15.06.2014 20:34:47

dpa-AFX Überblick: UNTERNEHMEN - Die wichtigsten Meldungen vom Wochenende

ROUNDUP 3: Kaeser wagt sich aus der Deckung - Siemens vor Alstom-Angebot

MÜNCHEN - Der Elektrokonzern Siemens steht zusammen mit seinem japanischen Partner Mitsubishi kurz vor einem Angebot für Teile des französischen Alstom -Konzerns. Der Siemens-Aufsichtsrat kam am Sonntagabend zu einer mit Spannung erwarteten Sitzung zusammen. Ergebnisse wurden zunächst nicht mitgeteilt, möglicherweise könnte dies auch erst am Montag geschehen. Allerdings gab es kaum noch Zweifel, dass Siemens eine eigene Offerte für Teile von Alstom abgeben wird und damit endgültig in ein Bietergefecht gegen den US-Rivalen General Electric (General Electric (GE)) einsteigt. Siemens hatte sich für ein mögliches Angebot das japanische Unternehmen Mitsubishi Heavy Industries (MHI) ins Boot geholt. Die Offerte von Siemens und MHI sieht nach Medienberichten vor, dass sich Mitsubishi an Alstom beteiligt, in einer Größenordnung von 10 Prozent. Im gleichen Umfang könnte sich der französische Staat beteiligen. Bisher ist der französische Mischkonzern Bouygues Alstom-Großaktionär. Siemens soll sich laut den Berichten nicht an Alstom beteiligen.

Kreise/Gesundheitssektor vor Milliardendeal: Medtronic will Covidien kaufen

NEW YORK - Im Gesundheitssektor bahnt sich eine weitere Milliardenfusion an: Der US-Medizintechnikspezialist Medtronic will seinen Wettbewerber Covidien übernehmen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Wochenende mit den Verhandlungen vertraute Kreise zitierte. Dafür wolle der Hersteller von Herzschrittmachern und Medikamentenpumpen mehr als 40 Milliarden US-Dollar (ca. 29,5 Mrd Euro) auf den Tisch legen. Medtronic verspreche sich davon unter anderem Steuervorteile, heißt es. Sprecher beider Firmen wollten sich laut Bloomberg nicht zu 1den Plänen äußern, über die das "Wall Street Journal" zuerst berichtet hatte.

"Spiegel": Lufthansa plant neuen Billigflieger

FRANKFURT - Die Lufthansa (Deutsche Lufthansa) plant nach Informationen des "Spiegel" einen neuen Billigflieger. Unter dem Dach der Tochter Eurowings solle eine weitere Billigplattform neben dem Ableger Germanwings entstehen, schreibt das Magazin in seiner neuesten Ausgabe. Nach Plänen des neuen Lufthansa-Chefs Carsten Spohr solle die Eurowings-Flotte um Maschinen vom Typ Airbus (Airbus Group (ehemals EADS)) A 320 erweitert werden und von Deutschland aus Ziele in ganz Europa anfliegen. Ein Sprecher der Fluggesellschaft sagte am Sonntag auf Anfrage, es sei noch keine Entscheidung getroffen. Das Unternehmen prüfe derzeit aber "alle Optionen, um die Zukunftsfähigkeit der Lufthansa zu sichern".

Gabriel prüft RWE-Dea-Verkauf an russischen Oligarchen

BERLIN/ESSEN - Ein umstrittenes Milliardengeschäft des Energiekonzerns RWE mit russischen Oligarchen wird von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) unter die Lupe genommen. Das Bundeswirtschaftsministerium prüft den geplanten Verkauf der RWE-Öl- und Gasfördertochter Dea an eine Firmengruppe um den Russen Michail Fridman. Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums bestätigte am Sonntag einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel". Das Ministerium untersuche, ob nach dem Außenwirtschaftsgesetz strategische Interessen Deutschlands verletzt werden. Dazu zählt etwa die Versorgungssicherheit.

Strafe für BNP: Frankreich sieht Fortschritte bei Verhandlungen

PARIS - Die französische Regierung erwartet bei Verhandlungen zwischen den USA und Frankreich eine mildere Strafe für die Großbank BNP Paribas. Es seien Fortschritte erzielt worden, so dass man sich auf eine "gerechtere" Strafe zubewege, sagte der französische Finanzminister Michel Sapin am Sonntag dem Sender Europe 1. Er hoffe, dass es bald eine Lösung gebe. Die US-Justiz hat das Geldhaus im Verdacht, bei Geschäften mit Staaten wie dem Iran, Kuba und dem Sudan jahrelang gegen US-Sanktionen verstoßen zu haben. Verhandelt wird laut Medienberichten über eine Strafe von mehr als zehn Milliarden Dollar.

Nach Bericht über Arbeitsbedingungen: Auch Rewe prüft Konsequenzen

KÖLN - Nach einem Bericht über unmenschliche Arbeitsbedingungen in der Lieferkette des thailändischen Lebensmittelkonzerns CP Foods prüft nach Aldi nun auch der Discounter Penny Konsequenzen. Zwar gebe es keine regelmäßigen Geschäftsbeziehungen zu CP Foods, sagte ein Sprecher der Penny-Muttergesellschaft Rewe am Sonntag in Köln. Zur weiteren Zusammenarbeit mit dem Unternehmen werde Rewe aber eine "konsequente Entscheidung" treffen. "Menschenrechtsverletzungen werden in keiner Weise geduldet." Penny habe im Frühjahr Hähnchenfleisch Süß-Sauer von CP Foods für eine Woche als Aktionsware im Verkauf gehabt. Zudem sagte der Sprecher: "Wir haben alle Eigenmarken gecheckt, da gibt es keine CP Foods-Produkte." CP Foods wies unterdessen erneut Vorwürfe zurück, in die Ausbeutung von Sklavenarbeitern bei der Garnelenproduktion selbst verwickelt zu sein.

