Aktien Osteuropa Schluss: Überwiegend Verluste - Nur Warschau im Plus

BUDAPEST/MOSKAU/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten osteuropäischen Börsen haben am Dienstag überwiegend Verluste erlitten. Lediglich in Warschau ging es im Schlepptau eines positiven europäischen Umfelds bergauf.

In der polnischen Hauptstadt stieg der Wig-30-Index um 0,79 Prozent auf 2636,53 Punkte. Der breiter gefasste Wig-Index (WIG) gewann 0,62 Prozent auf 52 943,98 Punkte.

Im freundlichen europäischen Handelsumfeld folgten die Rohstofftitel dem international positiven Trend. So verteuerten sich PGE um 3,96 Prozent, Polski Koncern Naftowy Orlen (PKN ORLEN) legten um 1,70 Prozent zu und KGHM Polska Miedz (KGHM Polska Miedź) rückten um 1,58 Prozent vor.

Hingegen verbilligten sich die Aktien des zweitgrößten Schienenfrachtkonzerns der EU, PKP Cargo, um 1,00 Prozent auf 79,00 Zloty. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, will der staatliche Eisenbahnbetreiber Polens einen Teil seiner Anteilsscheine verkaufen.

Am Prager Aktienmarkt schloss der PX 0,04 Prozent schwächer bei 1034,02 Punkten. Das Handelsvolumen lag bei 0,70 (zuvor 0,32) Milliarden tschechischen Kronen.

Der tschechische Bankensektor ist insgesamt weiterhin stabil und würde auch eine sehr ungünstige Wirtschaftsentwicklung verkraften - das geht aus dem jüngsten Banken-Stresstest der tschechischen Nationalbank hervor, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Auch den Versicherungsunternehmen bescheinigt die Notenbank ausreichende Kapitalpolster.

Die Finanzwerte im PX entwickelten sich uneinheitlich: Während die "Indexösterreicher" Erste Group (Erste Group Bank) (plus 0,39 Prozent) und VIG (plus 0,38 Prozent) etwas höher aus dem Handel gingen, verbilligten sich Komercni Banka um 0,17 Prozent auf 4730 Kronen.

Das größte Minus setzte es für die Aktien des Wettanbieters Fortuna, die sich um 2,11 Prozent auf 125,00 Kronen verbilligten. Deutliche Gewinne verbuchten hingegen Orco (plus 3,38 Prozent) und Central European Media (plus 1,90 Prozent).

Die Budapester Börse ging mit Verlusten aus dem Handel. Der Leitindex BUX büßte 0,83 Prozent auf 18 695,19 Punkte ein. Das Handelsvolumen belief sich auf 10,80 (zuletzt: 6,45) Milliarden Forint.

Wie die ungarische Nachrichtenagentur MTI berichtet, erwarten Investoren eine "neue Runde im Gerangel" zwischen der ungarischen Regierung und den dort aktiven Banken. Denn der Oberste Gerichtshof in Ungarn hatte am Montag eine Richtlinie für untere Instanzen erlassen, die über viele anhängige Streitfälle mit Fremdwährungskrediten entscheiden.

Die Analystenszenarien würden die daraus entstehenden Verluste für die Banken in Ungarn zwischen 100 und über 300 Milliarden Forint beziffern. Die Aktien der Hypothekarbank FHB Land Credit & Mortgage Bank knickten um 2,00 Prozent auf 882 Forint ein, OTP Bank (Orságos Takar És Ker BK ON) verloren 0,44 Prozent auf 4480 Forint. Die schwer gewichteten Titel des Öl- und Gaskonzerns Magyar Olay es Gazipari (Mol) fielen um 1,65 Prozent.

In Moskau schloss der RTS-Interfax-Index (RTS) 1,05 Prozent tiefer bei 1343,50 Punkten./mik/APA/gl/jha/