06.03.2015 19:43:48
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Aktien Osteuropa Schluss: Deutliche Gewinne in Ungarn nach Konjunkturoptimismus
BUDAPEST/MOSKAU/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten osteuropäischen Börsen haben am Freitag keinen gemeinsamen Trend gefunden. Die Reaktion auf den überraschend guten US-Arbeitsmarktbericht fiel wie auch im Rest von Europa verhalten aus. Die Anleger glauben, dass damit die Zinswende in den Vereinigten Staaten ein Stück näher rückt.
Deutliche Gewinne gab es an der Budapester Börse: Der BUX kletterte an seinem dritten positiven Tag in Folge um 2,16 Prozent auf 18 283,40 Punkte. Besonderes Augenmerk legten die Anleger auf Neuigkeiten zum ungarischen Wirtschaftswachstum. Das BIP könnte dieses Jahr die Regierungsprognose von 2,5 Prozent übertreffen, wie das ungarische Wirtschaftsministerium mitteilte. Eine zweite Schätzung des zentralen Statistikamtes zeigte am Freitag außerdem, dass die Wirtschaft des Landes im vergangenen Jahr um 3,6 Prozent zulegen konnte. Auch zum Industriesektor wurden Daten veröffentlicht. Dabei wurde in einer ersten Schätzung im Vergleich zum Vorjahr ein Zuwachs von 7,7 Prozent im Januar festgestellt.
Bei den Einzelwerten standen die Aktien der OTP Bank (Orságos Takar És Ker BK ON) im Fokus, die mit einem deutlichen Plus von 4,33 Prozent schlossen. Das Unternehmen gab einen Gewinn nach Steuern im vierten Quartal von 10,9 Milliarden Forint bekannt und lag damit über den Erwartungen von Analysten, die einen Verlust vorgesehen hatten. Allerdings zeigten die Zahlen auch starke Verluste in der Ukraine und in Russland. Die Bank dürfte 2014 eine Dividende von 146 Forint pro Aktie zahlen.
Unter den weiteren Schwergewichten schlossen fast alle Werte im Plus. So legten Magyar Olay es Gazipari (Mol) um 1,52 Prozent zu. Richter Gedeon gewannen 1,86 Prozent. Weniger gut lief es für FHB Land Credit & Mortgage Bank, die mit minus 0,50 Prozent aus dem Handel gingen. MTelekom mussten 0,51 Prozent auf 394 Forint abgeben.
Der tschechische Leitindex PX stieg um 0,77 Prozent auf 1 037,35 Punkte. Bei den Einzelwerten gehörten Fortuna erneut zu den größten Verlieren. Die Papiere stürzten 7,52 Prozent ab, nachdem sie bereits am Vortag stark verloren hatten. Das Glücksspielunternehmen kündigte am Donnerstag trotz solider Ergebnisse für das Jahr 2014 ein Überdenken der Dividendenpolitik an, was bei Anlegern weniger gut ankam.
Bankenwerte konnten derweil deutlich zulegen. So gewannen Aktien der Erste Group 2,79 Prozent und Komercni Banka stiegen 1,01 Prozent. Unter den weiteren Indexschwergewichten mussten Ceske Energeticke Zavody (CEZ) (CEZ AS) 0,63 Prozent abgeben.
An der Warschauer Börse nahmen die Anleger nach zwei stärkeren Tagen bereits wieder Gewinne mit. Der WIG-30 ging mit einem Minus von 0,34 Prozent bei 2 552,27 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste Wig-Index (WIG) fiel um 0,31 Prozent auf 53 381,80 Zähler. Er war zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit Dezember geklettert.
Bei den Einzelwerten standen Aktien der Lotos Group im Fokus. Das Unternehmen musste aufgrund der Turbulenzen am Ölmarkt und den Auswirkungen eines starken Dollars für 2014 einen operativen Verlust von 1,39 Milliarden Zloty bekanntgeben. Der Nettoverlust belief sich sogar auf 1,47 Milliarden Zloty. Unter Beachtung von Einmaleffekten zeigten sich Anleger allerdings überwiegend optimistisch. Die Aktien schlossen mit einem Plus von 1,06 Prozent. Unter den weiteren Gewinnern des Tages befanden sich Aktien von Tauron mit einem Plus von 2,86 Prozent. Weniger gut lief es für Bogdanka - die Papiere verloren 4,43 Prozent. Aktien der mBank schlossen mit einem Minus von 3,29 Prozent.
Der RTS-Interfax-Index (RTS) in Moskau gab um 0,98 Prozent auf 903,45 Punkte nach. Er pendelt seit Mitte Februar um die 900-Punkte-Marke und schloss die Woche mit einem Dreiviertelprozent Plus ab./tri/APA/ag/stb
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