AKTIE IM FOKUS: Burger King schwach nach Kurssprung - Preis hoch für Tim Hortons

NEW YORK (dpa-AFX) - Nach der Euphorie über den Zukauf der kanadischen Kaffee- und Donutkette Tim Hortons (Tommy Hilfiger) zum Wochenstart verdauen die Aktionäre von Burger King nun die Fakten: Die Aktien des Schnellrestaurant-Betreibers gaben am Dienstag im freundlichen Gesamtmarkt um 3,24 Prozent auf 31,35 US-Dollar nach. Tags zuvor waren sie allerdings um fast 20 Prozent hochgesprungen.

Mehrere Analysten schrieben in ihren Kommentaren, dass der Preis im Wert von 94,05 Kanadische Dollar, den Burger King für die Kaffee-Kette in bar und Aktien zahle, über ihren Schätzungen liege. Analyst Christopher O'Cull von KeyBanc Capital Markets etwa hatte einen Preis zwischen 85 bis 90 Dollar erwartet und sein Kollege Derek Dley von Canaccord hatte mit 86 bis 92 Dollar gerechnet. Dley ergänzte zudem: "Die Transaktion ist von den Verwaltungsräten beider Unternehmen bewilligt worden und benötigt nun nur noch die Zustimmung der Aktionäre von Tim Hortons." Die Zustimmung der Burger-King-Aktionäre dagegen sei nicht nötig, da die private Beteiligungsgesellschaft 3G Capital 70 Prozent an der Restaurantkette hält.

UBS HEBT STRATEGISCHE VORTEILE FÜR BURGER KING HERVOR

Analyst Keith Siegner von der UBS sieht neben den seines Erachtens erst auf längere Sicht interessanten Steuervorteilen auch andere Vorteile für Burger King. "Kurz- bis mittelfristig gibt es noch strategische Beweggründe", schrieb er und erwartet vor allem beträchtliche Kosteneinsparmöglichkeiten und Umsatzsynergien. "Ein großer Nutzen des Zusammenschlusses wäre die Chance für Tim Hortons, die internationale Präsenz nun mit Hilfe von Burger King zu stärken und die eigenen weltweiten Wachstumsambitionen voranzutreiben." Das Geschäft von Burger King dürfte zugleich gestärkt werden, da Tim Hortons mit seinem Kaffee- und Frühstücksgeschäft einen zunehmend wichtiger werdenden und umkämpften Teil des Tages abdecke.

Am Montag hatte Burger King nach Bekanntwerden von Übernahmeplänen zu Tim Hortons in den Medien mitgeteilt, das kanadische Unternehmen übernehmen zu wollen. Nun folgte die offizielle Bestätigung samt einiger Details. Insgesamt wird Burger King mehr als 11 Milliarden US-Dollar hinblättern und kann durch den Zukauf seinen Firmensitz in das steuergünstigere Nachbarland verlagern. Die Unternehmen sollen als separate Marken mit eigenständigem Management weitergeführt werden. Milliardär und Starinvestor Warren Buffett finanziert den Deal mit. Burger Kings Hauptaktionär 3G Capital wird mit 51 Prozent Mehrheitseigner des neuen Gemeinschaftskonzerns./ck