13.04.2013 17:38:31

Anti-Euro-Partei sorgt für Unruhe bei Altparteien

   Die Anti-Euro-Partei "Alternative für Deutschland" (AfD), die sich am Sonntag in Berlin gründen will, sorgt für Unruhe bei den etablierten Parteien. Die Fraktionschefs von SPD und Grünen, Frank-Walter Steinmeier und Jürgen Trittin, warnten in einem Interview mit der Welt am Sonntag vor der neuen Partei und warfen ihr vor, "aus einer komplizierten europäischen Krisenlage populistisch Nutzen zu ziehen".

   Nach Auffassung des SPD-Politikers sei das "nicht ungefährlich für Parteien, die europäische Vernunft wahren und den Laden zusammenhalten wollen". Trittin warf der Gruppierung vor, den wirtschaftlichen Interessen Deutschlands zu schaden. "Die formulieren etwas, das ich für unbegründet, gefährlich und illusionär halte", sagte Trittin.

   Nach Ansicht des Grünen-Politikers beabsichtigt die neue Partei eine "Rückkehr zu einem Nationalstaat alter Prägung und zu einer Währung - sei es als D-Mark oder als Euro ohne Südländer - die so stark wäre, dass unsere Wirtschaft innerhalb Europas kaum noch exportieren könnte".

   In der CDU diskutieren Politiker darüber, wie sie mit der neuen Gruppierung umgehen sollen. Man dürfe "jetzt bloß nicht den Fehler machen, die in die Schmuddelecke zu stellen", sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach der Wirtschaftswoche, der sich seit Jahren gegen den Eurorettungskurs seiner Partei wendet. Die Union habe "zu oft den Eindruck erweckt, es sei keine Debatte erwünscht".

   Der Chef der CDU/CSU-Mittelstandsvereinigung, Josef Schlarmann, fürchtet die Abwanderung von Unionswählern. "Die AfD spricht viele traditionelle Anhänger von Union und FDP an, die mit dem am Zeitgeist orientierten Modernisierungskurs der Partei fremdeln", sagte Schlarmann dem Magazin Focus. Die Union hätte "längst auf diese Strömungen reagieren müssen".

   Insbesondere der Union und der FDP könnte die neue Partei nach Ansicht von Beobachtern gefährlich werden. Selbst wenn die AfD den Einzug in den Bundestag nicht schaffen sollte, wovon viele Experten ausgehen, könnte die Partei der schwarz-gelben Koalition entscheidende Prozente abnehmen und damit die Mehrheit im Parlament kosten.

   Kontakt zum Autor: andreas.plecko@dowjones.com

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   April 13, 2013 10:47 ET (14:47 GMT)

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