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DGAP-News: OHB SE: OHB gewinnt Studie zur besseren Vorhersage von Weltraum-Wetter-Phänomenen im All
OHB SE: OHB gewinnt Studie zur besseren Vorhersage von Weltraum-Wetter-Phänomenen im All
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OHB SE: OHB gewinnt Studie zur besseren Vorhersage von
Weltraum-Wetter-Phänomenen im All
02.02.2018 / 14:39
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ESA-Auftrag im Volumen von 3,3 Mio. EUR - "Space Weather Effects" bedrohen
Infrastruktur auf der Erde
Darmstadt/Bremen - Die OHB System AG, ein Tochterunternehmen des Bremer
Raumfahrt- und Technologiekonzern OHB SE, hat heute mit der Europäischen
Weltraumagentur ESA den Vertrag für eine Studie zur satellitengestützten
Beobachtung von Wetterphänomenen im All unterschrieben. Die Studie
"Lagrange-Mission" wurde im Rahmen des ESA-Programms "Space Situational
Awareness" ausgeschrieben. Das Auftragsvolumen liegt bei 3,3 Mio. EUR. Die
OHB System AG führt dabei eine von zwei parallelen Studien. Das Bremer
Unternehmen wird dabei Untersuchungen für eine Mission zum "Lagrange-Punkt
5" durchführen. Er liegt rund 150 Mio. Kilometer von der Erde entfernt.
Derzeit wird die Weltraumumgebung im Umfeld der Erde größtenteils durch
bodengestützte Systeme überwacht. So werden zum Beispiel Raumfahrtrückstände
wie "Weltraumschrott" mit Radarsystemen und Teleskopen beobachtet und
katalogisiert. Ähnlich ist dies auch bei der Überwachung von "Space Weather
Effects", also Weltraum-Wetterphänomenen im All - auch sie werden von der
Erdoberfläche aus beobachtet.
Die Sonne steht dabei besonders im Fokus, weil sie als Zentralgestirn des
Sonnensystems maßgeblichen Einfluss auf die Erdumgebung hat. Viele Effekte
lassen sich jedoch deutlich besser direkt im Weltraum messen, etwa durch
Satelliten. Es gibt Satelliten für diesen Zweck, zum Beispiel die ESA-NASA
Sonde "SOHO". Sie sind jedoch bereits sehr alt und müssen bald ersetzt
werden.
"Die Aktivitäten der Sonne haben enorme Auswirkungen auf Satelliten und
können auch die Infrastruktur auf der Erde beeinflussen", sagt Marc Scheper,
Studienleiter bei der OHB System AG. "So können etwa hochenergetische
Partikel von der Sonne nicht nur die sensible Elektronik von Satelliten
beschädigen, sondern auch Telekommunikations- und Stromnetze auf der Erde
beeinträchtigen. Bei extremen Ereignissen kann es sogar zu großflächigen
Stromausfällen kommen. Die ESA plant deshalb gemeinsam mit der NASA eine
Satellitenkonstellation zur Beobachtung der Sonne aufzubauen. Wir freuen uns
sehr über den Studienauftrag zum Lagrange-Punkt und arbeiten hart an dem
Ziel, am Ende auch den Auftrag für den Satelliten zu erhalten".
Vorwarnzeit wird deutlich reduziert - Schäden in Milliardenhöhe
Durch die Satellitenkonstellation würde sich die Vorwarnzeit für Space
Weather Effects von derzeit einigen Stunden auf vier bis fünf Tage
ausdehnen. Insgesamt würde die Technologie Auflösung, Qualität und
Geschwindigkeit der Beobachtungen der Sonne deutlich erhöhen. "Diese Mission
ist ein Paradebeispiel dafür, wie der Nutzen der Raumfahrt in der
Öffentlichkeit deutlich gemacht werden kann", sagt Andreas Lindenthal,
Vorstandsmitglied der OHB System AG. "Jährlich werden durch diese Space
Weather Effects Schäden in Milliardenhöhe an Satelliten und terrestrischer
Infrastruktur verursacht. Ein solches System würde deshalb nicht nur
volkswirtschaftlich, sondern auch betriebswirtschaftlich sehr viel Nutzen
stiften. Wir sind sehr froh, dass wir in diesem enorm bedeutenden
Zukunftsbereich sehr früh eine führende Position einnehmen können. OHB hat
sich zudem durch seine vorangegangenen Studien zu Thema,Space Weather
Missionen' und auch Studien zur Ablenkung von Asteroiden bereits intensiv
mit ähnlichen Themen im Bereich,Space Situational Awareness'
auseinandergesetzt. Darüber hinaus können wir durch unsere Beiträge zu der
nächsten Generation europäischer Wettersatelliten im MTG Programm bereits
viel Erfahrung mit ähnlichen Satelliten vorweisen und zukunftsweisende
Lösungen anbieten."
"Wir haben großes Vertrauen, dass uns die Kompetenz der europäischen
Raumfahrtindustrie dabei helfen wird, die nötige Infrastruktur für das
ESA-Programm Space Situational Awareness aufzubauen," sagt Jan Wörner,
ESA-Generaldirektor. "Verträge für Studien über eine zukünftige Space
Weather Mission sind ein wichtiger Schritt, um im Bemühen voranzukommen,
Bedrohungen von Gesellschaft und Wirtschaft wirksam zu bekämpfen."
Im Rahmen der Lagrange-Mission hat die ESA noch zwei weitere Studien in
Auftrag gegeben, um die dazu nötigen Instrumente bestimmen zu können. Die
OHB System AG ist an einer dieser beiden Studien als Unterauftragnehmer mit
dem Instrument "Magnetometer" beteiligt. Es misst das Magnetfeld zwischen
Erde und Sonne in drei Dimensionen rund um den Satelliten.
Die Lagrange-Mission ist nach dem italienischen Astronomen und Mathematiker
Joseph-Louis Lagrange benannt, der im 18. Jahrhundert lebte. Lagrange hat
fünf Punkte in der Erdbahn um die Sonne definiert, in denen sich zwischen
den beiden Himmelskörpern die Schwerkräfte aufheben. Dadurch können
Raumsonden an diesen Stellen scheinbar "verharren". Der Lagrange-Punkt 5,
für den OHB nun eine Sonde entwirft durchführt, liegt 60 Grad hinter der
Erde und gilt trotz seiner gewaltigen Entfernung zur Erde als besonders
stabil.
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