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26.08.2016 18:31:03

Das deutsche Bundesfinanzministerium sieht EZB-Anleihekäufe mit Sorge

Das deutsche Bundesfinanzministerium ist laut einem Medienbericht zunehmend besorgt wegen der verzerrenden Nebenwirkungen des Anleihekaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB). Wie der Spiegel unter Berufung auf eine "interne Vorlage" des BMF berichtet, weist das BMF darin auf die zunehmende Verknappung von Bundesanleihen hin, durch die deren "Renditen zusätzlich unter Druck" kämen.

   Mit Sorge betrachten die Beamten von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) demnach auch die Auswirkungen der Ankäufe auf die Anleihen anderer Länder. So seien die Renditen italienischer Papiere unter die US-amerikanischer Staatsanleihen gefallen, "sehr wahrscheinlich infolge der Aufnahme des EZB-Kaufprogramms". Die Zinsen auf italienische Staatsanleihen hätten sich "an die in Europa wichtigen Benchmarks von Deutschland und Frankreich angenähert".

   Dahinter steht laut Spiegel die Befürchtung, dass die EZB das Zinsgefüge verzerrt. Staaten mit hoher Verschuldung wie Italien zahlen für gewöhnlich höhere Zinsen, weil bei ihnen das Risiko eines Zahlungsausfalls größer ist.

   Die Zentralbanken des Euroraums und die EZB kaufen derzeit monatlich Anleihen für 80 Milliarden Euro, größtenteils Staatsanleihen. Weil die Nachfrage anderer Marktteilnehmer nach sicheren Bundesanleihen besonders hoch sind, ist die Rendite eines Großteils dieser Papiere bereits negativ. Das senkt die Zinskosten für das BMF.

Dow Jones

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