23.09.2014 20:03:48

Aktien New York: Verluste - Pläne gegen Steuerflucht und Krise in Nahost

NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Standardwerteindizes haben sich am Dienstag weiter von ihren Ende der Vorwoche erreichten Rekorden entfernt. Börsianer sahen Pläne der US-Regierung zur Bekämpfung der Steuerflucht von Unternehmen, einen wieder verstärkten Fokus auf die Krise in Nahost sowie gemischte Konjunkturdaten als Belastung.

Der Dow Jones Industrial (Dow Jones) fiel um 0,52 Prozent auf 17 082,68 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,39 Prozent auf 1986,56 Punkte nach unten. Etwas besser hielten sich Technologiewerte. Der technologielastige Nasdaq-100-Index (NASDAQ 100) stand 0,11 Prozent tiefer bei 4056,88 Punkten.

Die Angriffe der USA und der Streitkräfte von Partnerländern gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien dämpfe den Risikoappetit der Investoren, da sie sich über ein Aufflammen eines neuen, größeren Krieges sorgten, sagte Marktanalyst Joshua Mahony vom Broker Alpari UK. Hinzu kamen durchwachsene Konjunkturdaten. So hatten die Hauspreise in den USA weniger als erwartet zugelegt. Die Stimmung in der amerikanischen Industrie hatte auf hohem Niveau stagniert, während sich in China die Stimmung in der Industrie ersten Schätzungen zufolge überraschend aufgehellt hatte.

Bei Einzelwerten bewegten vor allem die Pläne der US-Regierung für ein härteres Durchgreifen bei Unternehmen, die ihren Firmensitz durch Übernahmen und Fusionen in steuergünstigere Länder verlegen und so dem amerikanischen Fiskus entgehen. Die sogenannte Steuerinversion soll sich dank neuer Regeln finanziell künftig weniger lohnen und gestoppt werden.

Die Titel von Burger King gaben um 2,25 Prozent nach. Erst Ende August hatte die Fastfood-Kette durch die Übernahme der kanadischen Kaffee- und Donut-Kette Tim Hortons Furore gemacht. Vor allem steuerliche Aspekte galten als Beweggründe des Deals. Die Papiere des Pharmaunternehmens AbbVie, das den britischen Branchenkollegen Shire übernehmen will, büßten ebenfalls mehr als zwei Prozent ein.

Für Medtronic ging es um 3,44 Prozent nach unten. Wie seit längerem bekannt ist, will der Konzern seinen Wettbewerber Covidien schlucken. Als Teil des Deals verlegt Medtronic seinen steuerlichen Unternehmenssitz in Covidiens Heimat Irland. Der Staat ist für seine niedrigen Steuersätze bekannt. Als irische Public Limited Company (plc) könnte Medtronic Barmittel in Milliardenhöhe freisetzen. Das Geld hat das Unternehmen bisher im Ausland gebunkert, um sie den US-Steuergesetzen zu entziehen.

Die Papiere der chinesischen Handelsplattform Alibaba weiteten ihre Vortagesverluste um 2,55 Prozent aus. Anleger dürften erneut Gewinne mitgenommen haben. Am Freitag hatten die Titel einen fulminanten Start auf das New Yorker Börsenparkett hingelegt und waren im Vergleich zum Ausgabepreis von 68 Dollar um gut 38 Prozent nach oben geschnellt.

Grund zur Freude hatten die Anteilseigner von CF Industries. Der Düngerproduzent führt Fusionsgespräche mit dem norwegische Konkurrenten Yara, die sich allerdings noch in einem frühen Stadium befinden. CF Industries verteuerten sich um rund sechs Prozent./mis/he

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