AKTIE IM FOKUS: Waffengeschäfte katapultieren Rheinmetall nach oben

FRANKFURT (dpa-AFX) - Wegen gut laufender Waffen-Geschäfte sind die Aktien von Rheinmetall am Donnerstag nach oben geschossen. Die erneut leicht angehobenen Jahresziele des Rüstungskonzerns und Autozulieferers verhalfen den Papieren an der MDax-Spitze (MDAX) zu einem Kursplus von 4,17 Prozent auf 58,64 Euro. Bei zeitweiligen 60,84 Euro erreichten sie den höchsten Stand seit Juli 2011.

"Rheinmetall lieferte ein überzeugendes Zahlenwerk für das dritte Quartal", lobte Analyst Stefan Maichl von der LBBW und verwies vor allem auf das bereinigte operative Ergebnis, das 5 Prozent über den Markterwartungen gelegen habe. Als konservativ bezeichnete er zugleich das bestätigte Ziel der operativen Ergebnis-Rendite für die Auto-Sparte im laufenden Jahr. "Mit 8,4 Prozent nach neun Monaten ist das bestätigte Jahresziel von 8,0 Prozent bereits gut abgesichert", kommentierte er.

Analyst Sebastian Growe von der Commerzbank hob ebenfalls die Ergebnisseite hervor, die ein weiteres Mal gut gestützt worden sei von der Sparte Defence und einer sehr soliden Entwicklung im Bereich Automotive. Die angehobenen Jahresziele entsprächen nun den Durchschnittsschätzungen der Analysten, schrieb er. Rheinmetall rechnet im laufenden Jahr nun mit einem Umsatzanstieg auf 5,1 Milliarden Euro nach bislang erwarteten 5,0 Milliarden Euro. Für den Anteil des operativen Gewinns am Umsatz (Ebit-Marge) wurde der Ausblick auf "über 5 Prozent" präzisiert.

Die positive Aktienkursreaktion geht laut Growe daher letztlich nicht nur auf die weiterhin gut erreichbar erscheinende Ebit-Prognose für 2015 zurück, sondern auch auf die zurzeit günstige Nachrichtenlage für Rheinmetall.

Der Blick auf den Chart bestätigt dies: Im Grunde geht es seit ziemlich genau einem Jahr beständig aufwärts für Rheinmetall. Der Aktienkurs hat sich seither nahezu verdoppelt. Denn noch vor einem Jahr hatten Verzögerungen bei der Genehmigung von Rüstungsexporten die Gewinnprognose für 2014 zunichte gemacht und die Aktie auf Talfahrt geschickt. Die damals unter Anlegern umgehende Sorge vor restriktiveren Waffenexporten trat seither jedoch in den Hintergrund. Die deutschen Waffenexporte stiegen im ersten Halbjahr 2015 vielmehr deutlich und für den deutschen Verteidigungsetat ist auch mehr Geld vorgesehen./ck/ag/fbr