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05.12.2016 22:07:56

Allg. Zeitung Mainz: Fa niente? / Kommentar von Stefan Schröder zu Italien

Mainz (ots) - Das ist der Fluch der bösen Tat. Wochenlang haben sich Experten die Finger wund geschrieben, um uns weiszumachen, welche Katastrophe eine Abstimmungsniederlage des italienischen Ministerpräsidenten Renzi bedeuten würde. EU-Austritt, mindestens aber Abschied vom Euro, Banken-Untergang und Machtübernahme der Populisten. So lautete in etwa das Szenario. Jetzt wird zurückgerudert. Alles nicht so schlimm, fa niente, macht nichts, sagt der Italiener. Unsinn war es, die Abstimmung über eine Verfassungsreform zur Entscheidungsschlacht für alles Mögliche zu erklären. Der Grund für das Referendum war sinnvoll, die Erklärung war komplex und verwirrte die Wähler. Und die Rahmendaten der Wirtschaft und der Staatsfinanzen waren vorher so miserabel wie nachher. Der jetzt zur Lichtgestalt ernannte Matteo Renzi hat sich nämlich ebenso durchgewurschtelt wie viele seiner Vorgänger. Streng genommen ist es in Italien weniger wichtig, wer gerade regiert. Wenn wir uns nicht verrechnet haben, steht demnächst die 65. Regierung in 70 Jahren an. Bis zu 30 Prozent der Wirtschaft spiele sich im Schatten, also jenseits der Steuergesetzgebung ab, sagen Pessimisten. Italien ist extrem hoch verschuldet, hat eine immense Jugendarbeitslosigkeit und muss um den Erhalt seines Bankensystems bangen. Allerdings haben die Europäer ihr EU-Gründungsmitglied in wichtigen Momenten - man denke an die Ankunft Tausender Flüchtlinge aus Afrika - im Stich gelassen. Vertrauen wir also auf die Improvisationskunst und die Europatreue der südlichen Nachbarn.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Danielle Schwarz Newspool Telefon: 06131/485980 online@vrm.de

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