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23.05.2016 22:00:00

APA - N A C H R I C H T E N Ü B E R B L I C K 22.00 Uhr

Alexander van der Bellen wird neuer Bundespräsident

Wien - Alexander Van der Bellen ist zum Bundespräsidenten gewählt worden. Der 72-Jährige setzte sich in der Stichwahl um das höchste Amt im Staat dank der Briefwähler hauchdünn mit 31.026 Stimmen Vorsprung gegen seinen freiheitlichen Kontrahenten Norbert Hofer durch. Van der Bellen dankte am Montag seinen Wählern. Hofer zollte er "persönlichen Respekt und Anerkennung" und gratulierte ihm "bei aller inhaltlichen Differenz" zu einem "sehr engagierten Wahlkampf".

Regierungsspitze gratulierte Van der Bellen gemeinsam

Wien - Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) haben am Montagnachmittag Alexander Van der Bellen zur Wahl zum Bundespräsidenten gratuliert. An die Wähler von Norbert Hofer gerichtet erklärte Kern in einem kurzen Statement, man habe den Protest verstanden. Auch Mitterlehner betonte, nun müsse man das Gemeinsame vor das Trennende stellen.

Van der Bellen geht zu Fischer, die FPÖ geht in sich

Wien - Am Tag nach seinem Sieg bei der Bundespräsidentenwahl trifft der Grüne Alexander Van der Bellen am Dienstag gleich seinen künftigen Vorgänger. Heinz Fischer empfängt ihn um 12.00 Uhr in der Präsidentschaftskanzlei. Die FPÖ prüft unterdessen in einer Sitzung des Bundesparteivorstands, ob sie die Wahl anfechten will. Nach der Sitzung wird auch der gescheiterte Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer ein Statement abgeben.

Sieg Van der Bellens lässt Europa aufatmen

Wien - Aufatmen in Europa nach dem knappen Sieg von Alexander Van der Bellen über den FPÖ-Kandidaten Nobert Hofer bei der Bundespräsidentenwahl. Es gehe ein "Seufzer der Erleichterung" durch Europa, sagte Italiens Außenminister Paolo Gentiloni. Der französische Premier Manuel Valls freute sich, "dass die Österreicher den Populismus und den Extremismus zurückgewiesen haben". Glückwunschbekundungen für Van der Bellen kamen von den Präsidenten Frankreichs (Francois Hollande), Deutschlands (Joachim Gauck), Italiens (Sergio Mattarella) und Litauens (Dalia Grybauskaite).

2015 in der EU über 1.000 Terrorverdächtige festgenommen

Brüssel - In der EU sind im vergangenen Jahr mehr als 1.000 Terrorverdächtige festgenommen worden. Wie ein Spitzenvertreter der europäischen Polizeibehörde Europol am Montag im EU-Parlament berichtete, waren darunter 667 Personen, die der Jihadisten-Szene zugeschrieben werden. Hinzu kamen 168 als Nationalisten oder Separatisten eingestufte Verdächtige. Auf Linksextremisten entfielen demnach lediglich 67 und auf Rechtsextremisten nur 11 Festnahmen.

EU beschloss Ausweitung von Marine-Einsatz vor Libyen

Brüssel - Hilfe beim Wiederaufbau von Libyens Küstenwache und Marine sowie Kampf gegen Waffenschmuggler: Die EU-Außenminister haben am Montag grundsätzlich die Verlängerung und Ausweitung der europäischen Marine-Mission "Sophia" vor Libyens Küste beschlossen, die bisher gegen Schlepper vorgeht und Flüchtlinge rettet. Details des neuen Einsatzmandats sind allerdings noch offen.

US-Gericht kassiert Todesurteil: Jury bestand nur aus Weißen

Washington - Das oberste US-Gericht hat nach fast drei Jahrzehnten das Todesurteil gegen einen Afroamerikaner aufgehoben, weil in der Geschworenen-Jury nur Weiße saßen. Timothy Tyrone Foster war 1987 im Alter von 18 Jahren für den Mord an einer 79-jährigen Weißen schuldig gesprochen worden und sitzt seitdem in Georgia in der Todeszelle. Die Entscheidung des Supreme Court heißt nun für den heute 47-Jährigen, dass sein Fall neu verhandelt wird.

Prozess um tödliche Messerstiche am Wiener Praterstern

Wien - Wegen der tödlichen Messerstecherei am Wiener Praterstern im September 2015 muss sich ab Dienstag ein 40-jähriger Mann vor Gericht verantworten. Die Anklage lautet allerdings nicht auf Mord, sondern auf absichtliche schwere Körperverletzung mit Todesfolge. Der Beschuldigte soll zwei algerische Asylwerber niedergestochen und den älteren der beiden tödlich verletzt haben. Die beiden Algerier waren einer Frau zu Hilfe gekommen, die zuvor von dem Serben geohrfeigt wurde.

(Schluss) mhh/vos

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