuwächse, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.

Reederei Aida sagt wegen IT-Problemen Silvesterkreuzfahrten ab

ROSTOCK/HAMBURG - Die Reederei Aida Cruises hat wegen IT-Problemen die geplanten Silvesterkreuzfahrten seiner Schiffe "AidaPerla" und "AidaMar" abgesagt. Die IT-Probleme behinderten die Kommunikation mit den anreisenden Gästen und seien Ursache der Reiseabsagen, der Schiffsbetrieb sei aber gesichert, teilte ein Aida-Sprecher am Samstag auf Anfrage mit. Den Gästen der abgesagten Reisen solle der Reisepreis erstattet werden und sie erhielten ein zusätzliches Kreuzfahrtguthaben.

Autokäufer mögen es nicht bunt

BERLIN - Autokäufer und Autokäuferinnen in Deutschland bevorzugen weiter dezente Farben. Mehr als drei Viertel der neu zugelassenen Wagen waren auch 2020 silber/grau, schwarz oder weiß. Weil viele Käufer sich bei diesen Farben den besten Wiederverkaufswert erhoffen, gebe es bei der Farbwahl einen sich selbst verstärkenden Effekt, teilte der Verband der Automobilindustrie am Samstag mit.

Heidelberger Druckmaschinen verkleinert sich - Fläche verkauft

WIESLOCH - Durch den Verkauf einer Fläche für einen Industriepark will die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) (Heidelberger Druckmaschinen) ihre Liquidität in der Corona-Krise stärken. Zudem sollen die Erlöse für Investitionen in die digitale Transformation genutzt werden. Käufer ist nach weiteren Angaben des Unternehmens der belgische Immobilienentwickler VGP mit bereits 31 Gewerbeparks in Deutschland. Heidelberg erzielt als Kaufpreis einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Vorstandschef Rainer Hundsdörfer sagte, VGP werde in enger Abstimmung mit den Gemeinden Wiesloch, Walldorf und Heidelberg die Flächen vermarkten.

ROUNDUP: Zweistellige Umsatzzuwächse bei Otto während der Corona-Krise

HAMBURG - Bei voraussichtlich zweistelligen Umsatzzuwächsen in diesem Geschäftsjahr blickt die Otto Group recht optimistisch, aber auch vorsichtig in die Zukunft. "Wir müssen uns schon darauf einstellen, dass auch wieder schwierigere Zeiten kommen können", sagte Multichannel-Distanzhandel-Vorstand Marcus Ackermann der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. So stelle sich die Frage der gesamtwirtschaftlichen Lage - ob es infolge der Corona-Pandemie etwa zu einer Rezession komme, ob die Arbeitslosigkeit steige - oder inwiefern die Menschen nach Ende der Pandemie ihr Geld wieder mehr für andere Dinge, etwa das Reisen ausgeben, als im Onlineshop zu bestellen.

Kreml kritisiert drohende US-Sanktionen gegen Nord Stream

MOSKAU - Russland schließt angesichts drohender neuer US-Sanktionen Verzögerungen beim Weiterbau der umstrittenen Ostseepipeline Nord Stream 2 nicht aus. Das würde Dinge komplizierter machen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag in Moskau der Staatsagentur Tass zufolge. "Unsere europäischen Partner und wir sind aber daran interessiert, dass dieses Projekt umgesetzt wird."

Shutdown über Weihnachten trifft Möbelindustrie hart

BAD HONNEF - Die coronabedingten Ladenschließungen vor und nach Weihnachten treffen die deutsche Möbelindustrie hart. "Es ist einfach so, dass die Menschen in dieser Zeit mehr zuhause sind und sich stärker mit dem Thema Wohnen und Einrichten beschäftigen. Insbesondere die Tage rund um Weihnachten sind deshalb extrem umsatzstarke Tage im Möbelhandel und die fallen in diesem Jahr weg", sagte Jan Kurth, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM), im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Es sei ungewiss, ob die Branche diese Umsatzverluste noch aufholen könne, wenn vielleicht Mitte oder Ende Januar die Geschäfte wieder öffnen dürften.

Weihnachtsverkehr: Viele Züge nur zu gut einem Drittel besetzt

BERLIN - In der Pandemie ist der übliche weihnachtliche Ansturm auf Züge in Deutschland bisher ausgeblieben. Das Unternehmen rechne für den gesamten Weihnachtsreiseverkehr mit einer durchschnittlichen Auslastung der Züge von 35 bis 40 Prozent, sagte ein Sprecher am Donnerstagabend. Über alle Verkehrsträger hinweg liege das rund 60 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Um Abstandsregeln besser einzuhalten setze die Bahn dennoch rund 100 Sonderzüge ein. Bis Ende des Jahres stünden Fahrgästen damit 13 000 zusätzliche Sitzplätze zur Verfügung.

ROUNDUP/Gesamtmetall-Chef Wolf: Impfstoff wird Probleme nicht komplett lösen

BERLIN - Der neue Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall warnt vor zu hohen Erwartungen der Industrie mit Blick auf den jüngst in Europa zugelassenen Corona-Impfstoff. "Ich bin zuversichtlich, dass wir das Problem mit dem Impfstoff abmildern können. Vollständig lösen werden wir es womöglich aber nicht", sagte er im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Zu viele Fragen seien noch offen, etwa, ob der Impfstoff auch neue Ansteckungen vermeide, oder lediglich die Gefahr von schweren Krankheitsverläufen minimiere. Deshalb hänge viel davon ab, wie das zuständige Gesundheitsministerium die nächsten Schritte plane und umsetze.

ROUNDUP/Schweine-Krise, Preiskämpfe: Bauern blicken angespannt nach vorn

BERLIN - Die Corona-Krise hat 2020 auf breiter Front auf den Lebensmittelmarkt durchgeschlagen - dann kam noch die Afrikanische Schweinepest dazu. Viele Landwirte blicken deshalb angespannt ins neue Jahr. In zahlreichen Betrieben gebe es eine sehr schwierige wirtschaftliche Situation, sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied der Deutschen Presse-Agentur. "Viele sehen ihre Zukunft gefährdet und haben wichtige Investitionen aufgeschoben." Die Erzeugerpreise für Fleisch seien derzeit ruinös, für andere Produkte ebenfalls nicht zufriedenstellend. "Der Lebensmitteleinzelhandel und die anderen Teile in der Lieferkette müssen jetzt ein klares Signal geben, dass sie bereit sind, auch die Bauern an ihren Gewinnen zu beteiligen."

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Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Unternehmens-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/he/zb/nas

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