03.12.2013 22:59:58

Badische Neueste Nachrichten: Das Faustpfand

Karlsruhe (ots) - Die Drohungen werden immer deutlicher: Sollte der afghanische Präsident Hamid Karsai das mit Amerika ausgehandelte Sicherheitsabkommen nicht zügig unterschreiben, dann ist Ende 2014 Schluss mit dem internationalen Einsatz am Hindukusch. Die USA - und mit ihnen die anderen Nato-Staaten - wollen ihre Soldaten in diesem Fall einfach abziehen. Damit nicht genug: Die westliche Milliarden-Hilfe wäre ebenfalls passé. Ohne das Geld könnte Kabul aber die eigenen Sicherheitskräfte nicht bezahlen. Diese Ansage ist hart, aber nachvollziehbar. Der Stationierungsvertrag ist das juristische Kernstück für die weitere Zusammenarbeit Afghanistans mit den ausländischen Einheiten. Er sichert den US-Soldaten rechtliche Immunität ihrer Soldaten vor afghanischen Strafverfolgern zu. Und das Abkommen soll als Vorbild für ein ähnliches Dokument dienen, das die Nato für die übrigen Nationen, darunter auch Deutschland, noch mit Afghanistan abschließen muss. Karsais Zögern ist nichts als ein Spiel auf Zeit. Er düpiert den Westen unnötig. So fordert er immer noch eine schriftliche Entschuldigung von US-Präsident Obama für militärische Fehler. Karsai will den Vertrag als Faustpfand in der Hand behalten, damit die USA sich nicht zu sehr in die Präsidentschaftswahlen im kommenden Frühjahr einmischen. Dort tritt sein Bruder an. Deshalb hat Karsai angekündigt, dem Wahlsieger die Unterschrift unter das Sicherheitsabkommen zu überlassen. Das ist aber zu spät für die Nato. Afghanistan zurück in die Hände von Terror und Taliban fallen zu lassen, wäre ein Horror-Szenario, das beide Seiten früher oder später bitter bereuen dürften.

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Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de

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