23.12.2014 19:18:48

Aktien Osteuropa Schluss: Verluste

BUDAPEST/MOSKAU/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten Börsen Osteuropas sind am Dienstag mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Die meisten westeuropäischen Märkte hatten hingegen im Plus geschlossen. Auch die Wall Street tendierte zuletzt freundlich.

In Moskau verlor der RTS-Interfax-Index (RTS) 1,98 Prozent auf 794,99 Punkte. Am Montag hatte das Marktbarometer noch seine deutliche Erholung vom jüngsten Kurseinbruch im Sog des Ölpreis- und Rubel-Verfalls mit kräftigen Schritten fortgesetzt.

In Budapest schloss der BUX 0,13 Prozent tiefer bei 16 519,04 Punkten. Das Handelsvolumen belief sich wie auch am Vortag auf niedrige 3,3 Milliarden Ungarische Forint. Konjunkturnachrichten blieben am Dienstag Mangelware. Einzig die ungarische Handelsbilanz wurde veröffentlicht. Wie das Zentrale Statistikamt (KSH) mitteilte, belief sich der Handelsüberschuss im Oktober auf 351 Millionen Euro und lag damit deutlich unter der ersten Schätzung von 373,8 Millionen Euro.

Unter den Standardwerten konnten nur Gedeon Richter und OTP Zugewinne verbuchen. OTP verteuerten sich um geringe 0,05 Prozent, während Richter um 0,61 Prozent zulegten. Der Trend unter den restlichen am häufigsten gehandelten Aktien blieb jedoch einheitlich rot. MTelekom fielen um 0,88 Prozent, FHB verloren 0,86 Prozent und Mol gaben 0,43 Prozent ab.

In Warschau fiel der Wig-30 um 0,13 Prozent auf 2500,92 Punkte. Der breiter gefasste Wig-Index (WIG) gewann hingegen minimale 0,05 Prozent auf 51 511,68 Zähler.

In Polen standen am Dienstag noch einige wesentliche Konjunkturdaten auf der Agenda. Zum einen wurden Zahlen zum Einzelhandelsumsatz veröffentlicht. Dieser war im November nominell im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozent gefallen. Experten hatten dagegen mit einem klaren Anstieg gerechnet. Analysten der BZWBK kommentierten, dass andere Signale im Konsumentensektor sich dagegen verbessert hätten. Sie halten es daher für möglich, dass das Wachstum im privaten Konsum höher ist als vom veröffentlichten Zahlenwerk ablesbar.

Auf der anderen Seite wurden auch Arbeitslosenzahlen veröffentlicht. Im November hatte die Rate der registrierten Arbeitslosen 11,4 Prozent betragen, nach 11,3 Prozent im Oktober. Im Jahresvergleich hatte es jedoch einen Rückgang von 316 500 beziehungsweise 15 Prozent der Arbeitssuchenden gegeben.

Im Branchentrend gewannen Aktien aus dem Öl- und Gassektor mehrheitlich, nachdem der Ölpreis sich am Dienstag etwas erholen konnte. So kletterten Lotos um 0,58 Prozent nach oben. PKNiG konnten sogar um 1,60 Prozent steigen.

In Prag fiel der PX um 0,56 Prozent auf 951,59 Punkte. Im vorweihnachtlichen Handel sorgten Unternehmensnachrichten bei einem dünn befüllten Konjunkturkalender für Bewegung. Im Unternehmensvorstand von O2 Tschechien wird der Leiter der Finanzabteilung den bisherigen Vorstandsvorsitzenden Luis Malvido ab Januar ersetzen. Letzterer hatte bereits im April angekündigt, den Posten des Vorstandsvorsitzenden Ende des Jahres nach Verhandlungen mit dem neuen Mehrheitseigentümer PPF zu räumen. Die O2-Aktie gab 1,08 Prozent ab.

Wie das tschechische Fernsehen berichtete, wird das Rohstoffunternehmen NWR in etwa eine Million Tonnen an Kohle abschreiben müssen und damit 2 Mlliarden Kronen (ungefähr 72 Mio. Euro) verlieren. Grund dafür ist die Schließung der Mine Dul Karvina, in der im November drei Arbeiter starben und neun weitere bei einem Beben verletzt wurden. NWR verloren 4,44 Prozent.

Die Titel des Bierbrauers PLG (Pivovary Lobkowicz) fielen um 0,89 Prozent. Das Unternehmen befindet sich in Gesprächen mit Investoren, um sein Bier in Georgien und Russland auf den Markt zu bringen. Zudem könnte eine andere Brauerei übernommen werden./doc/APA/he

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