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20.05.2016 21:52:38

Allg. Zeitung Mainz: Recht auf Unvernunft / Kommentar zu Ekelbildern auf Zigarettenpackungen von Mario Thurnes

Mainz (ots) - Vor dem Tatort muss die ARD künftig Bilder von Operationen zeigen, in denen Menschen Fett abgesaugt wird. So wird vor den Gefahren des Genusses von Chips auf dem heimischen Sofa gewarnt. Das ist natürlich ein Scherz. Aber wie jeder Scherz kommt auch dieser nicht aus dem luftleeren Raum. Denn die Pointe greift das Denkmuster der EU auf und wendet es aufs (noch) Nicht-Vorstellbare an. Nun ließe sich einwenden, dass Rauchen der Gesundheit schadet und fette Ernährung zu ungesundem Übergewicht führt. Alles richtig. Aber dem gegenüber steht die Freiheit des Einzelnen, das Recht auf Selbstbestimmung. Freiheit bedeutet nicht nur, sich vernünftig verhalten zu dürfen - sondern auch das Recht auf Unvernunft. Der europäische Bürger des jungen 21. Jahrhunderts ist streng limitiert: Von den Erträgen seiner Arbeit etwa gibt er einen hohen Teil an Steuern ab. Auf dem Weg zur Arbeit, egal ob im Auto oder der Bahn, ist er immer häufiger videoüberwacht. Und selbst in die Frage, was er mit seinem Müll anstellt, greift der Staat mit einem immer ausführlicheren Regelwerk ein. Wenn einem dann in der Freizeit danach ist, sich die Tüte Chips zu geben, das Bier zu trinken oder die Kippe zu rauchen, dann sollte der Staat sich nicht auch noch darin einmischen. Zumal die Akribie, mit der die Ekelbilder ausgesucht werden, Fragen aufwirft: Hat eine EU-Verwaltung, die dafür Zeit hat, zu viel Zeit? Und wenn sie nicht genug Zeit hat, sollte sie dann nicht ihre Prioritäten überdenken? Etwa, in dem sie sich fragt, wie sie dem Bürger dienen kann, statt ihn zu belehren.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Wolfgang Bürkle Newsmanager Telefon: 06131/485890 online@vrm.de

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