Ausblick auf das neue Jahr |
24.12.2015 03:00:01
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BASF leidet 2016 unter Weltkonjunktur und Ölpreis
BASF erhöht die Schlagzahl beim Sparen
BASF hat bereits nach dem bekannten Muster reagiert. So hat der Chemiekonzern angekündigt, seine Anstrengungen zur Kosten- und Effizienzsteigerung fortzusetzen. Das auf mehrere Jahre angelegte Sparprogramm STEP wird ab Ende 2015 jährlich rund 1,3 Milliarden Euro zum Ergebnis beitragen. Und damit nicht genug: Für die Jahre 2016 bis 2018 hat BASF bereits ein neues Sparprogramm angekündigt. Es soll per Ende 2018 jährlich 1 Milliarde Euro zum Ergebnis beisteuern.Zudem will sich der Konzern gerade in unsicheren Zeiten mit genügend Liquidität wappnen. In den ersten 9 Monaten 2015 ist der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit um 3,6 Milliarden Euro auf 8,5 Milliarden Euro und damit auf einen neuen Rekordwert angeschwollen.
Strategisch wird BASF den eingeschlagenen Weg fortsetzen: Das Portfolio soll auf wachstumsstarke Geschäfte fokussiert werden. In diesem Jahr hat BASF etwa den margenschwachen Erdgashandel und Teile des Pharmawirkstoffgeschäfts abgegeben. Gleichzeitig sollen die Investitionsausgaben in den nächsten Jahren auf ein Niveau gesenkt werden, das nur noch leicht oberhalb der Abschreibungen liegt.
In den zurückliegenden Jahren hatte BASF große Investitionsprojekte gestemmt, vor allem in den Schwellenländern, aber auch in Nordamerika und in Deutschland. Gerade erst nahm der Konzern in Ludwigshafen eine neue TDI-Anlage in Betrieb, die zum Beispiel Kunststoffe als Ausgangsprodukt für Schäume in Matratzen und Autositzen herstellt. In naher Zukunft will man sich auf das Hochfahren und die Auslastung dieser Anlagen konzentrieren.
BASF mit Problemen in China und Brasilien
Auch in China hat BASF in den zurückliegenden Jahren sehr viel investiert -- und dabei unter dem Strich dennoch kein wirkliches Wachstum erreicht. Nun kommt zum Konkurrenzdruck auch noch eine schwächere Nachfrage hinzu. In einzelnen Bereichen bekommt das BASF schon deutlich zu spüren: Während sich die Geschäfte mit der Autoindustrie zuletzt relativ gut entwickelten, lief es in anderen Kundenindustrien wie etwa der Bauindustrie zuletzt weniger erfreulich.In China befindet sich BASF in einer Übergangsphase. Dort ist das Unternehmen schon seit einem Jahr dabei, seine Strukturen und Prozesse an das verringerte Wachstumsumfeld anzupassen. Gleichzeitig arbeitet der Konzern daran, die neu in Betrieb genommenen Anlagen wie etwa die MDI-Anlage in Chongjing besser auszulasten. Die Zeiten des einfachen Wachstums in China sind jedenfalls vorbei, hatte CEO Kurt Bock anlässlich der Veröffentlichung der Neunmonatszahlen erklärt.
Auch in Brasilien spürt BASF die anhaltende Rezession des südamerikanischen Landes. Beim Hochfahren neugebauter Anlagen -- etwa einer Produktionsstätte für Acrylsäure und eine für Superabsorber -- lässt sich BASF nun mehr Zeit als ursprünglich geplant.
Baut BASF-Chef Bock die Agrarchemie aus?
Ob BASF im kommenden Jahr größere Zukäufe im Blick hat, gilt unter Beobachtern als unsicher. Sollte sich eine gute Gelegenheit ergeben, will man jedoch dabei sein. Das gilt zum Beispiel für den Agrochemiemarkt, der nicht erst seit dem geplanten Zusammenschlusses von Dupont und Dow Chemical dabei ist, sich zu konsolidieren. Vorstandschef Kurt Bock hat jedenfalls bereits angekündigt, dass BASF die Agrarchemiesparte ausbauen will. Sollte es zur Fusion der beiden US-Chemieriesen kommen, könnte auch für BASF der Zukaufsdruck steigen, um im Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten.Für 2015 rechnet BASF mit einem leichten Rückgang des Umsatzes und des operativen Ergebnisses (EBIT) vor Sondereinflüssen. Auch 2016 könnte, falls sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht überraschend verbessern, noch ein Übergangsjahr mit schwachen Wachstumsraten werden. Für die kommenden Jahre hat sich BASF aber das Ziel gesteckt, schneller zu wachsen als die globale Chemieproduktion. Deren Wachstum veranschlagt BASF auf im Schnitt jährlich 3,9 Prozent.
Das operative Ergebnis ohne Abschreibungen (EBITDA) soll dabei deutlich überproportional zur weltweiten Chemieproduktion zulegen. Auch wenn in einzelnen Märkten derzeit Wachstumsprobleme bestehen: BASF geht davon aus, dass die Schwellenländer das weltweite Chemiewachstum antreiben werden. Asien-Pazifik ist bereits heute der größte Chemiemarkt in der Welt. Mit Wachstum rechnet das Unternehmen aber auch für Westeuropa und Nordamerika.
DJG/hoa/kgbDow Jones Newswires
Von Heide Oberhauser-Aslan
FRANKFURT (Dow Jones)
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