ProSiebenSat.1 will Digitalgeschäft weiter steigern

MÜNCHEN - Der TV-Konzern ProSiebenSat.1 (ProSiebenSat1 Media) plant den weiteren Ausbaus seines Geschäfts abseits des klassischen Fernsehens. Das Unternehmen will laut einem Medienbericht weitere Online-Händler kaufen und so sein Digitalgeschäft bis 2018 auf eine Milliarde Euro verdoppeln. "Unsere Strategie ist es, unabhängiger von Werbeeinnahmen zu werden und in neue digitale Geschäftsmodelle zu investieren", sagte Digitalvorstand Christian Wegner dem Magazin "Wirtschaftswoche". In den letzten zwei Jahren lag die Wachstumsrate des Konzerns bei 40 Prozent und sei zur Hälfte durch Übernahmen geprägt gewesen, erklärte Wegner.

"Spiegel": Niedriglöhne bei Zulieferern von Hugo Boss

HAMBURG/METZINGEN - Zulieferer des Modekonzerns Hugo Boss sollen ihren Mitarbeitern laut einem Medienbericht zu niedrige Löhne zahlen. Nach Informationen des "Spiegel" liegen die durchschnittlichen Nettogehälter in der Türkei und in Kroatien zwischen 308 und 440 Euro. Das Nachrichtenmagazin bezieht sich dabei auf Recherchen des internationalen Netzwerks "Clean Clothes Campaign". Eine Konzernsprecherin erklärte am Sonntag auf Anfrage, dass alle Zulieferer in den genannten Ländern stetig überprüft würden. Die genannten Zahlen könne sie weder bestätigen noch dementieren. Sie kündigte eine Prüfung der Vorwürfe an.

Chef von Autozulieferer ElringKlinger wettert gegen Politik

BERLIN - Der Chef des Automobilzulieferers ElringKlinger, Stefan Wolf, hat wichtige Weichenstellungen der Politik in den vergangenen Jahren heftig kritisiert. Die Energiewende etwa sei ein "totaler Fehlschlag und ein völlig verfehltes Konzept", sagte er der Zeitung "Welt am Sonntag". Skeptisch ist er auch beim Thema E-Mobilität. "Das große Ziel der Bundesregierung, eine Million Elektrofahrzeuge bis 2020, halte ich für illusorisch." Er könne hundertprozentig verstehen, dass ein Fahrzeughersteller gar nicht mehr richtig überlege, ob er ein Werk in Deutschland baue, sagte er dem Blatt. "Die Arbeitskosten sind hier deutlich höher, ebenso die Energiekosten." Laut Wolf will ElringKlinger weiter in Deutschland investieren, "aber die Investitionen werden im Ausland deutlich höher sein".

'Schraubenkönig' Würth sorgt sich wegen WM ums Geschäft

KÜNZELSAU - Zuletzt machte "Schraubenkönig" Reinhold Würth seinen Außendienstlern mit einem Brandbrief Beine, zur Fußball-WM fürchtet er nun erneut um deren Arbeitsmoral. "Ich mache mir wegen der Fußball-WM Sorgen, was die Wirtschaft betrifft", sagte der Unternehmer der Nachrichtenagentur dpa. Die Zeit, die die Menschen mit Fußballschauen verbrächten, koste Produktivität - erst recht, wenn sie danach morgens später mit dem Arbeiten anfingen. "Das gilt vor allem für Außendienstler, die kontrolliert ja niemand. Wenn die statt um halb 8 erst um halb 11 beim Kunden sind, geht viel Arbeitszeit verloren."

Presse: Apples iWatch kommt im vierten Quartal

NEW YORK - Weiterer Hinweis auf Apples erwartete Computeruhr: Nach Erkenntnissen der "New York Times" soll sie im vierten Quartal auf den Markt kommen. Die Zeitung vergrub die Information am Wochenende in einem längeren Artikel über den Wandel von Apple unter dem aktuellen Chef Tim Cook. Unter Berufung auf informierte Personen hieß es, Cook überlasse bei der Entwicklung des Geräts mehr Details seinen Top-Managern als man es von seinem legendären Vorgänger Steve Jobs gewohnt gewesen sei. Cook sehe aber großes Potenzial in Gesundheitsfunktionen wie der Möglichkeit, mit dem Gerät die Herzfrequenz und andere Werte zu messen.

Wechsel im Aufsichtsrat der Deutschen Bank: Kanadierin Labarge geht

FRANKFURT - Im Aufsichtsrat der Deutschen Bank (Deutsche Bank) kommt es zu einem Wechsel - eine Frau geht, eine andere kommt. Die Kanadierin Suzanne Labarge verlässt zum 30. Juni den Aufsichtsrat der Bank. Sie habe bereits bei der Hauptversammlung im vergangenen Jahr angekündigt, dass sie wohl nicht für die volle Amtszeit zur Verfügung stehen werde, teilte eine Sprecherin der Bank am Samstag mit und bestätigte damit einen Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Ihr Amt habe die eigentlich bis 2018 gewählte Kanadierin nun zum Monatsende niedergelegt. Wie die Zeitung schreibt, widersprach der Konzern Gerüchten, sie scheide im Zwist aus.

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ROUNDUP: Sie lesen im Unternehmens-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/kja

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