16.03.2015 20:42:59

Allg. Zeitung Mainz: An die Arbeit / Kommentar zu Griechenland

Mainz (ots) - Herr Varoufakis macht den Effenberg und zeigt uns den Stinkefinger. Oder auch nicht. Ganz ehrlich: Das ist furchtbar egal. Hat Europa wirklich keine anderen Probleme als das narzisstische Gebaren eines Salonlinken? In diese Kategorie fällt auch die Fotostrecke, in der der Professor Einblicke in sein zumindest aktuell noch nicht von Armut beschädigtes Privatleben gewährt. Eine PR-Pleite der Marke Rudolf Scharping oder eine doppelbödige Geste, die eines Che Guevara würdig wäre? Schon wieder eine falsche Frage. Der Mann muss schlicht und einfach jetzt mal liefern, und zwar Substanzielles. Wenn aus Athen endlich Konstruktives zur Lösung der gemeinsamen Probleme kommt, kann er danach, wenn ihm unbedingt danach ist, obszöne Gesten in alle Himmelsrichtungen verteilen und sich abends mit Akropolis-Blick auf dem Balkon räkeln. Aber vor dem Vergnügen kommt die Arbeit. Wie hält es Varoufakis damit? Durchaus ernst, wie die Debatte um Reparationen beweist. Auch dieser Diskussionsstrang sollte aber abgekürzt werden. Warum? Zum einen, weil die in Rede stehenden Summen gemessen an der Gesamtschuld Griechenlands sehr gering sind. Zudem sollten sich mit etwas diplomatischem Geschick Formulierungen finden lassen, mit denen beide Seiten das Gesicht wahren können. Nur geliefert hätte Varoufakis damit immer noch nicht. Im Gegenteil, er hätte erneut nicht im eigenen Land nach Ursachen geforscht und wieder nur die Schuld bei anderen gesucht. Geholfen ist Griechenland mit einer solchen Politik in keiner Weise. Das sieht man aber nicht, wenn Mittelfinger und in Hochglanz geplante Selbstinszenierung den Blick verstellen. Herrn Varoufakis und uns.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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